Verschnaufpause bei Rohstoffen
30.10.2007 | Eugen Weinberg
Die großen Rohstoffkonzerne scheinen sich nun durch gezielte Übernahmen der kleinen und mittelgroßen Unternehmen für eine nachhaltige Fortsetzung der Rohstoffhausse zu wappnen. In den letzten Tagen wurden gleichzeitig mehrere Übernahmen angekündigt: Das Rohstoffkonglomerat Xstrata bietet 3,1 Mrd. AUD für den australischen Nickelproduzenten Jubilee Mines; Northgate Minerals möchte den Goldproduzenten Perseverance für 282 Mio. AUD und Barrick Gold für 773 Mio. CAD den Gold-Kupfer Explorer Arizona Star erwerben. Wir rechnen damit, dass sich die Konsolidierung in der Rohstoffbranche fortsetzen wird. Die sich ausschöpfenden Ressourcen bei großen Rohstoffförderern und die günstige Bewertung vieler mittelgroßer Firmen dürften dabei entscheidend sein. Damit signalisieren die international Rohstoffkonzerne, dass sie nun tatsächlich an den Megatrend der Rohstoffe glauben.
Energie
Die Ölpreise erklommen gestern kurzfristig neue Allzeithochs. Der WTI-Ölpreis stieg bis auf 93,80 USD je Barrel und Brentöl übersprang 90-USD-Marke. Nun dürfte sich die Situation wieder beruhigen, nachdem das staatliche mexikanische Ölunternehmen Pemex angekündigt hat, die Produktion von etwa 600 Tsd. Barrel, die vor zwei Tagen wegen eines Sturms angehalten wurde, wieder aufzunehmen. Außerdem dürften laut Konsens die US-Lagerbestände für Rohsöl letzte Woche leicht angezogen haben, was zu einer Entspannung am Markt beitragen sollte.
China Petroleum & Chemical Corp., das größte asiatische Raffinerieunternehmen, musste im dritten Quartal einen Verlust von 709 Mio. USD bei der Ölverarbeitung melden. Grund dafür waren die gestiegenen Ölpreise und Preisbeschränkungen seitens der chinesischen Regierung. Bislang blieb der chinesische Verbraucher von den gestiegenen Ölpreisen weitestgehend verschont. Jedoch dürfte der Druck auf die chinesische Regierung wegen der hohen Subventionen steigen. BP plant die Ölproduktion auf dem Greater-Plutonio-Feld in Angola im nächsten Jahr zu verdoppeln. Das Ölfeld, das am 1. Oktober in Betrieb genommen wurde, produziert bereits 100 Tsd. Barrel pro Tag, wobei sich die Gesamtförderung Angolas im September auf 1,66 Mio. Barrel am Tag belief.
Der Preis für Erdgas notiert heute Morgen bei knapp unter 8 USD. Der massive Kurssprung seit gestern ergibt sich aus dem Kontraktwechsel. Wir bleiben für die kommenden Monate weiterhin optimistisch für den Gaspreis gestimmt.
Edelmetalle
Der Goldpreis fiel nach dem Hoch bei 794,70 USD im gestrigen Handelsverlauf wieder zurück und notiert Dienstagmorgen bei knapp 782 USD. EUR/USD konnte das Niveau über 1,44 USD nicht behaupten, womit kurzfristig der Impuls zum Sturm der 800-USD-Marke fehlt. Der australische Goldproduzent Oxiana teilte mit, dass die Kosten für die neue Pominent-Hill-Kupfer-Gold-Mine wegen höherer Arbeits- und Materialkosten um bis zu 30% höher liegen sollen als erwartet. Die Kostenproblematik sollte langfristig den Goldpreis unterstützen. Cia de Minas Buenaventura SA, der größte peruanische Edelmetallproduzent, plant die Goldförderung auf den eigenen Minen des Unternehmens innerhalb von zwei Jahren um 12,5% auf 450 Tsd. Unzen zu erhöhen. Man versucht dadurch die Rückgänge auf der weltgrößten Mine, Yanacocha, an der man eine Minderheitsbeteiligung hält, zu kompensieren. Wir gehen mittelfristig weiterhin von steigenden Notierungen bei Gold aus.
Industriemetalle
Der Kupferpreis notierte gestern schwächer, nachdem ein Streik in Peru beendet und somit die Angst vor Angebotsstörungen gemindert wurde. Codelco, der weltgrößte Kupferproduzent, meldete einen Rückgang der Produktion um 1% auf 1,14 Mio. Tonnen in den ersten neun Monaten. Gründe waren Arbeitsniederlegungen und geringere Mineralgehälte in den älteren Minen. Die LME-Lagerbestände für Kupfer stiegen um 3325 Tonnen auf 157,5 Tsd. Tonnen und liegen somit merh als 50% höher als noch vor drei Monaten. Unser Ausblick bleibt negativ.
BHP teilte mit, dass drei Aluminiumraffinerien in Südafrika durch Stromausfälle betroffen waren. Wir glauben, dass eine robuste Nachfrage und steigende Produktionskosten den Aluminiumpreis unterstützen sollten. Die LME-Lagerbestände waren zuletzt rückläufig.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Energie
Die Ölpreise erklommen gestern kurzfristig neue Allzeithochs. Der WTI-Ölpreis stieg bis auf 93,80 USD je Barrel und Brentöl übersprang 90-USD-Marke. Nun dürfte sich die Situation wieder beruhigen, nachdem das staatliche mexikanische Ölunternehmen Pemex angekündigt hat, die Produktion von etwa 600 Tsd. Barrel, die vor zwei Tagen wegen eines Sturms angehalten wurde, wieder aufzunehmen. Außerdem dürften laut Konsens die US-Lagerbestände für Rohsöl letzte Woche leicht angezogen haben, was zu einer Entspannung am Markt beitragen sollte.
China Petroleum & Chemical Corp., das größte asiatische Raffinerieunternehmen, musste im dritten Quartal einen Verlust von 709 Mio. USD bei der Ölverarbeitung melden. Grund dafür waren die gestiegenen Ölpreise und Preisbeschränkungen seitens der chinesischen Regierung. Bislang blieb der chinesische Verbraucher von den gestiegenen Ölpreisen weitestgehend verschont. Jedoch dürfte der Druck auf die chinesische Regierung wegen der hohen Subventionen steigen. BP plant die Ölproduktion auf dem Greater-Plutonio-Feld in Angola im nächsten Jahr zu verdoppeln. Das Ölfeld, das am 1. Oktober in Betrieb genommen wurde, produziert bereits 100 Tsd. Barrel pro Tag, wobei sich die Gesamtförderung Angolas im September auf 1,66 Mio. Barrel am Tag belief.
Der Preis für Erdgas notiert heute Morgen bei knapp unter 8 USD. Der massive Kurssprung seit gestern ergibt sich aus dem Kontraktwechsel. Wir bleiben für die kommenden Monate weiterhin optimistisch für den Gaspreis gestimmt.
Edelmetalle
Der Goldpreis fiel nach dem Hoch bei 794,70 USD im gestrigen Handelsverlauf wieder zurück und notiert Dienstagmorgen bei knapp 782 USD. EUR/USD konnte das Niveau über 1,44 USD nicht behaupten, womit kurzfristig der Impuls zum Sturm der 800-USD-Marke fehlt. Der australische Goldproduzent Oxiana teilte mit, dass die Kosten für die neue Pominent-Hill-Kupfer-Gold-Mine wegen höherer Arbeits- und Materialkosten um bis zu 30% höher liegen sollen als erwartet. Die Kostenproblematik sollte langfristig den Goldpreis unterstützen. Cia de Minas Buenaventura SA, der größte peruanische Edelmetallproduzent, plant die Goldförderung auf den eigenen Minen des Unternehmens innerhalb von zwei Jahren um 12,5% auf 450 Tsd. Unzen zu erhöhen. Man versucht dadurch die Rückgänge auf der weltgrößten Mine, Yanacocha, an der man eine Minderheitsbeteiligung hält, zu kompensieren. Wir gehen mittelfristig weiterhin von steigenden Notierungen bei Gold aus.
Industriemetalle
Der Kupferpreis notierte gestern schwächer, nachdem ein Streik in Peru beendet und somit die Angst vor Angebotsstörungen gemindert wurde. Codelco, der weltgrößte Kupferproduzent, meldete einen Rückgang der Produktion um 1% auf 1,14 Mio. Tonnen in den ersten neun Monaten. Gründe waren Arbeitsniederlegungen und geringere Mineralgehälte in den älteren Minen. Die LME-Lagerbestände für Kupfer stiegen um 3325 Tonnen auf 157,5 Tsd. Tonnen und liegen somit merh als 50% höher als noch vor drei Monaten. Unser Ausblick bleibt negativ.
BHP teilte mit, dass drei Aluminiumraffinerien in Südafrika durch Stromausfälle betroffen waren. Wir glauben, dass eine robuste Nachfrage und steigende Produktionskosten den Aluminiumpreis unterstützen sollten. Die LME-Lagerbestände waren zuletzt rückläufig.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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