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China bald größter Goldproduzent!

06.11.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise konsolidierten am gestrigen Handelstag auf hohem Niveau und gingen mit leichten Verlusten aus dem Handel. Die Preise werden aktuell von Spekulationen über weiter rückläufige US-Rohöllagerbestände in Folge einer erhöhten Raffinerieproduktion und der Produktionsausfälle bei PEMEX gestützt. Die Marktteilnehmer rechnen damit, dass die Lagerbestände vergangene Woche um 1,7 Mio. Barrel gefallen sind. Die Ausweitung der Bemühungen der USA, die Türkei von einem Angriff auf die kurdischen Rebellenlager im Nordirak abzuhalten, sowie der schwache US-Aktienmarkt haben am Montag den Ölpreis belastet.

Der nach Umsatz gemessen größte Erdölkonzern der Welt, Exxon, hat seine Prognosen für das langfristige Wachstum des globalen Energieverbrauchs um fast ein Fünftel gesenkt, da man damit rechnet, dass Auto- und Flugzeugproduzenten in den nächsten zwei Jahrzehnten vermehrt effizientere Maschinen bauen werden. Demnach soll die weltweite Energienachfrage bis 2030 jährlich um 1,3% steigen, frühere Prognosen lagen bei 1,6%. Der Ölmarkt sollte um durchschnittlich 1,2% statt 1,4% wachsen. Kurzfristig sind jedoch andere Faktoren als der weltweite Verbrauch für den Ölpreis verantwortlich und deswegen glauben wir, dass der Markt 100 USD pro Barrel testen wird.

Der Preis für Erdgas setzte gestern seine Korrektur nach der Aufwärtsbewegung der Vortage weiter fort und fiel bis auf knapp 7,90 USD. Grund für den Rückgang waren Temperaturvorhersagen, die über dem saisonal üblichen Niveau liegen und im ganzen Land die Heizbedarf drosseln sollten. Gleichzeitig befinden sich auch Lagerbestände auf Rekordniveau, wobei wir nachwievor aufgrund der starken Differenz zwischen den Preisen für Erdgas und Heizöl mit leichten Preisanstiegen bei Erdgas rechnen.


Edelmetalle

Der Goldpreis geht zurzeit unbeirrt seinen Weg nach oben und markiert heute Morgen bei über 810 USD neue 27-Jahreshöchststände. Der Goldpreis wird zwar weiterhin primär durch die Signale des US-Dollar bewegt, deutet jedoch in den letzten Tagen mehr auf die Entwicklung einer selbstständigen Aufwärtsbewegung hin. China wird in diesem Jahr voraussichtlich die USA als zweitgrößten Goldproduzenten ablösen und innerhalb der nächsten Jahre auch die derzeitige Nummer 1 Südafrika einholen. Laut Hou Huimin, dem Vorsitzenden der chinesischen Goldvereinigung, sollte die Produktion in diesem Jahr von 240,1 auf 260 Tonnen steigen. Der chinesische Output hat sich in den vergangenen sechs Jahren verdoppelt.

Die Angebotsstörungen im Goldsektor gehen weiter. In der Bulyanhulu Mine von Barrick Gold sollte ein Streik bis mindestens 15. November zu Produktionsausfällen führen. Seit Streikbeginn verlor die Mine bereits 600 Unzen pro Tag, Bulyanhulu ist die größte Untertagebaugoldmine in Tansania. Wir gehen weiter davon aus, dass die aktuelle Aufwärtsbewegung sich fortsetzen wird und wir in Richtung 870 USD laufen werden. Die südafrikanischen Minenkonzerne müssen sich laut Eskom, dem größten heimischen Stomversorgungsunternehmen, weitere acht Jahre auf Stromausfälle sowie steigende Strompreise gefasst machen. Das starke Wirtschaftswachstum und die Tatsache, dass man seit über einem Jahrzehnt kein großes Kraftwerk gebaut hat, führen zu akuter Stromknappheit.

Stillwater Mining, der größte nordamerikanische Produzent von Platin und Palladium musste im dritten Quartal wegen Arbeitsniederlegungen einen Verlust von 11,1 Mio. USD melden und konnte nicht vom gestiegenen Preis profitieren. Platin notiert nahe seinem Allzeithoch und Palladium steuert auf das Hoch vom April dieses Jahres zu. Wir denken, dass die Platinmetalle weiterhin durch Ausfälle und steigende Kosten unterstütz werden sollten.

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Industriemetalle

China, der weltgrößte Produzent von rostfreiem Stahl, könnte im nächsten Jahr ein Netto-Exporteur der korrosionsgeschützten Legierung werden. Dies könnte eine weltweite Erholung der Preise gefährden. Die chinesischen Stahlproduzenten erhöhen ihre Kapazitäten sehr schnell, was die Pläne von ausländischen Stahlproduzenten wie Nippon Steel oder Outokumpu Oyj gefährden könnte, die Produktion und die Preise zu erhöhen, um von der hohen Stahlnachfrage zu profitieren.

Die peruanischen Minenarbeiter führen heute zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten einen nationalen Streiktag durch, es werden Verbesserungen bei den Pensionen und Gewinnbeteiligungen sowie Rechte für Zeitarbeiter gefordert. Der Streik betrifft u.a. Minen von Southern Copper, Xstrata und Freeport. Durch die ständigen Produktionsausfälle sollten die Preise von Industriemetallen weiterhin gestützt sein.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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