Aktienmärkte zumeist unter mildem Druck – Russland/Saudi-Arabien: Produktionskürzung – IFO-Preisbarometer mit rückläufiger Tendenz.
06.09.2023 | Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0731 (05:46 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0708 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 147,57. In der Folge notiert EUR-JPY bei 158,36. EUR-CHF oszilliert bei 0,9538.
Märkte: Aktienmärkte zumeist unter mildem Druck
Die internationalen Finanzmärkte konsolidierten gestern weiter. Die Konjunkturdaten aus der westlichen Hemisphäre boten keinen Anlass für verstärkte Zuversicht. Die aktuellen Einkaufsmanagerindices belegen, dass die Eurozone, allen voran Deutschland, im internationalen Vergleich stark abfällt. Selbst das vom Brexit belastete Großbritannien punktet gegenüber dem Kontinent, verbleibt aber auch auf negativem Terrain verankert.
US-Daten boten keine marktrelevante Entlastung. Der Globale Süden reüssiert dagegen weitestgehend. Die Einkaufsmanagerindices aus Indien, Russland und Brasilien implizieren Wachstumsmodi von "knapp bis sportlich" (siehe Datenpotpourri). Energiepreise beginnen, Märkte zu sorgen. Die Ölpreise ziehen weiter an. Aktives Preismanagement seitens Russlands und Saudi-Arabiens ist erfolgreich (siehe unten). China emanzipiert sich von der westlichen Sanktionspolitik. Durch die Sanktionspolitik des Westens im Chipsektor wird die Entwicklung im eigenen Land erfolgreich forciert (aktuelle Meldungen zu Huawei).
Die Forcierung wird nun weiter verstärkt. China will laut Insidern seine Chipindustrie mit 40 Mrd. USD fördern. Dazu soll ein staatlich gestützter Fonds aufgelegt werden. Die Behörden hätten bereits grünes Licht gegeben. Eine offizielle Stellungnahme war nicht erhältlich.
Die Aktienmärkte des westlichen Hemisphäre verloren gestern leicht an Boden. Diese Tendenz setzt sich im Frühhandel heute fort. Asien tendiert mit zarten negativen Vorzeichen, Ausnahme der japanische Nikkei-Index.
Am Rentenmarkt setzten sich Zinsversteifungen fort. So rentiert die 10 jährige Bundesanleihe heute früh mit 2,61% nach 2,58% gestern früh. Die 10 jährige US-Staatsanleihe wirft derzeit eine Rendite in Höhe von 4,26% ab. Gestern lag der Zins bei 4,22%.
Der USD konnte gegenüber dem EUR leicht an Boden gewinnen. Offenbar sind die Daten zu eindeutig, als dass Preisbewegungen zu Lasten des Euros vollständig verhindert werden können. Die Bewegung ist und bleibt im historischen Kontext unterproportional.
Die edlen Metalle Gold und Silber verloren gegenüber dem USD an Boden.
Russland und Saudi-Arabien verlängern Produktionskürzung
Russland und Saudi-Arabien haben ihre Produktionskürzungen um 300.000 BPD, respektive 1 Million BPD um drei Monate bis Dezember 2023 verlängert (Markterwartung 1 Monat). Die Ölförderung der OPEC-Staaten sank jüngst auf das tiefste Niveau seit Herbst 2021.
Kommentar: An der flexiblen Produktionspolitik wird deutlich, dass die Eigeninteressen für die Produktionsländer dominieren. Das aktive Preismanagement im Rahmen des globalen Konjunkturzyklus stabilisiert die Verlässlichkeit der Einkommen aus dem Ölgeschäft für diese Länder (z.B. weniger Menge, aber höherer Preis).
Laut Goldman Sachs liegt das Produktionsdefizit im laufenden Quartal bei circa 2,3 Millionen Fass pro Tag (BPD).
Kommentar: In der Diskussion steht, dass sich das Angebotsdefizit auf bis drei Millionen BPD ausweiten könne. Vor diesem Hintergrund ist ein Trendwechsel hin zu niedrigeren Ölpreisen unwahrscheinlich (aktuell Brent 90 USD, WTI 85 USD, URALS 75 USD). Das gilt um so mehr, als dass die Strategische Ölreserve der USA (SPR) auf dem niedrigsten Niveau seit 1983 oszilliert.
In der Folge der Verlängerung der Kürzungen notierte die Ölsorte Brent mit mehr als 90 USD pro Fass auf den höchsten Niveaus seit November letzten Jahres (seit Juni 2023 +25%).
Kommentar: Der "Globale Süden"emanzipiert sich. Der Westen will perspektivisch keine fossilen Brennstoffträger und will sich als Kunde verabschieden. Ergo fühlt man sich dem Westen auch aus diesem Grund (es gibt noch andere Gründe) nicht mehr verpflichtet. Das Eigeninteresse wird dominanter, auch das Machtbewusstsein wird dominanter. Die BRICS+ Staaten werden 80% der globalen Ölproduktion kontrollieren. Das erlaubt ein aktives Preismanagement.
Wir leben in einem energetischem Zeitalter. Ohne Energie geht nichts. Im Zuge der geopolitischen Veränderungen der letzten 18 Monate hat sich das Thema Abhängigkeiten für den Westen durch eigenes diskretionäres Verhalten nicht entschärft, sondern es hat sich durch bewusste Konfrontation verschärft.
IFO-Preisbarometer: Weiter rückläufige Tendenz
Die Inflation in Deutschland sollte hinsichtlich des Barometers weiter sinken. Per September ergeben sich zusätzlich entlastende Basiseffekte aus dem auslaufen des 9 EUR-Tickets und dem Auslaufen der Senkung der Mineralölsteuer per Ende August 2022.
Die Preiserwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate sind leicht zurückgegangen. Sie fielen im August von 16,3 Zählern per Juli auf 14,7 Punkte. Die Dynamik des Rückgang des Barometers nimmt erkennbar ab.
Kommentar: Fakt ist, dass das Barometer damit auf Niveaus von 2019 oszilliert. Sorge ist, dass das Thema Energie (siehe oben) für die Inflation kritischer wird.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:
Die aktuellen Einkaufsmanagerindices belegen, dass die Eurozone, allen voran Deutschland, im internationalen Vergleich stark abfällt. Selbst das vom Brexit belastete Großbritannien punktet gegenüber dem Kontinent. Der Globale Süden reüssiert weitestgehend.
Eurozone: PMIs final schwächer – Erzeugerpreise mit größtem Minus seit 09/2009
Der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors der Eurozone sank gemäß finaler Fassung per August von 48,3 (vorläufiger Wert) auf 47,9 Punkte (Prognose 48,3). In der Folge stellte sich der Composite Index (Gesamtwirtschaft) laut finaler Fassung auf 46,7 Zähler (Prognose und vorläufiger Wert 47,0. Das war der schwächste Wert seit November 2020.
Die Erzeugerpreise der Eurozone verzeichneten per Juli im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,5% (Prognose -0,6%) nach zuvor -0,4%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Minus in Höhe von 7,6% (Prognose -7,6%) nach zuvor -3,4%. Es war der größte Rückgang seit September 2009.
Deutschland: Der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors der stellte sich gemäß finaler Fassung per August erwartungsgemäß auf 47,3 Zähler. Der Composite Index lag bei 44,6 Punkten (vorläufiger Wert und Prognose 44,7).
UK: PMIs überraschen positiv im finalen Wert (Erwartungshaltung)
Der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors des UK lag gemäß finaler Fassung per August bei 49,5 Punkten (Prognose und vorläufiger Wert 48,7). In der Folge stellte sich der Composite Index laut finaler Fassung auf 48,6 Zähler (vorläufiger Wert und Prognose 47,9).
USA: Arbeitsmarktdaten schwächer – Fissuren nehmen zu
Der Auftragseingang der US-Industrie sank per Berichtsmonat Juli im Monatsvergleich um 2,1% (Prognose -2,5%) nach zuvor +2,3%. Der Index "Employment Trends" stellte sich per August auf 113,02 nach zuvor 114,71 Punkte (revidiert von 115,45). Es war der niedrigste Wert seit Oktober 2021.
Indien: Dienstleistungssektor verliert Dynamik auf sehr hohem Niveau
Der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors verzeichnete per August einen Rückgang von "sportlichen" 62,3 auf immer noch "sportliche" 60,1 Punkte (Prognose 61,0).
Russland: Dienstleistungssektor gewinnt stark an Dynamik
Der von Standard & Poors ermittelte Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors verzeichnete per August einen Anstieg von zuvor 54,0 auf 57,6 Punkte.
Brasilien: PMIs setzen positive Akzente
Der von S&P ermittelte Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors nahm von zuvor 50,2 auf 50,6 Punkte per August zu. Der Index für die Gesamtwirtschaft (Composite Index) verbesserte sich von 49,6 auf 50,6 Zähler.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.0920 – 1.0950 negiert das für den USD positive Szenario.
Viel Erfolg
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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Die im Hellmeyer Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Hellmeyer Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Hellmeyer Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.
Märkte: Aktienmärkte zumeist unter mildem Druck
Die internationalen Finanzmärkte konsolidierten gestern weiter. Die Konjunkturdaten aus der westlichen Hemisphäre boten keinen Anlass für verstärkte Zuversicht. Die aktuellen Einkaufsmanagerindices belegen, dass die Eurozone, allen voran Deutschland, im internationalen Vergleich stark abfällt. Selbst das vom Brexit belastete Großbritannien punktet gegenüber dem Kontinent, verbleibt aber auch auf negativem Terrain verankert.
US-Daten boten keine marktrelevante Entlastung. Der Globale Süden reüssiert dagegen weitestgehend. Die Einkaufsmanagerindices aus Indien, Russland und Brasilien implizieren Wachstumsmodi von "knapp bis sportlich" (siehe Datenpotpourri). Energiepreise beginnen, Märkte zu sorgen. Die Ölpreise ziehen weiter an. Aktives Preismanagement seitens Russlands und Saudi-Arabiens ist erfolgreich (siehe unten). China emanzipiert sich von der westlichen Sanktionspolitik. Durch die Sanktionspolitik des Westens im Chipsektor wird die Entwicklung im eigenen Land erfolgreich forciert (aktuelle Meldungen zu Huawei).
Die Forcierung wird nun weiter verstärkt. China will laut Insidern seine Chipindustrie mit 40 Mrd. USD fördern. Dazu soll ein staatlich gestützter Fonds aufgelegt werden. Die Behörden hätten bereits grünes Licht gegeben. Eine offizielle Stellungnahme war nicht erhältlich.
Die Aktienmärkte des westlichen Hemisphäre verloren gestern leicht an Boden. Diese Tendenz setzt sich im Frühhandel heute fort. Asien tendiert mit zarten negativen Vorzeichen, Ausnahme der japanische Nikkei-Index.
Am Rentenmarkt setzten sich Zinsversteifungen fort. So rentiert die 10 jährige Bundesanleihe heute früh mit 2,61% nach 2,58% gestern früh. Die 10 jährige US-Staatsanleihe wirft derzeit eine Rendite in Höhe von 4,26% ab. Gestern lag der Zins bei 4,22%.
Der USD konnte gegenüber dem EUR leicht an Boden gewinnen. Offenbar sind die Daten zu eindeutig, als dass Preisbewegungen zu Lasten des Euros vollständig verhindert werden können. Die Bewegung ist und bleibt im historischen Kontext unterproportional.
Die edlen Metalle Gold und Silber verloren gegenüber dem USD an Boden.
Russland und Saudi-Arabien verlängern Produktionskürzung
Russland und Saudi-Arabien haben ihre Produktionskürzungen um 300.000 BPD, respektive 1 Million BPD um drei Monate bis Dezember 2023 verlängert (Markterwartung 1 Monat). Die Ölförderung der OPEC-Staaten sank jüngst auf das tiefste Niveau seit Herbst 2021.
Kommentar: An der flexiblen Produktionspolitik wird deutlich, dass die Eigeninteressen für die Produktionsländer dominieren. Das aktive Preismanagement im Rahmen des globalen Konjunkturzyklus stabilisiert die Verlässlichkeit der Einkommen aus dem Ölgeschäft für diese Länder (z.B. weniger Menge, aber höherer Preis).
Laut Goldman Sachs liegt das Produktionsdefizit im laufenden Quartal bei circa 2,3 Millionen Fass pro Tag (BPD).
Kommentar: In der Diskussion steht, dass sich das Angebotsdefizit auf bis drei Millionen BPD ausweiten könne. Vor diesem Hintergrund ist ein Trendwechsel hin zu niedrigeren Ölpreisen unwahrscheinlich (aktuell Brent 90 USD, WTI 85 USD, URALS 75 USD). Das gilt um so mehr, als dass die Strategische Ölreserve der USA (SPR) auf dem niedrigsten Niveau seit 1983 oszilliert.
In der Folge der Verlängerung der Kürzungen notierte die Ölsorte Brent mit mehr als 90 USD pro Fass auf den höchsten Niveaus seit November letzten Jahres (seit Juni 2023 +25%).
Kommentar: Der "Globale Süden"emanzipiert sich. Der Westen will perspektivisch keine fossilen Brennstoffträger und will sich als Kunde verabschieden. Ergo fühlt man sich dem Westen auch aus diesem Grund (es gibt noch andere Gründe) nicht mehr verpflichtet. Das Eigeninteresse wird dominanter, auch das Machtbewusstsein wird dominanter. Die BRICS+ Staaten werden 80% der globalen Ölproduktion kontrollieren. Das erlaubt ein aktives Preismanagement.
Wir leben in einem energetischem Zeitalter. Ohne Energie geht nichts. Im Zuge der geopolitischen Veränderungen der letzten 18 Monate hat sich das Thema Abhängigkeiten für den Westen durch eigenes diskretionäres Verhalten nicht entschärft, sondern es hat sich durch bewusste Konfrontation verschärft.
IFO-Preisbarometer: Weiter rückläufige Tendenz
Die Inflation in Deutschland sollte hinsichtlich des Barometers weiter sinken. Per September ergeben sich zusätzlich entlastende Basiseffekte aus dem auslaufen des 9 EUR-Tickets und dem Auslaufen der Senkung der Mineralölsteuer per Ende August 2022.
Die Preiserwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate sind leicht zurückgegangen. Sie fielen im August von 16,3 Zählern per Juli auf 14,7 Punkte. Die Dynamik des Rückgang des Barometers nimmt erkennbar ab.
Kommentar: Fakt ist, dass das Barometer damit auf Niveaus von 2019 oszilliert. Sorge ist, dass das Thema Energie (siehe oben) für die Inflation kritischer wird.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:
Die aktuellen Einkaufsmanagerindices belegen, dass die Eurozone, allen voran Deutschland, im internationalen Vergleich stark abfällt. Selbst das vom Brexit belastete Großbritannien punktet gegenüber dem Kontinent. Der Globale Süden reüssiert weitestgehend.
Eurozone: PMIs final schwächer – Erzeugerpreise mit größtem Minus seit 09/2009
Der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors der Eurozone sank gemäß finaler Fassung per August von 48,3 (vorläufiger Wert) auf 47,9 Punkte (Prognose 48,3). In der Folge stellte sich der Composite Index (Gesamtwirtschaft) laut finaler Fassung auf 46,7 Zähler (Prognose und vorläufiger Wert 47,0. Das war der schwächste Wert seit November 2020.
Die Erzeugerpreise der Eurozone verzeichneten per Juli im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,5% (Prognose -0,6%) nach zuvor -0,4%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Minus in Höhe von 7,6% (Prognose -7,6%) nach zuvor -3,4%. Es war der größte Rückgang seit September 2009.
Deutschland: Der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors der stellte sich gemäß finaler Fassung per August erwartungsgemäß auf 47,3 Zähler. Der Composite Index lag bei 44,6 Punkten (vorläufiger Wert und Prognose 44,7).
UK: PMIs überraschen positiv im finalen Wert (Erwartungshaltung)
Der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors des UK lag gemäß finaler Fassung per August bei 49,5 Punkten (Prognose und vorläufiger Wert 48,7). In der Folge stellte sich der Composite Index laut finaler Fassung auf 48,6 Zähler (vorläufiger Wert und Prognose 47,9).
USA: Arbeitsmarktdaten schwächer – Fissuren nehmen zu
Der Auftragseingang der US-Industrie sank per Berichtsmonat Juli im Monatsvergleich um 2,1% (Prognose -2,5%) nach zuvor +2,3%. Der Index "Employment Trends" stellte sich per August auf 113,02 nach zuvor 114,71 Punkte (revidiert von 115,45). Es war der niedrigste Wert seit Oktober 2021.
Indien: Dienstleistungssektor verliert Dynamik auf sehr hohem Niveau
Der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors verzeichnete per August einen Rückgang von "sportlichen" 62,3 auf immer noch "sportliche" 60,1 Punkte (Prognose 61,0).
Russland: Dienstleistungssektor gewinnt stark an Dynamik
Der von Standard & Poors ermittelte Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors verzeichnete per August einen Anstieg von zuvor 54,0 auf 57,6 Punkte.
Brasilien: PMIs setzen positive Akzente
Der von S&P ermittelte Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors nahm von zuvor 50,2 auf 50,6 Punkte per August zu. Der Index für die Gesamtwirtschaft (Composite Index) verbesserte sich von 49,6 auf 50,6 Zähler.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.0920 – 1.0950 negiert das für den USD positive Szenario.
Viel Erfolg
© Folker Hellmeyer
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Hinweis: Der Hellmeyer Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der Netfonds AG, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der Netfonds AG und dem jeweiligen Empfänger zustande.
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Die im Hellmeyer Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Hellmeyer Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Hellmeyer Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.