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Boom, Bust, Bankenpleiten und Gold

14.03.2023  |  Markus Blaschzok
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Seit Freitag gelang dem Platinpreis ein Sprung von 80 $ auf mittlerweile 1.010 $, da sich Risiken einer Rezession auf den Platinpreis verringert haben und sich gleichzeitig die Bären am Terminmarkt eindecken mussten. Kurzfristig agierende Trader finden im Bereich um die 900 $ ein besseres Setup für Käufe wogegen man auf dem aktuellen Preisniveau besser abwarten sollte.

Mittel- bis langfristig hat Platin ein Problem. Mehr als die Hälfte der jährlichen Minenproduktion wird in der Automobilindustrie zur Herstellung von Katalysatoren verwendet. Die Rezession wird in den nächsten Jahren im Umfeld steigender Zinsen zulegen und Leasing- sowie Finanzierungsmodelle für Neuwagen auf die Probe stellen. Schon jetzt können weniger Amerikaner ihre Auto-Leasing- und Finanzierungsraten zahlen als zum Hoch der Finanzkrise von 2008. Diese Situation wird sich in den nächsten Jahren noch zuspitzen! Mit einem starken Rückgang der Neuwagenverkäufe und entsprechenden Gewinnrückgängen für die Automobilhersteller ist zu rechnen.

Käufer mit langfristigem Horizont finden bei einem Preis um die 800 $ je Feinunze eine gute Investmentchance auf Sicht der nächsten fünf Jahre. Mittelfristig dürften nur Trader Freude an diesem hochvolatilen Markt haben, was jedoch aufgrund der hohen positiven Korrelation zum Goldpreis jedoch gut zu handhaben ist.


Chartanalyse

In der letzten Woche zeigte sich Platin stärker und die Unterstützung bei ca. 900 $ konnte vorerst verteidigt werden. Es gelang den Bullen den Platinpreis kurzzeitig sogar über einen Abwärtstrend zu schieben, doch nach den Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell zu weiteren Zinsschritten, fiel der Preis schnell wieder zurück auf 930 $ zur Wochenmitte.

Fällt die Unterstützung bei 900 $, so wäre die Türe für eine vorerst finale Korrektur auf 800 $ offen, was ein besseres Setup für einen antizyklischen Long-Trade liefern würde, sofern sich der Terminmarkt bis dahin bereinigt hat. Je später die Rezession offen zutage tritt, desto länger bestehet die Chance für eine technische Erholung. Sobald die Rezession jedoch in aller Munde ist und die Unternehmen beginnen Kosten zu senken, wird das Überangebot zunehmen und Platin womöglich kurzzeitig noch einmal stark einbrechen. Wer dann auf der Seitenlinie mit genügend Pulver steht, der findet in diesem Einbruch eine sehr gute kurz- bis mittelfristige Kaufchance.

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Die Unterstützung bei 900 $ hat vorerst gehalten


Langfristige Analyse

Ende 2020 hatten wir mit einem Preisanstieg über den Widerstand bei 1.000 US-Dollar ein Kaufsignal bis 1.350 US-Dollar gegeben und gingen von einer anschließenden Korrektur auf 1.000 US-Dollar und dann 830 $ aus. Das war nur ein grobes Szenario, das wir aus der fundamentalen Schwäche am Platinmarkt abgeleitet hatten, doch exakt so eintraf.

Langfristig dürfte sich im Bereich zwischen 800 US-Dollar und 1.000 US-Dollar ein langfristiger Boden ausbilden. Wir empfehlen Rücksetzer in den Bereich um die 800 US-Dollar als mittel- bis langfristige Kaufchance zu nutzen. Auch kurzfristig agierende Trader haben dort grundsätzlich ein Setup mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis.

Man muss sich jedoch bewusst sein, dass Platin und Palladium während Rezessionen kurzzeitig auch stark einbrechen können, weshalb eine Stopp-Loss-Order der beste Freund kurzfristig agierender Trader ist. Ein panikartiger Einbruch auf nochmals 500 $ wäre in einer Rezession mit einer Verkaufspanik an den Märkten durchaus denkbar in diesem Jahr. Deshalb ist ein Stop-Loss der beste Freund eines Traders, damit man solche Chancen nutzen und bei einem Einbruch im Tief kaufen kann.

Sobald die Notenbanken mit neuen QE-Programmen auf die bevorstehende weltweite Rezession reagieren, bieten sich enorme Chancen für die Bullen. Sollten die Notenbanken aufgrund exogener Ereignisse noch vor der offenen Manifestation einer Rezession agieren, worauf die Rettung der Kunden der SVB hindeutet, so würde ein starker Einbruch verhindert. Wichtig ist, dass man die Long-Seite tradet, sobald die Notenbanken auch nur neue QE-Programme in Erwägung ziehen.

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Bei einer Rezession ist ein nochmaliger starker Einbruch möglich


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de

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