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Silber zieht nach: Neues 27-Jahreshoch!

07.11.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Ölpreis marschiert wie von uns angekündigt weiter in Richtung 100 USD und notiert heute Morgen bereits über 98 USD. Der schwache US-Dollar ist weiterhin einer der Hauptpreistreiber am Ölmarkt. BP und ConocoPhillips evakuierten Arbeiter auf Ölplattformen in der Nordsee wegen eines Sturms. Dabei wurde auch die Förderung in der Region zurückgefahren. Laut China Petroleum & Chemical wird China im Jahr 2010 über die Hälfte der Nachfrage durch Ölimporte bestreiten müssen. Die Importe sollten auf 4,2 Mio. Barrel pro Tag ansteigen, was 52% der Nachfrage im Vergleich zu 47% heute betragen würde.

Heute Nachmittag werden die US-Öllagerdaten mit Stichtag letzten Freitag von der DOE veröffentlicht. Der Markt erwartet um 1,5 Mio. Barrel rückläufige Rohöllagerbestände, nach einem Minus von 3,9 Mio. Barrel in der Vorwoche. Bei Benzin geht man von unveränderten Lagerbeständen aus, in der Vorwoche war hier noch ein Anstieg um 1,3 Mio. zu sehen. Die Lagerbestände bei den Destillaten sollte um 450 Tsd. Barrel fallen, in der Vorwoche gab es hier noch ein Plus von 808 Tsd. Barrel zu melden. Wir rechnen weiter damit, dass der Ölpreis nun bald die 100 USD zumindest touchieren sollte. Bei einem kurzfristigen Überwinden könnte es dann durch Anschlussorders von Trendfolgesystemen auch noch kurz bis auf 105 USD gehen. Fundamental ist der aktuelle Preis aus unserer Sicht nicht gerechtfertigt, was der Markt in seiner Euphorie derzeit ignoriert.


Edelmetalle

Der Goldpreis läuft ebenfalls weiter Richtung Norden und erreichte heute Morgen bereits ein Niveau von über 836 USD. Grund für den massiven Anstieg der Edelmetalle ist unter anderem die Schwäche des US-Dollars; EUR/USD sprang heute im frühen Handel auf ein neues Hoch bei 1,4665 USD und überschritt somit erstmals das alte Hoch der D-Mark gegenüber dem US-Dollar. Barrick Gold, der größte Goldproduzent der Welt, wird am 9. November einen Plan zu Wiederinbetriebnahme der Bulyanhulu Mine in Tansania bekannt geben. Die Mine ist wegen eines Streiks nahezu stillgelegt. Der Goldmarkt weist in Haussephasen am Ende von Aufwärtsbewegungen immer die höchsten Gewinne auf.

Aktuell ist ein Marsch Richtung 870 USD - dem Rekordhoch von 1980 - bereits klar zu erkennen. Der anhaltend hohe Ölpreis und die auch durch den Goldpreisanstieg geschürte gefühlte Inflation sind weiterhin wichtige Triebfedern für den Goldpreis. Wegen der anhaltend hohen Dynamik rechnen wir mit einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung und frühestens bei 850 bis 870 USD mit einer nennenswerten Korrektur. Sollte die Marke von 870 Dollar jedoch ebenfalls nachhaltig überwunden werden, so ist kurzfristig auch ein Überschießen bis auf 1.000 USD möglich. Dieses Niveau dürfte jedoch nicht sehr lange Bestand haben. Wichtig für Investoren ist, dass aufgrund der Enge des Marktes auf jede Rallye ein Sell-Off mit starken Kursverlusten folgt.

Der Silberpreis hat wie von uns angekündigt nun ebenfalls in den Rallyemodus gewechselt. Silber brach gestern Abend mit Tagesgewinnen von 6% durch das Hoch vom Mai 2006 und setzt heute Morgen die Aufwärtsbewegung bis auf über 15,80 USD fort. Die Aktien von Silberunternehmen gingen förmlich durch die Decke, beispielsweise konnte der Silberproduzent Coeur d’Alene gestern über 14% zulegen. Dies deutet unserer Meinung nach darauf hin, dass Investoren nun den kleinen Bruder des Goldes wiederentdeckt haben.

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Stillwater Mining, ein US-Produzent von PGM, wird in den nächsten drei Monaten die Vorwärtsverkäufe des Unternehmens schließen. Dadurch erwartet man für 2008 zusätzliche Gewinne von 25 Mio. USD. Bisher konnte das Unternehmen nicht in vollem Maße vom Preisanstieg profitieren.


Industriemetalle

Der Zinnpreis kletterte gestern in New York mit mehr als 17.000 USD auf den höchsten Stand seit Handelsaufnahme 1989.

Die Industriemetalle konnten von der Dollarschwäche profitieren, da die Preise für Nachfrager aus dem Nicht-Dollarraum günstiger werden. Darüber hinaus haben Arbeitskämpfe in Peru Ängste vor einer Angebotsstörung am Kupfermarkt hervorgerufen.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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