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Fronten abgesteckt: Gold-Bullen wollen 2.000 Dollar durchbrechen

27.03.2023  |  Stefan Gleason
Der Goldpreis stieg zu Beginn dieser Woche bis auf die Marke von 2.000 Dollar je Unze an, bevor er im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank wieder nachgab. Die politischen Entscheidungsträger der Fed entschieden sich für eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte - und enttäuschten damit die Anleger, die nach dem viel beachteten Bank-Run auf eine Pause gehofft hatten. Die Aktien gaben im nachbörslichen Handel am Mittwochnachmittag nach. Die Edelmetallmärkte konnten jedoch Tagesgewinne verbuchen.

Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell signalisierte, dass die Zentralbank die Zinsen wahrscheinlich ein weiteres Mal anheben werde. Nach monatelangen Zinserhöhungen, die den Leitzins von praktisch Null auf derzeit 4,75% bis 5,0% angehoben haben, und der Ungewissheit, wann die Straffungskampagne enden würde, können die Anleger endlich Licht am Ende des Tunnels sehen. Die Märkte beginnen sogar, die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen bis zum Ende des Jahres einzupreisen. Powell hat zwar bestritten, dass die Fed einen Kurswechsel bei den Zinssätzen erwartet, aber er könnte durch eine sich verschärfende Contagion bei den Banken und eine sich verschlechternde Wirtschaft dazu gezwungen werden.

Die endgültige Kapitulation der Fed bei den Zinssätzen könnte mit einem Ausbruch des Goldpreises auf neue Allzeithochs zusammenfallen. Die Fronten wurden bei der 2.000-Dollar-Marke abgesteckt. Die Bären sehen darin eine Gelegenheit, Verkaufsaufträge zu erteilen. Die Bullen sehen das Potenzial für einen entscheidenden Durchbruch über die 2.000-Dollar-je-Unze-Marke, der als Sprungbrett für einen epischen Anstieg dienen könnte. Gold sieht sich einem Widerstand zwischen 2.000 Dollar je Unze und 2.100 Dollar je Unze gegenüber, wo die Preise im letzten Jahr und in der Zeit nach der Pandemie im Jahr 2020 ihren Höchststand erreicht haben. Sobald diese Spitzenwerte endgültig überwunden sind, wird es für Gold keine Obergrenze mehr geben - und 2.000 Dollar je Unze könnte die neue Untergrenze werden.

Der jüngste Handel um dieses psychologisch bedeutsame Niveau herum hat zu einer Volumenspitze auf den physischen Märkten geführt. Einerseits gab es eine Welle von Bullionkäufe, die die Händler überforderte, die Aufschläge erhöhte und zu Engpässen bei den verfügbaren Münzen, Ronden und Barren zu führen drohte. Andererseits gab es auch einen Anstieg bei Schmuck und Altgold, das von denjenigen, die glauben, einen guten Preis zu erzielen, gegen Bargeld verkauft wurde. Natürlich müssen viele Menschen Bargeld beschaffen, um Rechnungen zu bezahlen. Aber der Umtausch von Gold (solides Geld) in US-Notenbanknoten (unsolides Geld) und deren Einzahlung auf ein Bankkonto ist mit Risiken verbunden.

Sie sollten sich nicht von Powells Erklärung nach der Zinsentscheidung der Fed beruhigen lassen, dass "unser Bankensystem gesund und widerstandsfähig ist und über eine starke Kapital- und Liquiditätsausstattung verfügt". Dieses "starke Kapital und die Liquidität" werden vom US-Steuerzahler und der Fed selbst über erweiterte Einlagensicherungen und Notkreditvehikel (d. h. Rettungsaktionen) bereitgestellt. Solche Maßnahmen, die das Bankensystem als "solide" erscheinen lassen sollen, gehen auf Kosten einer noch weniger soliden Währung. Der Goldpreis beginnt, die Belastungen des Geldsystems widerzuspiegeln, und rückt trotz des schnellsten Zinsanstiegs seit Jahrzehnten in Schlagdistanz zu einem neuen Rekord.

Der Silbermarkt war vergleichsweise ruhig, aber wenn er erst einmal erwacht, könnte sein prozentualer Anstieg in Zukunft viel größer sein als der von Gold. Das weiße Metall müsste sich von hier aus mehr als verdoppeln, um seinen alten Höchststand zu erreichen. Diejenigen, die versucht sind, Gold zu einem Preis von 2.000 Dollar je Unze zu verkaufen, weil sie glauben, dass sie einen guten Preis erzielen, könnten teilweise Recht haben... sie erzielen einen guten Preis im Hinblick auf die Anzahl der Unzen Silber, die sie kaufen können.


© Stefan Gleason
Money Metals Exchange



Der Artikel wurde am 23. März 2023 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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