Gold auf dem Weg zum Allzeithoch?
05.11.2007 | Eugen Weinberg
Die nach Marktkapitalisierung größte Aktiengesellschaft der Welt heißt ab heute Petrochina. Das Unternehmen hat nach einer Verdreifachung des Aktienkurses am ersten Handelstag in Shanghai einen Marktwert von über 1 Billion USD und ist somit größer als Exxon Mobile, BP und Royal Dutch/Shell zusammen. Dies zeugt von einem unbeirrt hohen Interesse chinesischer Anleger am Rohstoffmarkt.
Energie
Die Ölrallye kommt etwas ins Stocken, nachdem der Preis für WTI am Freitag abermals beim Überwinden an der 96-USD-Marke gescheitert ist. Brentöl konnte am Freitag knapp ein neues Allzeithoch markieren. Heute Morgen notieren beide Sorten leicht schwächer. Grund für die nachlassende Dynamik beim Ölpreis ist die Entspannung des türkisch-irakischen Grenzkonflikts, nachdem kurdische Kämpfer gefangene türkische Soldaten freigelassen haben. Gleichzeitig eskaliert der Konflikt in Pakistan. Obwohl dies keine direkte Auswirkung auf die Angebot-Nachfrage Situation haben sollte, führt eine Anspannung der geopolitischen Situation zu höheren Ölpreisen. Der staatliche mexikanische Ölkonzern Pemex teilte am Freitag mit, dass man nach einer fünftägigen Störung wieder die volle Förderleistung erreicht hat. Laut CFTC stiegen die Netto-Long-Positionen der Großspekulanten in der vergangenen Woche per Stichtag Dienstag um 23 Tsd. Kontrakte auf 83 Tsd. Kontrakte, liegen damit jedoch weiterhin unter früheren Extremwerten. Wir rechnen damit, dass der Markt die 100 USD-Marke fest im Visier hat. Spätestens nach dem Erreichen dieser Marke sollte eine kräftige Korrektur einsetzen.
Erdgas legte am Freitagnachmittag nach den starken Gewinnen der Vortage wieder den Rückwärtsgang ein und notiert heute Morgen bei ca. 8,30 USD/MMBtu. Die Netto-Short-Positionen der Großspekulanten waren in der Vorwoche leicht rückläufig und liegen aktuell bei 50 Tsd. Kontrakten. Unser positiver Ausblick für Erdgas hat sich bislang bestätigt, wir bleiben positiv gestimmt.
Edelmetalle
Der Goldpreis konnte am Freitag im New Yorker-Handel zum ersten Mal die 800er Marke knacken. Die neuaufkommende Unsicherheit über die Auswirkungen der Kreditkrise und Inflationsängste, die durch den Anstieg der Preise für Nahrungsmittel und Öl begünstigt werden, treibt die Anleger zunehmend in Gold-Investments. Vor allem aber trägt die anhaltende Dollarschwäche zum Anstieg bei, EUR/USD notiert derzeit bei knapp 1,448 USD. Die Stimmung am Goldmarkt bleibt weiterhin sehr positiv, so weiteten sich die Netto-Long-Positionen der Großspekulanten in der vergangenen Woche um knapp 13 Tsd. Kontrakte auf 198 Tsd. Kontrakte aus, und befinden sich nun nahe des Rekordwertes. Am 9. November findet in Indien das traditionelle Lichterfest "Diwalli" statt, es ist das wichtigste Fest des Jahres und sollte auch den Höhepunkt der physischen Goldnachfrage in diesem Land darstellen. Die laufende indische Heiratssaison und die nahende Weihnachtszeit dürften weiterhin für eine hohe physische Nachfrage sorgen. Mit einem Wochenschlusskurs über 800 USD, einer Fortsetzung der Dollarschwäche und einem anhaltend hohen Ölpreis sollte sich der Goldpreis in den nächsten Wochen in Richtung seines Allzeithochs bewegen.
Der Silberpreis konnte heute Morgen kurzfristig 14,7 USD überspringen. Die Netto-Longpositionen der Großspekulanten zogen im Zuge des letzten Anstiegs leicht an und liegen nun mit 30,5 Tsd. Kontrakten weiterhin auf neutralem Niveau. Wir sehen bei Silber weiterhin Potential nach oben.
Industriemetalle
Die Industriemetalle insbesondere Kupfer befinden sich derzeit im Sog der Aktienmärkte. Der Kupferpreis ist nun unter 7400 USD je Tonne gefallen und wir sehen weiteres Korrekturpotenzial. Aluminium konnte sich wie von uns erwartet in den letzten Tagen erholen. Noch erweisen sich sowohl Blei als auch Nickel gegen steigende Lagerbestände, die auf eine entspannte Versorgungssituation hindeuten, immun. Wir glauben jedoch, dass die Preise für die Metalle bald korrigieren werden.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Energie
Die Ölrallye kommt etwas ins Stocken, nachdem der Preis für WTI am Freitag abermals beim Überwinden an der 96-USD-Marke gescheitert ist. Brentöl konnte am Freitag knapp ein neues Allzeithoch markieren. Heute Morgen notieren beide Sorten leicht schwächer. Grund für die nachlassende Dynamik beim Ölpreis ist die Entspannung des türkisch-irakischen Grenzkonflikts, nachdem kurdische Kämpfer gefangene türkische Soldaten freigelassen haben. Gleichzeitig eskaliert der Konflikt in Pakistan. Obwohl dies keine direkte Auswirkung auf die Angebot-Nachfrage Situation haben sollte, führt eine Anspannung der geopolitischen Situation zu höheren Ölpreisen. Der staatliche mexikanische Ölkonzern Pemex teilte am Freitag mit, dass man nach einer fünftägigen Störung wieder die volle Förderleistung erreicht hat. Laut CFTC stiegen die Netto-Long-Positionen der Großspekulanten in der vergangenen Woche per Stichtag Dienstag um 23 Tsd. Kontrakte auf 83 Tsd. Kontrakte, liegen damit jedoch weiterhin unter früheren Extremwerten. Wir rechnen damit, dass der Markt die 100 USD-Marke fest im Visier hat. Spätestens nach dem Erreichen dieser Marke sollte eine kräftige Korrektur einsetzen.
Erdgas legte am Freitagnachmittag nach den starken Gewinnen der Vortage wieder den Rückwärtsgang ein und notiert heute Morgen bei ca. 8,30 USD/MMBtu. Die Netto-Short-Positionen der Großspekulanten waren in der Vorwoche leicht rückläufig und liegen aktuell bei 50 Tsd. Kontrakten. Unser positiver Ausblick für Erdgas hat sich bislang bestätigt, wir bleiben positiv gestimmt.
Edelmetalle
Der Goldpreis konnte am Freitag im New Yorker-Handel zum ersten Mal die 800er Marke knacken. Die neuaufkommende Unsicherheit über die Auswirkungen der Kreditkrise und Inflationsängste, die durch den Anstieg der Preise für Nahrungsmittel und Öl begünstigt werden, treibt die Anleger zunehmend in Gold-Investments. Vor allem aber trägt die anhaltende Dollarschwäche zum Anstieg bei, EUR/USD notiert derzeit bei knapp 1,448 USD. Die Stimmung am Goldmarkt bleibt weiterhin sehr positiv, so weiteten sich die Netto-Long-Positionen der Großspekulanten in der vergangenen Woche um knapp 13 Tsd. Kontrakte auf 198 Tsd. Kontrakte aus, und befinden sich nun nahe des Rekordwertes. Am 9. November findet in Indien das traditionelle Lichterfest "Diwalli" statt, es ist das wichtigste Fest des Jahres und sollte auch den Höhepunkt der physischen Goldnachfrage in diesem Land darstellen. Die laufende indische Heiratssaison und die nahende Weihnachtszeit dürften weiterhin für eine hohe physische Nachfrage sorgen. Mit einem Wochenschlusskurs über 800 USD, einer Fortsetzung der Dollarschwäche und einem anhaltend hohen Ölpreis sollte sich der Goldpreis in den nächsten Wochen in Richtung seines Allzeithochs bewegen.
Der Silberpreis konnte heute Morgen kurzfristig 14,7 USD überspringen. Die Netto-Longpositionen der Großspekulanten zogen im Zuge des letzten Anstiegs leicht an und liegen nun mit 30,5 Tsd. Kontrakten weiterhin auf neutralem Niveau. Wir sehen bei Silber weiterhin Potential nach oben.
Industriemetalle
Die Industriemetalle insbesondere Kupfer befinden sich derzeit im Sog der Aktienmärkte. Der Kupferpreis ist nun unter 7400 USD je Tonne gefallen und wir sehen weiteres Korrekturpotenzial. Aluminium konnte sich wie von uns erwartet in den letzten Tagen erholen. Noch erweisen sich sowohl Blei als auch Nickel gegen steigende Lagerbestände, die auf eine entspannte Versorgungssituation hindeuten, immun. Wir glauben jedoch, dass die Preise für die Metalle bald korrigieren werden.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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