Goldnachfrage der ETFs auf Rekordniveau!
15.11.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Der Ölmarkt präsentierte sich gestern mit kräftigen Aufschlägen; so konnte Rohöl der Sorte WTI mehr als 2,50 USD gewinnen und notiert heute Morgen bei knapp 94 USD. Brentöl legte ebenfalls deutlich zu und notiert bei leicht über 91 USD. Heute Nachmittag werden die US-Öllagerdaten veröffentlicht. Bei den Rohöllagerbeständen rechnet der Konsens mit einem Rückgang um 750 Tsd. Barrel, nach einem Minus von 821 Tsd. Barrel in der Vorwoche. Die Benzinlagerbestände sollten laut Schätzungen ein Minus von 400 Tsd. Barrel ausweisen, in der Vorwoche lag dieser Wert noch bei -819 Tsd. Barrel. Auch bei den Destillaten wird vom Markt für die vergangene Woche ein Rückgang der Bestände um 250 Tsd. Barrel erwartet. Die Kapazitätsauslastung der Raffinerien dürfte um einen halben Prozentpunkt ansteigen.
PetroChina, der größte chinesische Ölproduzent, dürfte das Verarbeitungsvolumen in diesem Jahr um 12% auf 2,4 Mio. Barrel/Tag steigern, um heimische Treibstoffengpässe zu mindern. Der Generalsekretär der OPEC, Abdalla Salem el-Badri, wies gestern darauf hin, dass man keine Pläne habe, Öl in anderen Währungen als dem US-Dollar zu handeln, auch wenn der US-Dollar auf ein neues Allzeittief gefallen sei. Der Energiekonzern BP entdeckte im kaspischen Meer eine Gaslagerstätte, welche die Produktion des größten Erdgasfeldes in Aserbaidschan verdoppeln könnte. Nach der neuesten Entdeckung sei es möglich mehr Gas aus dem Feld zu fördern als Belgien und Luxemburg zusammen verbrauchen. Vor dem Hintergrund des anhaltend schwachen US-Dollar rechnen wir weiterhin mit einer Bewegung in Richtung 100 USD.
Edelmetalle
Der Goldpreis konnte gestern leicht zulegen und notiert nun wieder über der Marke von 810 USD. Die US-Erzeugerpreise in den USA stiegen im Jahresvergleich um 6,1%, die Erwartungen lagen bei 6,4%. Heute Nachmittag werden die US-Verbraucherpreise veröffentlicht. Der Konsens rechnet mit einem Anstieg von 3,5% im Jahresvergleich, bei der Kernrate mit 2,2%. Unsere Prognose fallender Realzinsen bestätigt sich. Aufgrund des weiter gestiegenen Ölpreisniveaus ist auch in den nächsten Monaten mit einem Anstieg der Inflationsraten und im Zuge dessen mit fallenden Realzinsen zu rechnen. Der Wechselkurs EUR/USD nimmt Anlauf auf das Allzeithoch des Euro von vergangener Woche und notiert heute Morgen bereits über 1,47 USD.
Wir sind der Meinung, dass die niedrigen Realzinsen in den USA sowie der anhaltend schwache US-Dollar den Goldpreis zumindest bis Jahresende deutlich nach oben treiben sollten. Jim Leyland, Volkswirt beim World Gold Council, sagte gestern, dass die Goldnachfrage im dritten Quartal um 19% gegenüber Vorjahr auf 947 Tonnen gestiegen sei und dass die Nachfrage deutlich den Preisanstieg unterstützt. Die letzten Gewinne seien zwar primär eine Reaktion auf die Finanzmarktkrise, würden aber auf eine starke Angebots-/Nachfragesituation stoßen. Besonders interessant ist der starke Anteil der Investmentnachfrage. So wurden alleine 138 Tonnen von den ETFs nachgefragt – dies ist der höchste Zufluss seit Auflage des ersten Gold-ETF im vierten Quartal 2004. Die Investmentnachfrage nach Gold hat sich damit im Quartalsvergleich verdoppelt und die Rückgänge bei der Schmuck- und Industrienachfrage mehr als kompensiert. Wir sehen bis Jahresende einen deutlich höheren Goldpreis.
Industriemetalle
Der Kupferpreis zog im asiatischen Handel kräftig an und erreichte zwischenzeitlich Preise von über 7.380 USD, nachdem ein Erdbeben in Chile, dem weltgrößten Produzentenlandes, zu Strom- und Produktionsausfällen führte. Von den Ausfällen waren neben der größten Mine Escondida auch die Chuquicamata sowie zahlreiche andere Minen betroffen. Viel wichtiger als die Ausfälle dürfte jedoch die Frage sein, ob die Minen nachhaltige Schäden davon getragen haben. Die chinesische Kupferproduktion stieg in den ersten 10 Monaten des Jahres um 19%. Allein im Oktober lag die Produktion 43% über dem Vorjahreswert. Die Produktion von Kupferprodukten zog im Jahresvergleich um 22% an.
Einige Arbeiter von PT International Nickel Indonesia, dem größte Nickelproduzent des Landes, traten heute Morgen für mehr Lohn in Streik. Der Nickelpreis notiert weiter in der seit vier Tagen bestehenden Range von 33.000 und 34.000 USD, und konnte heute Morgen 200 USD zulegen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Der Ölmarkt präsentierte sich gestern mit kräftigen Aufschlägen; so konnte Rohöl der Sorte WTI mehr als 2,50 USD gewinnen und notiert heute Morgen bei knapp 94 USD. Brentöl legte ebenfalls deutlich zu und notiert bei leicht über 91 USD. Heute Nachmittag werden die US-Öllagerdaten veröffentlicht. Bei den Rohöllagerbeständen rechnet der Konsens mit einem Rückgang um 750 Tsd. Barrel, nach einem Minus von 821 Tsd. Barrel in der Vorwoche. Die Benzinlagerbestände sollten laut Schätzungen ein Minus von 400 Tsd. Barrel ausweisen, in der Vorwoche lag dieser Wert noch bei -819 Tsd. Barrel. Auch bei den Destillaten wird vom Markt für die vergangene Woche ein Rückgang der Bestände um 250 Tsd. Barrel erwartet. Die Kapazitätsauslastung der Raffinerien dürfte um einen halben Prozentpunkt ansteigen.
PetroChina, der größte chinesische Ölproduzent, dürfte das Verarbeitungsvolumen in diesem Jahr um 12% auf 2,4 Mio. Barrel/Tag steigern, um heimische Treibstoffengpässe zu mindern. Der Generalsekretär der OPEC, Abdalla Salem el-Badri, wies gestern darauf hin, dass man keine Pläne habe, Öl in anderen Währungen als dem US-Dollar zu handeln, auch wenn der US-Dollar auf ein neues Allzeittief gefallen sei. Der Energiekonzern BP entdeckte im kaspischen Meer eine Gaslagerstätte, welche die Produktion des größten Erdgasfeldes in Aserbaidschan verdoppeln könnte. Nach der neuesten Entdeckung sei es möglich mehr Gas aus dem Feld zu fördern als Belgien und Luxemburg zusammen verbrauchen. Vor dem Hintergrund des anhaltend schwachen US-Dollar rechnen wir weiterhin mit einer Bewegung in Richtung 100 USD.
Edelmetalle
Der Goldpreis konnte gestern leicht zulegen und notiert nun wieder über der Marke von 810 USD. Die US-Erzeugerpreise in den USA stiegen im Jahresvergleich um 6,1%, die Erwartungen lagen bei 6,4%. Heute Nachmittag werden die US-Verbraucherpreise veröffentlicht. Der Konsens rechnet mit einem Anstieg von 3,5% im Jahresvergleich, bei der Kernrate mit 2,2%. Unsere Prognose fallender Realzinsen bestätigt sich. Aufgrund des weiter gestiegenen Ölpreisniveaus ist auch in den nächsten Monaten mit einem Anstieg der Inflationsraten und im Zuge dessen mit fallenden Realzinsen zu rechnen. Der Wechselkurs EUR/USD nimmt Anlauf auf das Allzeithoch des Euro von vergangener Woche und notiert heute Morgen bereits über 1,47 USD.
Wir sind der Meinung, dass die niedrigen Realzinsen in den USA sowie der anhaltend schwache US-Dollar den Goldpreis zumindest bis Jahresende deutlich nach oben treiben sollten. Jim Leyland, Volkswirt beim World Gold Council, sagte gestern, dass die Goldnachfrage im dritten Quartal um 19% gegenüber Vorjahr auf 947 Tonnen gestiegen sei und dass die Nachfrage deutlich den Preisanstieg unterstützt. Die letzten Gewinne seien zwar primär eine Reaktion auf die Finanzmarktkrise, würden aber auf eine starke Angebots-/Nachfragesituation stoßen. Besonders interessant ist der starke Anteil der Investmentnachfrage. So wurden alleine 138 Tonnen von den ETFs nachgefragt – dies ist der höchste Zufluss seit Auflage des ersten Gold-ETF im vierten Quartal 2004. Die Investmentnachfrage nach Gold hat sich damit im Quartalsvergleich verdoppelt und die Rückgänge bei der Schmuck- und Industrienachfrage mehr als kompensiert. Wir sehen bis Jahresende einen deutlich höheren Goldpreis.
Industriemetalle
Der Kupferpreis zog im asiatischen Handel kräftig an und erreichte zwischenzeitlich Preise von über 7.380 USD, nachdem ein Erdbeben in Chile, dem weltgrößten Produzentenlandes, zu Strom- und Produktionsausfällen führte. Von den Ausfällen waren neben der größten Mine Escondida auch die Chuquicamata sowie zahlreiche andere Minen betroffen. Viel wichtiger als die Ausfälle dürfte jedoch die Frage sein, ob die Minen nachhaltige Schäden davon getragen haben. Die chinesische Kupferproduktion stieg in den ersten 10 Monaten des Jahres um 19%. Allein im Oktober lag die Produktion 43% über dem Vorjahreswert. Die Produktion von Kupferprodukten zog im Jahresvergleich um 22% an.
Einige Arbeiter von PT International Nickel Indonesia, dem größte Nickelproduzent des Landes, traten heute Morgen für mehr Lohn in Streik. Der Nickelpreis notiert weiter in der seit vier Tagen bestehenden Range von 33.000 und 34.000 USD, und konnte heute Morgen 200 USD zulegen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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