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Boom, Bust, Bankenpleiten und Gold

14.03.2023  |  Markus Blaschzok
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Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Märkte die Bankenrettung als den Anbeginn einer neuen Krise erkennen und vorausschauend in Edelmetalle und Goldminenaktien investieren oder ob man diesen Bankrott schnell als isoliertes Ereignis abhakt. Die Einschläge in Wirtschaft und Finanzsystem aufgrund des starken Zinsanstiegs kommen näher, weshalb in Bälde etwas passieren muss, das ein neues QE-Programm rechtfertigt, bevor die Kreditausfälle in der bevorstehenden Rezession ein Problem für die Banken werden können. Wir stehen wieder an dem Punkt, wie Ende 2019 und spätestens mit neuen QE-Programmen wird der Goldpreis folgend auf ein neues Allzeithoch ansteigen.


Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Zinsschritt drastisch gesunken

Die Preise für Gold und Silber fielen noch am Dienstag deutlich, nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell bei seinem Rechenschaftsbericht vor dem US-Senat äußerte, dass die US-Notenbank ihren Leitzins wahrscheinlich höher und schneller anheben wird, wenn die Wirtschaftsdaten weiterhin gut ausfallen. Am Folgetag seiner Anhörung vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses relativierte er seine Aussage vom Vortag jedoch und fügte hinzu, dass "noch keine Entscheidung" getroffen worden sei, worauf die Märkte jedoch nicht mehr reagierten.

"Wenn - und ich betone, dass noch keine Entscheidung getroffen wurde - aber wenn die Gesamtheit der Daten darauf hinweisen würde, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt ist, wären wir bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen."

Zeitweise rechnete der Markt zur Wochenmitte mit einer Wahrscheinlichkeit von 76%, dass die FED am 22. März ihren Leitzins um 50 Basispunkte anhebend würde, was die Fed Funds Futures signalisierten. Seit den neuerlichen Rettungsmaßnahmen zum Schutze des Bankensystems ist die Wahrscheinlichkeit dafür auf 0% gesunken und man erwartet stattdessen mit einer Wahrscheinlichkeit von 77% nur noch einen Zinsschritt um 25 Basispunkte, während man nun sogar eine 23%-Chance sieht, dass man den Leitzins unverändert belassen wird.

Der Gegenwind für den Goldpreis lässt nach und durch die neuerliche "Bankenrettung" erfährt dieser stattdessen Rückenwind, weshalb Gold und die Goldminenaktien bei jedem Investor nun wieder ihren Weg ins Portfolio finden sollten!


Technische Analyse zu Platin: Wichtige Unterstützung bei 900 $ - COT-Daten mit Stärke

Terminmarkt: COT-Report

Die US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht jeden Freitagabend um 21:30 Uhr deutscher Zeit ihren COT-Report, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten noch vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.

Nach einem Hackerangriff auf einen Datenzulieferer der CFTC konnte man über einen Monat hinweg keinen aktuellen COT-Report veröffentlichen. Mittlerweile erhebt die CFTC die Daten händisch und veröffentlicht wieder wöchentlich ihren Report und man ist nur noch zwei Wochen im Rückstand. Je älter der COT-Report, desto weniger ist dessen Aussagekraft kurzfristig für unser Trading.

Zum Stichtag des letzten Reports vom 10. März mit dem Stichtag der Datenerhebung des 21. Februar sehen wir eine Stärke zur Vorwoche am Platinmarkt.

Der Preis stieg um 8 $, doch waren die Spekulanten mit 3,8 Tsd. Kontrakten Short gegangen. Diese Stärke geht mit einem Anstieg des COT-Index zum Open Interest auf 77 Punkte einher, was gut ist. Scheinbar gab es im Bereich um die 900 $ starke Nachfrage und zumindest in den letzten beiden Wochen ein leichtes Defizit am physischen Markt, während wir in den Vorwochen ein Überangebot sahen. Während wir davor noch von einem weiteren Abrutschen auf unter 900 $ ausgehen mussten, zeigen die neuesten COT-Daten, dass diese Unterstützung womöglich halten und ein Kauf-Setup darstellen könnte.

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Der COT-Index war zuletzt mit 77 Punkten wieder relativ bullisch


Rückblick

Zum Jahresbeginn riet ich zur Gewinnmitnahme bei rund 1.100 $ je Feinunze, da der Platinmarkt Schwäche zum Goldmarkt zeigte und die COT-Daten überkauft waren, sowie eine Erholung des US-Dollars bevorstand. Ich prognostizierte eine Korrektur in den Bereich zwischen 900 $ und 950 $. Der Preis fiel folgend ohne nennenswerte Gegenbewegung um 200 $ und das Korrekturziel wurde mit einem Test der Unterstützung bei 900 $ abgearbeitet, wo ich erneut zur Gewinnmitnahme riet.
Aktuelle Analyse

Ob die 900 $ schon ein Preislevel für einen antizyklischen Kauf auf kurzfristige Sicht sind, ist aufgrund der veralteten COT-Daten nur schwer einzuschätzen. Seit dem Bail Out der Kunden der Silicon Valley Bank hat sich das Risiko, dass Gold und Silber noch tiefer fallen, deutlich reduziert, womit auch die Gefahr für Platin abgenommen hat, mit dem gesamten Edelmetallsektor zu fallen.


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