Sprung der US-Inflation steht bevor – Entscheidung bei Gold und Silber
13.09.2023 | Markus Blaschzok
Wichtige Termine und Wirtschaftszahlen werden in dieser Woche Bewegung in den Edelmetallmarkt bringen, nachdem die Vorwoche ruhig war. Das Highlight werden die am Mittwoch erscheinenden US-Verbraucherpreiszahlen für den August sein, gefolgt von den Produzentenpreisen und den Einzelhandelsumsätzen am Folgetag. Am Donnerstagnachmittag gibt es zudem einen Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB), wobei die Märkte eine Wahrscheinlichkeit von 38% für eine erneute Zinserhöhung um 25 Basispunkte sehen.
Da der Gaspreis im August um fast 7% gestiegen war, erwartet der Markt einen Anstieg des US-Verbraucherpreisindex von 0,6%, was der stärkste monatliche Anstieg seit Juni 2022 sein wird. Die Jahresrate dürfte daher um 0,4% auf 3,7% ansteigen, dem höchsten Stand seit drei Monaten. Die Kernrate ex Energie und Lebensmittel soll mit 0,22% hingegen nur leicht über dem Vormonat bei 0,16% liegen.
Da Basiseffekte ausgelaufen sind und statistische Anpassungen der Krankenhauskomponente die Inflationsrate in den nächsten sechs Monaten treiben werden und auch der Rohölpreis weiter ansteigt, könnten die Verbraucherpreise ihr vorläufiges Tief gefunden haben. Sollten die Inflationszahlen die hohen Markterwartungen treffen oder gar übertreffen, so dürfte das den Goldpreis in dieser Woche belasten. Ein dritter Test der wichtigen Unterstützung bei 1.900 $ könnte zu einem Bruch dieser führen, was einen Abverkauf nach sich ziehen könnte, worauf Trader achten sollten.
Noch immer gehen viele Marktteilnehmer davon aus, die US-Notenbank würde im nächsten Jahr die Zinsen wieder senken, entsprechend der Konditionierung der letzten 40 Jahre. Dieses Goldlöckchen-Szenario wird von der FED gefüttert, indem sie den Sieg im Kampf gegen die Inflation proklamiert und sich zunehmend besorgt zeigt, die Zinsen könnten angesichts des raschen Rückgangs der Verbraucherpreise zu hoch sein, wie der als FED-Flüsterer bekannte Nikileaks Wall Street Journal-Reporter auf Twitter zuletzt kommentierte.
Die Wahrheit ist jedoch, dass die US-Notenbank mit dem Rücken an der Wand steht und ihr die Optionen längst ausgegangen sind. Sie kann nur noch bluffen und vortäuschen die Inflation und den Zinsmarkt im Griff zu haben, denn sie hat die Kontrolle längst verloren. Die Zinsen müssen daher dauerhaft hoch bleiben und sollte die FED es wagen auf eine Rezession oder einen schwarzen Schwan mit dem erneuten Anwerfen der Druckerpresse zu reagieren, dann werden die Zinsen in einer zweiten Welle durch die Decke gehen. Nur diesmal würde auch der Goldpreis mit den Zinsen ansteigen, ebenso wie in der Stagflation der siebziger Jahre.
Noch reagiert der Goldpreis mit Schwäche auf einen Anstieg der Inflations- und Zinserwartungen, da die Märkte Zinssenkungen und einen neuen Konjunkturaufschwung bereits eingepreist hatten. Gerade die Erwartung von Zinssenkungen in diesem Jahr war einer der großen Katalysatoren für die Rallye des Goldpreises von 1.600 $ auf über 2.000 $. Investoren, die auf eine Bankenkrise, QE-Programme, Zinssenkungen und eine BRICS-Goldwährung gesetzt hatten, wurden in diesem Jahr mehrmals enttäuscht, sodass es noch mehr Korrekturpotenzial am Goldmarkt geben könnte.
Gold eingekeilt – Entscheidung steht bevor
Der Goldpreis fiel in der letzten Handelswoche um ein Prozent, während der Silberpreis mit einem Minus von 4,1% deutlich stärker Federn lassen musste. Der Terminmarkt zeigt in beiden Märkten Schwäche, da aufgrund hoher Zinsen, Deflation und eine sich abschwächende Wirtschaftsentwicklung die Nachfrage nach Gold abnimmt. Wegen dieser Faktoren und weil alle anderen Währungsräume noch schlechter dastehen, konnte der USD-Index mittlerweile auf über 105 Punkte ansteigen.
Trotz der bisherigen Rallye setzen Spekulanten am Terminmarkt zuletzt wieder auf einen fallenden US-Dollar und erhöhen ihren Wetteinsatz, wie die Daten der US-Terminaufsicht belegen. Diametral gegensätzlich sind die Marktteilnehmer noch immer optimistisch für den Euro, der mittlerweile auf 1,07 $ gefallen ist. Ich war mit meinen Kunden über 1,12 $ Short gegangen für den Euro und wie es aussieht stehen der US-Dollar und der Euro erst am Anfang einer übergeordneten mehrmonatigen Bewegung.
Bleibt der US-Dollar stark und kann dieser in den nächsten 6-12 Monaten weiter zulegen, was meine Erwartung ist, dann dürfte dies den Goldpreis in US-Dollar tendenziell belasten. Aktuell hat sich der Goldpreis zwischen einem mittelfristigen Abwärtstrend, der aktuell bei 1.930 $ verläuft und der Unterstützung bei 1.900 $ eingekeilt. Die Inflationszahlen in dieser Woche und der Zinsentscheid sollten für einen Ausbruch sorgen, entweder über den Abwärtstrend oder unter die Unterstützung bei 1.900 $. Im letzteren Fall müsste man von einer Ausweitung der Korrektur bis 1.840 $ oder gar 1.800 $ ausgehen.
Der Silberpreis, der in Rezessionen immer stark unter die Räder kam, dürfte bei einem weiteren Goldpreisrückgang mit nach unten gezogen werden. Fällt dieser unter 23 $, so wird ein mittelfristiger Aufwärtstrend gebrochen, den Spekulanten und Investoren bisher gekauft hatten. Bei 22 $ liegt die nächste wichtige Unterstützung unter der weiteres Korrekturpotenzial freigegeben würde.
Da der Gaspreis im August um fast 7% gestiegen war, erwartet der Markt einen Anstieg des US-Verbraucherpreisindex von 0,6%, was der stärkste monatliche Anstieg seit Juni 2022 sein wird. Die Jahresrate dürfte daher um 0,4% auf 3,7% ansteigen, dem höchsten Stand seit drei Monaten. Die Kernrate ex Energie und Lebensmittel soll mit 0,22% hingegen nur leicht über dem Vormonat bei 0,16% liegen.
Da Basiseffekte ausgelaufen sind und statistische Anpassungen der Krankenhauskomponente die Inflationsrate in den nächsten sechs Monaten treiben werden und auch der Rohölpreis weiter ansteigt, könnten die Verbraucherpreise ihr vorläufiges Tief gefunden haben. Sollten die Inflationszahlen die hohen Markterwartungen treffen oder gar übertreffen, so dürfte das den Goldpreis in dieser Woche belasten. Ein dritter Test der wichtigen Unterstützung bei 1.900 $ könnte zu einem Bruch dieser führen, was einen Abverkauf nach sich ziehen könnte, worauf Trader achten sollten.
Noch immer gehen viele Marktteilnehmer davon aus, die US-Notenbank würde im nächsten Jahr die Zinsen wieder senken, entsprechend der Konditionierung der letzten 40 Jahre. Dieses Goldlöckchen-Szenario wird von der FED gefüttert, indem sie den Sieg im Kampf gegen die Inflation proklamiert und sich zunehmend besorgt zeigt, die Zinsen könnten angesichts des raschen Rückgangs der Verbraucherpreise zu hoch sein, wie der als FED-Flüsterer bekannte Nikileaks Wall Street Journal-Reporter auf Twitter zuletzt kommentierte.
Die Wahrheit ist jedoch, dass die US-Notenbank mit dem Rücken an der Wand steht und ihr die Optionen längst ausgegangen sind. Sie kann nur noch bluffen und vortäuschen die Inflation und den Zinsmarkt im Griff zu haben, denn sie hat die Kontrolle längst verloren. Die Zinsen müssen daher dauerhaft hoch bleiben und sollte die FED es wagen auf eine Rezession oder einen schwarzen Schwan mit dem erneuten Anwerfen der Druckerpresse zu reagieren, dann werden die Zinsen in einer zweiten Welle durch die Decke gehen. Nur diesmal würde auch der Goldpreis mit den Zinsen ansteigen, ebenso wie in der Stagflation der siebziger Jahre.
Noch reagiert der Goldpreis mit Schwäche auf einen Anstieg der Inflations- und Zinserwartungen, da die Märkte Zinssenkungen und einen neuen Konjunkturaufschwung bereits eingepreist hatten. Gerade die Erwartung von Zinssenkungen in diesem Jahr war einer der großen Katalysatoren für die Rallye des Goldpreises von 1.600 $ auf über 2.000 $. Investoren, die auf eine Bankenkrise, QE-Programme, Zinssenkungen und eine BRICS-Goldwährung gesetzt hatten, wurden in diesem Jahr mehrmals enttäuscht, sodass es noch mehr Korrekturpotenzial am Goldmarkt geben könnte.
Gold eingekeilt – Entscheidung steht bevor
Der Goldpreis fiel in der letzten Handelswoche um ein Prozent, während der Silberpreis mit einem Minus von 4,1% deutlich stärker Federn lassen musste. Der Terminmarkt zeigt in beiden Märkten Schwäche, da aufgrund hoher Zinsen, Deflation und eine sich abschwächende Wirtschaftsentwicklung die Nachfrage nach Gold abnimmt. Wegen dieser Faktoren und weil alle anderen Währungsräume noch schlechter dastehen, konnte der USD-Index mittlerweile auf über 105 Punkte ansteigen.
Trotz der bisherigen Rallye setzen Spekulanten am Terminmarkt zuletzt wieder auf einen fallenden US-Dollar und erhöhen ihren Wetteinsatz, wie die Daten der US-Terminaufsicht belegen. Diametral gegensätzlich sind die Marktteilnehmer noch immer optimistisch für den Euro, der mittlerweile auf 1,07 $ gefallen ist. Ich war mit meinen Kunden über 1,12 $ Short gegangen für den Euro und wie es aussieht stehen der US-Dollar und der Euro erst am Anfang einer übergeordneten mehrmonatigen Bewegung.
Der Goldpreis und den Goldminenaktien konnten sich in der letzten Handelswoche weiter erholen
Bleibt der US-Dollar stark und kann dieser in den nächsten 6-12 Monaten weiter zulegen, was meine Erwartung ist, dann dürfte dies den Goldpreis in US-Dollar tendenziell belasten. Aktuell hat sich der Goldpreis zwischen einem mittelfristigen Abwärtstrend, der aktuell bei 1.930 $ verläuft und der Unterstützung bei 1.900 $ eingekeilt. Die Inflationszahlen in dieser Woche und der Zinsentscheid sollten für einen Ausbruch sorgen, entweder über den Abwärtstrend oder unter die Unterstützung bei 1.900 $. Im letzteren Fall müsste man von einer Ausweitung der Korrektur bis 1.840 $ oder gar 1.800 $ ausgehen.
Der Silberpreis, der in Rezessionen immer stark unter die Räder kam, dürfte bei einem weiteren Goldpreisrückgang mit nach unten gezogen werden. Fällt dieser unter 23 $, so wird ein mittelfristiger Aufwärtstrend gebrochen, den Spekulanten und Investoren bisher gekauft hatten. Bei 22 $ liegt die nächste wichtige Unterstützung unter der weiteres Korrekturpotenzial freigegeben würde.