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OPEC möchte "Dollarkollaps" vermeiden

19.11.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise erholten sich am Wochenschluss recht deutlich und setzen heute Morgen die Aufwärtsbewegung fort. Rohöl der Sorte WTI notiert heute Morgen bei knapp über 94 USD, Brentöl bei ca. 92 USD. Die schwache Tendenz beim US-Dollar half dem Ölpreis zum Wochenausklang nach oben. Die kurzfristig orientierten Spekulanten und Hedge-Fonds haben laut CFTC-Report bei der kurzen Korrektur vergangene Woche (Tiefpunkt der Korrektur und Stichtag der Erhebung waren der Dienstag) kräftig ihre Positionen zurückgefahren. So fielen die Netto-Long-Positionen der Großspekulanten an der NYMEX um über 78 Tsd. Kontrakte auf knapp 27 Tsd. Kontrakte. Die Fortsetzung der Aufwärtsbewegung in den vergangenen Tagen deutet unserer Meinung nach darauf hin, dass hier nicht nur Spekulanten am Werk sind.

Der Außenminister von Saudi-Arabien, Prinz Saud Al-Faisal, lehnte es auf dem OPEC-Summit ab, den Ölhandel der OPEC auf Basis des US-Dollars aufzugeben, wie es vom Iran und Venezuela gefordert wurde. Er wolle damit, so wörtlich, "einen Kollaps" des US-Dollars vermeiden. Einige Minister forderten auf dem Summit, dass man den Einfluss von Investments auf den Ölmarkt untersuchen und deren Einfluss mildern sollte. Der iranische Präsident, Mahmoud Ahmadinejad, sagte der Iran werde die Ölexporte nicht als Waffe verwenden und andere Wege finden, um dem amerikanischen Druck zu begegnen. Seiner Meinung nach wird es auch nicht zu einem neuen Krieg in der Region kommen. Der Ölmarkt ist durch die hohe Backwardation weiterhin sehr attraktiv für Investoren. Unser Meinung wird der Ölpreis trotz der aktuell guten Verfügbarkeit kurzfristig weiter in Richtung 100 USD marschieren.

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Edelmetalle

Der Goldpreis notierte zum Wochenschluss nahezu unverändert und bildete knapp über 785 USD einen Boden. Die Netto-Long-Positionen der Großspekulanten haben sich beim Gold nur leicht um 12 Tsd. Kontrakte auf 190 Tsd. Kontrakte reduziert. Fundamental sieht das Umfeld für Gold immer noch sehr rosig aus. Es besteht vom jetzigen Niveau weiterhin die Möglichkeit einer Korrektur bis auf 760 USD, wir rechnen jedoch vorerst mit einer Erholungsbewegung in Richtung 800 USD. Die State Bank of India plant nächstes Jahr einen Gold-ETF für den indischen Markt aufzulegen. Laut Jeremy A. Charles, dem Vorsitzenden der LBMA, dürften die Zuflüsse in Gold-ETFs in den nächsten Jahren weiter ansteigen, da die Investoren nach alternativen Anlagen zum US-Dollar sowie einem sicheren Hafen in Zeiten von Finanzkrise
und Ölpreisexplosion suchen.

Beim Silber bildete sich vergangene Woche einen sehr solide Unterstützung im Bereich um 14,50 USD heraus. Die Netto-Longpositionen der Großspekulanten fielen im Wochenvergleich um knapp 2,8 Tsd. auf 31,2 Tsd. Kontrakte und befinden sich nach wie vor auf einem attraktiven Niveau für weitere Preisanstiege. Wir bleiben für Silber weiterhin sehr positiv gestimmt. Anglo Platinum, der weltgrößte Platinproduzent, reduzierte die Produktionsprognose für 2007 um 7,5%, nachdem man Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit in den Minen gestartet hat. Die Prognose wurde auf 2,45 bis 2,5 Millionen Unzen gesenkt. Der Platinpreis konnte am Freitag davon profitierten und stieg über 1.450 USD. Die Netto-Long-Positionen der Großspekulanten gingen um fast 20% oder 1,8 Tsd. Kontrakte auf 7,1 Tsd. Kontrakte zurück. Auch für den Platinpreis bleiben wir verhalten positiv gestimmt.


Industriemetalle

Der Zinkpreis fiel am Freitag mit unter 2.500 USD auf den tiefsten Stand seit März 2006. Wir glauben, dass sich die Zinkpreise aufgrund der hohen Nachfrage nach galvanisiertem Stahl bald stabilisieren sollten.

Für den Bleipreis bleiben wir dagegen nach wie vor sehr skeptisch und rechnen in den kommenden Wochen mit einer Fortsetzung der Korrektur auf unter 3000 USD je Tonne. Auch dürfte der Nickelpreis noch weiter fallen, die erste starke Unterstützung sehen wir erst bei rund 28.000 USD je Tonne.

Der Kupferpreis hielt sich zum Wochenschluss um die 7000er Marke. Die Netto-Short-Positionen der Großspekulanten verdoppelten sich in New York auf 6,4 Tsd. Kontrakte. Die Collahuasi-Mine, die drittgrößte Mine Chiles, produziert seit Freitag wieder auf vollem Niveau, nachdem es wegen eines Erbebens vergangne Woche kurzfristig zu Ausfällen kam. Unser Ausblick für Kupfer bleibt weiter negativ und Kurse um 6.500 USD sollten bis Jahresende möglich sein.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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