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Gold in Euro erreicht neues Hoch!

08.11.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Ölpreis konnte gestern Mittag bei 98,62 USD ein neues Allzeithoch erreichen, musste dann jedoch bis Handelschluss die Tagesgewinne wieder abgeben und schloss bei knapp 95 USD. Gründe für die Abgaben waren einerseits eine leichte Erholung des Dollar, der fast 1 Cent von dem Tagestief steigen konnte, und andererseits stärker als erwartete Daten bei den US-Öllagerbeständen. So fielen die US-Rohöllager im Wochenvergleich nur um 821 Tsd. Barrel, der Markt hatte mit einem Minus von 1,5 Mio. Barrel gerechnet. Die Benzinlagerbestände gingen um 819 Tsd. Barrel zurück, hier wurde ein unverändertes Niveau erwartet. Bei den Destillaten stiegen die Lager leicht um 98 Tsd. Barrel, der Konsens lag bei einem Rückgang von 450 Tsd. Barrel.

Die Kosten für den Bau von Raffinerien und petrochemischen Anlagen haben Ende des dritten Quartals einen neuen Rekord erreicht. Dies dürfte laut CERA zu Verzögerungen beim Bau weiterer Anlagen führen, die dringend benötigt werden, um die globale Nachfrage nach Erdölprodukten zu befriedigen. In den letzten sechs Monaten stiegen die Kapitalkosten alleine um 6%, seit 2000 um 66%. In den nächsten fünf Jahren sollte die weltweite Raffineriekapazität trotzdem um 1,7% p.a. (1,5 Mio. Barrel/Tag) ansteigen. ConocoPhilips hat bereits 500 Arbeiter wegen des stürmischen Wetters von den Förderanlagen in der Nordsee evakuiert. Der Sturm sollte bis Freitag über die Nordsee ziehen. Das Unternehmen wollte keine Angaben zu Förderausfällen machen. In der betroffenen Region werden ca. 467 Tsd. Barrel pro Tag gefördert. BP evakuiert ebenfalls weitere Mitarbeiter und überlegt die Produktion wegen der starken Winde vorübergehend zu stoppen. Wir bleiben bei unserer Meinung, dass der Ölpreis in den nächsten Tagen die 100-USD-Marke touchieren dürfte und die Volatilität mit 2-3 USD pro Tag weiterhin sehr hoch bleiben sollte.

Heute Nachmittag erscheinen die US-Erdgaslagerbestandsdaten von der DOE. Der Markt rechnet mit einem weiteren Anstieg um 31 Mrd. Kubikfuß, in der Vorwoche stiegen diese noch um 66 Mrd. Kubikfuß. Der Preis für Erdgas verlor gestern deutlich und notiert nun bei knapp 7,70 USD. Unser Ausblick bleibt weiterhin optimistisch.


Edelmetalle

Der Goldpreis scheint derzeit einfach nicht zu stoppen. Am Mittwochvormittag erreichte der Preis für eine Feinunze Gold mit über 845 USD ein neues Hoch und ist nur noch wenig vom nominalen Allzeithoch vom 21. Januar 1980 bei 873 USD entfernt. Hauptpreistreiber war wieder einmal der US-Dollar. Dessen leichte Teilerholung ließ den Goldpreis zwischenzeitlich bis auf 824 USD zurückfallen. Interessant ist darüber hinaus aus Sicht von Euro-Investoren, dass der Goldpreis in Euro das Hoch von Mai 2006 überschritten hat. Es ist unserer Meinung nach durchaus möglich, dass sich der Goldpreis auch bei einer nachhaltigen Stabilisierung des US-Dollar weiter nach oben bewegen könnte, da der Preisanstieg eine Reihe neuer Investoren angezogen hat. Die heutige Zinsentscheidung der EZB bzw. die anschließende Pressekonferenz könnte weitere Signale für den Goldpreis liefern. Kinross Gold meldete für das dritte Quartal wegen stark gestiegener Kosten einen rückläufigen Gewinn. Die Umsatzkosten je Unze stiegen wegen höherer Energie- und Produktionskosten sowie der Stärke der kanadischen und brasilianischen Währung von 321 USD auf 383 USD. Steigende Kosten bleiben weiter eine Triebfeder der Goldhausse. Wir bleiben optimistisch für die nächsten Tage und rechnen mit einem - zumindest kurzfristigen - Überschreiten des Allzeithochs.

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GFMS äußerste sich gestern in einem Bericht zum Silbermarkt, laut dem man für das nächste Jahr Preise zwischen 13,20 und 16,50 USD erwartet. Die Minenförderung sollte sich nach 3,6% in 2007 im nächsten Jahr um 7% erhöhen. Darüber hinaus erwartet man eine zyklische Abkühlung der industriellen Nachfrage. Laut GFMS sollten sich die Fundamentaldaten am Silbermarkt verschlechtern, die Investmentnachfrage dürfte jedoch das bestimmende Element bleiben. Wir sind der Meinung, dass die Investmentnachfrage in den nächsten Monaten weiter steigen und das Preisniveau hoch halten sollte.


Industriemetalle

Die Schwäche an den Aktienmärkten hat auch auf die Industriemetalle durchgeschlagen und führte dort durchgehend zu Verlusten. Heute Morgen notieren die meisten Industriemetalle deutlich schwächer.

Der Verbrauch von Nickel könnte laut INSG im nächsten Jahr um 10% steigen. Die hohe Nachfrage nach dem Metall sollte den Überschuss von 130 Tsd. Tonnen in diesem Jahr auf 100 Tsd. Tonnen im nächsten Jahr reduzieren. Die Lagerbestände bei Nickel steigen weiter und liegen mit knapp 40 Tsd. Tonnen auf dem höchsten Stand seit 2000.




© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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