Neues Allzeithoch und Achterbahnfahrt am Goldmarkt
09.05.2023 | Markus Blaschzok
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Sollte der Goldpreis in der letzten Woche mit dem Test des Allzeithochs sein vorläufiges Hoch gesehen haben und in den nächsten Wochen und Monaten korrigieren, dann würde der Silberpreis folgen.Sollte der Silberpreis weiter auf 28 $ ansteigen, sollte man dort letzte Gewinne aus einem Long-Trade einstreichen, insbesondere wenn der Goldpreis konsolidiert oder gar korrigiert. Viel Luft gibt der Terminmarkt nicht mehr her und die Rezession ist ein Faktor, der die industrielle Nachfrage abschwächen wird, was letztlich auch den Preis negativ beeinflusst.
Silber hätte noch Luft bis zum nächsten Widerstand bei 28$
Anfang März schrieb ich: "Wird der Abwärtstrend bei 20,45 $ übersprungen, so wird kurzfristig Potenzial bis 22 $ frei."
Da der Goldpreis nicht korrigierte, stieg der Silberpreis weiter an bis auf 26,30 $. Der Aufwärtstrendkanal wurde bereits verlassen, was für Gewinnmitnahmen sorgte. Der ehemalige Widerstand bei 24,50 $, der nun als Unterstützung dient, wurde zweimal getestet, doch nicht unterschritten. Nach dem erfolgreichen Test sprangen die Bullen wieder auf und nachdem der Goldpreis sich stark hielt und auf ein neues Allzeithoch kletterte, löste sich eine Fortsetzungsformation bullisch auf.
Wären die COT-Daten nicht schon überkauft, könnte man dies als eine Bullenflagge interpretieren mit einem Ziel bei 28 $. Es ist wahrscheinlich, dass sich die Spekulanten verausgaben werden bis der Silberpreis bei 28 $ angekommen ist. Leitet der Goldpreis dann eine Korrektur ein, so gäbe es am Silbermarkt ein hohes Potenzial für eine starken Preisrücksetzer.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Silber noch Luft bis 28 $ hat, solange sich der Goldpreis stark hält. Sollte der Goldpreis jedoch deutlich unter 1.980 $ fallen, so wird ihm der Silberpreis folgen. Auf dem aktuellen Preisniveau ist es uninteressant noch auf einen steigenden Preis zu wetten. Wer noch Long ist beim Silber, sollte im bullischen Fall bei 28 $ vorerst Gewinne einstreichen und im bärischen Szenario, spätestens wenn der Silberpreis zurück unter die Unterstützung bei 24,50 $ fällt.
Der starke Goldpreis hält den Silberpreis auf seinem hohen Niveau
Langfristige Analyse
Silber handelte über fünf Jahre hinweg in einer Handelsspanne zwischen 14 $ auf der Unterseite und 19 $ auf der Oberseite. Seit dem bullischen Ausbruch Mitte 2020 ist das langfristige Chartbild grundsätzlich sehr bullisch.
Charttechnisch war der Preisrückgang auf 18 $ im letzten Sommer im Langfristchart ein idealtypischer Rücksetzer an den vorherigen langjährigen Abwärtstrend, von dem der Silberpreis nun abgeprallt ist. Silber konnte bereits aufgrund der Hoffnung neuer quantitativer Lockerungen in 2023 wieder ansteigen und in die Handelsspanne zwischen 22 $ und 28 $ zurückkehren. In diesem oder spätestens nächsten Jahr ist ein Ausbruch über 28 $ wahrscheinlich, worauf ein Anstieg auf 36 $ folgen sollte, sobald die Notenbanken wieder mit neuen QE-Programmen auf eine wirtschaftliche Kontraktion reagieren.
Noch spielen die Notenbanker den Falken, doch beginnen die Märkte diesen offensichtlichen Bluff nicht mehr zu glauben. Sobald die Rezession offen zutage tritt und die Notenbanken diese Chance nutzen, um mehr Geld zu drucken, werden erst Gold und danach Silber neue Allzeithochs in den nächsten Jahren erreichen. Dann wird die Nachfrage nach Gold und auch Silber als sicherer Hafen vor Inflation stark ansteigen. Es dürfte sich dann über einige Jahre hinweg ein Defizit am physischen Markt entwickeln, das den Silberpreis weit über sein nominales Allzeithoch bei 50 US-Dollar tragen wird.
Das langfristige Chartbild ist immer noch bullisch
© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de
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