Hawkishe Meldungen drücken Gold zurück auf 2.000 $
17.04.2023 | Markus Blaschzok
Der Goldpreis handelt noch immer über der Marke von 2.000 $ und damit nahe seinem Allzeithoch bei 2.075 $ je Feinunze. Am Freitag erhielten die Goldbugs jedoch einen Tiefschlag, worauf der Goldpreis um 50 $ in die Knie ging und auf 1.992 $ fiel. Die 1-Jahres-Inflationserwartung der Universität von Michigan stieg überraschend an von noch 3,6% im März auf 4,6% im April, dem höchsten Wert seit 22. November. Dies war der stärkste Anstieg der 1-Jahres-Inflationserwartungen seit Mai 2021. Zuvor gab es bereits einen hawkishen Schlag von FED-Gouverneur Waller, der sagte, er bevorzuge eine weitere geldpolitische Straffung, um die anhaltend hohe Inflation zu verringern.
Der Verbraucherpreisbericht, der am Mittwoch einen Rückgang der Inflation auf 5% zeigte, würde ihn nicht trösten, da er sich auf die Kerninflation (ohne Lebensmittel und Energie) konzentriere, die mit 5,6% kaum Fortschritte gemacht habe. Die Markterwartung für eine erneute Leitzinsanhebung der US-Notenbank am 3. Mai anhand der FED-Funds-Futures stieg daraufhin auf eine Wahrscheinlichkeit von 86% an, was womöglich die vorerst letzte Zinsanhebung sein dürfte.
Die Kerninflationsrate für März stieg zum Vormonat sogar leicht an von 5,5% im Vormonat auf 5,6%. Die Veröffentlichung der Produzentenpreise für März fielen vergangenen Donnerstag mit 2,7% zum Vorjahr dafür deutlich kühler aus als die Markterwartung von 3%. Zum Vormonat gingen die Produzentenpreise um 0,5% zurück, wovon der Goldpreis jedoch nicht mehr deutlich profitieren konnte, was bereits eine gewisse Erschöpfung der Bullen zeigte.
FED-Gouverneur Waller sagte weiterhin, er "würde Anzeichen für eine mäßige Nachfrage begrüßen, aber solange sie nicht auftauchen und er nicht sehe, dass sich die Inflation bedeutsam und anhaltend in Richtung des 2%-Ziels bewegt, glaube er, dass es noch viel zu tun gäbe."
Der Goldpreis in Euro fiel nach diesen Aussagen und dem Anstieg der Inflationserwartung am Freitag auf 1.813 € je Feinunze und handelt damit deutlich unter dem Panikhoch bei 1.885 € von Mitte März nach der Pleite der SVB und Credit Suisse, die eine kurzweilige Vertrauenskrise in das Bankensystem nach sich zog. Diese Vertrauenskrise brachte eine Dollarschwäche mit sich, worauf der Euro zum US-Dollar noch am Donnerstag auf ein neues 12-Monatshoch bei 1,1075 $ ansteigen konnte, bevor er aufgrund des Anstiegs beim US-Dollar am Freitag nach den hawkishen Meldungen wieder zurück unter die 1,10 $ auf 1,097 $ gedrückt wurde.
Die Commitments of Traders Daten der US-Terminmarktaufsicht CFTC zeigen in diesen letzten vier Wochen der Panik eine überragende Schwäche beim Dollar und diametral gegensätzliche Stärke beim Euro. Dies zeigt, dass der starke Anstieg des Goldpreises in US-Dollar zu einem großen Teil auf dieser Dollarschwäche basierte. Da die Sorgen vor einer Bankenkrise zerstreut wurden, wäre ein erneuter Anstieg des US-Dollars in der Lage eine Korrektur am Goldmarkt einzuleiten.
Interessant ist, dass wir aktuell am Terminmarkt für Gold eine rekordhohe Shortposition der großen vier Händler an der COMEX sehen, die über 2.000 $ mit aller Kraft gegenhalten. In der Vergangenheit war dies oftmals ein gutes zusätzliches Indiz für ein zyklisches Hoch am Goldmarkt.
Der Verbraucherpreisbericht, der am Mittwoch einen Rückgang der Inflation auf 5% zeigte, würde ihn nicht trösten, da er sich auf die Kerninflation (ohne Lebensmittel und Energie) konzentriere, die mit 5,6% kaum Fortschritte gemacht habe. Die Markterwartung für eine erneute Leitzinsanhebung der US-Notenbank am 3. Mai anhand der FED-Funds-Futures stieg daraufhin auf eine Wahrscheinlichkeit von 86% an, was womöglich die vorerst letzte Zinsanhebung sein dürfte.
Der Goldpreis in US-Dollar handelt aufgrund des schwachen US-Dollars noch immer nahe seinem Allzeithoch
Die Kerninflationsrate für März stieg zum Vormonat sogar leicht an von 5,5% im Vormonat auf 5,6%. Die Veröffentlichung der Produzentenpreise für März fielen vergangenen Donnerstag mit 2,7% zum Vorjahr dafür deutlich kühler aus als die Markterwartung von 3%. Zum Vormonat gingen die Produzentenpreise um 0,5% zurück, wovon der Goldpreis jedoch nicht mehr deutlich profitieren konnte, was bereits eine gewisse Erschöpfung der Bullen zeigte.
Der Produzentenpreisindex fiel auf 2,7%, während die Konsumentenpreise im März noch um 5% zum Vorjahr zulegten
FED-Gouverneur Waller sagte weiterhin, er "würde Anzeichen für eine mäßige Nachfrage begrüßen, aber solange sie nicht auftauchen und er nicht sehe, dass sich die Inflation bedeutsam und anhaltend in Richtung des 2%-Ziels bewegt, glaube er, dass es noch viel zu tun gäbe."
Der Goldpreis in Euro fiel nach diesen Aussagen und dem Anstieg der Inflationserwartung am Freitag auf 1.813 € je Feinunze und handelt damit deutlich unter dem Panikhoch bei 1.885 € von Mitte März nach der Pleite der SVB und Credit Suisse, die eine kurzweilige Vertrauenskrise in das Bankensystem nach sich zog. Diese Vertrauenskrise brachte eine Dollarschwäche mit sich, worauf der Euro zum US-Dollar noch am Donnerstag auf ein neues 12-Monatshoch bei 1,1075 $ ansteigen konnte, bevor er aufgrund des Anstiegs beim US-Dollar am Freitag nach den hawkishen Meldungen wieder zurück unter die 1,10 $ auf 1,097 $ gedrückt wurde.
Die Commitments of Traders Daten der US-Terminmarktaufsicht CFTC zeigen in diesen letzten vier Wochen der Panik eine überragende Schwäche beim Dollar und diametral gegensätzliche Stärke beim Euro. Dies zeigt, dass der starke Anstieg des Goldpreises in US-Dollar zu einem großen Teil auf dieser Dollarschwäche basierte. Da die Sorgen vor einer Bankenkrise zerstreut wurden, wäre ein erneuter Anstieg des US-Dollars in der Lage eine Korrektur am Goldmarkt einzuleiten.
Interessant ist, dass wir aktuell am Terminmarkt für Gold eine rekordhohe Shortposition der großen vier Händler an der COMEX sehen, die über 2.000 $ mit aller Kraft gegenhalten. In der Vergangenheit war dies oftmals ein gutes zusätzliches Indiz für ein zyklisches Hoch am Goldmarkt.
Die großen vier Händler an der COMEX halten aktuell eine rekordhohe Shortposition