Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Bitcoin – Ausbruch nach oben ist am wahrscheinlichsten

14.07.2023  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Open in new window
US-Zinskurve, vom 2. Juli 2023. Quelle: Jurrien Timmer, Fidelity


Während die Aktienmärkte schon seit Monaten nur von einigen wenigen Mega-Tech-Stocks nach oben gezogen werden, schreit die Zinskurve jedoch immer stärker nach einer Rezession. Die Fed will den Märkten in jedem Fall aber weiter Liquidität entziehen!

Nur die im Finanzsystem wabernde Überschussliquidität der letzten 15 Jahre zusammen mit dem eilig gestrickten Rettungspaket im März (Bank Term Funding Program = BTFP) haben bislang vermutlich schlimmeres verhindert. Die Rohstoffpreise sind jedenfalls schon seit Monaten eher schwach, wobei insbesondere der Ölpreis seit Juni 2022 deutlich korrigiert hat.

Aktuell sieht es beim Ölpreis allerdings nach einer erfolgreichen Bodenbildung aus, so dass von dieser Seite her kaum noch Unterstützung bei der Bekämpfung der Inflation kommen sollte. Gleichzeitig arbeiten die BRICS+ Staaten an einem neuen Goldstandard, während der Krieg in der Ukraine weitergeht, der Ost/West-Konflikt dadurch zunehmend eskaliert und die Kriegstreiber auf beiden Seiten leider noch immer das Sagen haben.

Insgesamt ergibt sich daraus ein sehr komplexer und wenig erfreulicher Datensatz, der zunächst vor allem zur Vorsicht bzw. zur defensiven Herangehensweise mahnt. Auch wenn die Aktienmärkte meist im Sommer und vor allem im September zur Schwäche neigen, sehen wir momentan keine Crash-Gefahren.

Dennoch erwarten wir, dass der Stress bedingt durch die brutalen Zinserhöhungen und den restriktiven Kurs der US-Zentralbank noch in diesem Jahr an die Märkte zurückkehren wird. Allerdings wird die FED dann genauso schnell wie im März umfallen und in kürzester Zeit neue Liquiditätsprogramme und Rettungsmaßnahmen verkünden, denn einen mehrmonatigen, geschweige denn mehrjährigen Bärenmarkt verträgt das westliche Finanzsystem vermutlich nicht mehr.

Es wird daher wieder in irgendeiner Form Währung aus dem Nichts geschaffen werden müssen. Hauptsache man vertuscht und verpackt das Ganze so, dass die Bevölkerung den Braten nicht riecht.

Open in new window
Bitcoin Korrelation mit S&P500, vom 30. Juni 2023. Quelle: Dan Morehead, Pantera Capital


Wer sich und sein Vermögen gegen diese verantwortungslose Geldpolitik schützen möchte, muss zu Edelmetallen und Bitcoin greifen. Bislang outperformt der Bitcoin in diesem Jahr alle anderen Anlagen und trotzt damit dem Anstieg der Realzinsen. Zuletzt sorgte der mögliche Spot-ETF von BlackRock für neue Fantasie im Krypto-Sektor. Außerdem ist die Korrelation von Bitcoin mit dem Aktienmarkt (S&P 500) bis auf null zurückgegangen.

Da eine Blockchain nicht mit Zinssätzen verbunden ist, sollte sie auch eine sehr geringe Korrelation zu den wichtigsten Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Immobilien aufweisen, welche allesamt stark von den Zinssätzen abhängig sind.

Insgesamt ist das Makroumfeld für den Bitcoin mittel- bis längerfristig extrem günstig. Im weitere Jahresverlauf könnten auftretende Stress-Symptome im Finanzsystem auch die Bitcoin-Preise vorübergehende allerdings vorübergehend nochmals unter Druck setzen.


7. Fazit: Bitcoin – Ausbruch nach oben ist am wahrscheinlichsten

Nachdem die Bitcoin-Notierungen seit drei Wochen auf hohem Niveau seitwärts laufen, müssen wir technisch betrachtet von einem in Kürze anstehenden Ausbruch nach oben ausgehen. Ein möglicher "Bollinger Band Squeeze" könnte die Preise dabei schnell in Richtung von 35.000 USD katapultieren. Übergeordnet bleibt die Region 45.000 bis 50.000 USD unser Kursziel für dieses Jahr. Momentan erwarten wir erst aus dieser Region heraus einen größeren Rücksetzer, der sich auch zeitlich strecken sollte.

Auch wenn das makroökonomische Bild sowie die typische Sommerlethargie momentan allen Grund zu Skepsis und Zurückhaltung liefern, bleiben wir weiterhin verhalten optimistisch und gehen eher davon aus, dass die Finanzmärkte bereits in Kürze eine Zinssenkung der FED einzupreisen beginnen. Da die Finanzmärkte meist sechs bis acht Monate in die Zukunft blicken, könnte der vieldiskutierte „FED-Pivot“ also zum Ende des laufenden Jahres oder im 1.Quartal 2024 Realität werden.


© Florian Grummes
www.midastouch-consulting.com


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"