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Gary Tanashian: Deflation, Stagflation oder Crack-Up-Inflation?

21.09.2023
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Doch die Inflationsrate der "klebrigen" Preise verlangsamt sich tatsächlich. Obwohl sie nominell noch hoch ist, würde ein Rückgang dieser Preise hier beginnen.

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Quelle: St. Louis Fed


Ich gebe der stagflationären Sichtweise fast die gleichen Chancen wie der deflationären Sichtweise.


Crack-Up Boom

Der alte Ludwig von... ein "Crack-Up Boom" wäre möglich, wenn die Märkte die derzeitige Falschheit der Fed und die vorgetäuschte solide Geldpolitik missachten und eine sich anbahnende Stagflation schließlich in eine regelrechte Inflationspanik umschlägt.

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In diesem Fall würde die Interpretation lauten, dass die Kreditexpansion, die sich systematisch durch die Jahrzehnte des Staatsanleiherendite-Kontinuums zieht, schließlich nicht in einer deflationären Liquidation endet, sondern in einer übermäßig intensiven, sogar hyperintensiven inflationären Panik. Das ist der Punkt, an dem man Geschichten über Weimar-Deutschland und Schubkarren voller Papiergeld für einen Laib Brot hört. Diese Option, die ich (noch) nicht befürworte, würde das System beenden.

Dann würden sich die Menschen nach den guten alten Zeiten des politisch induzierten Boom/Bust-Zyklus (Inflation/Deflation) sehnen. Dieser Zyklus war von 2000 bis heute am stärksten ausgeprägt, als das Zeitalter einer abwechselnd boomenden und geplatzten Aktienmarktblase so richtig in Gang kam. Doch nun ist der gesegnete säkulare Abwärtstrend bei den langfristigen Renditen, der in den 1980er Jahren begann, beendet. Ein Wandel, der sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren vollziehen wird, steht bevor.

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Fazit

Ein tiefgreifender Wandel ist über die Makroökonomie hereingebrochen. Ein fast vier Jahrzehnte andauernder Trend ist vorbei, kaputt. Ein System, das von einer inflationären Politik durchdrungen war, die durch die disinflationären Signale des Anleihemarktes begünstigt wurde, gibt es nicht mehr.

Jetzt sind die Signale inflationär, und es wird zu einer deflationären Liquidierung des Überschusses oder zu einer anhaltenden inflationären und wirtschaftlich ätzenden Stagflation kommen, die eines Tages in einem deflationären Höhepunkt (im Gegensatz zu den Deflationsängsten von 2001, 2008 und 2020, die von den Zentralbanken mit einem einzigen Instrument, der inflationären Rettungspolitik, geschickt bekämpft wurden) oder einer Hyperinflation enden könnte. In beiden Fällen wird das System wahrscheinlich beendet oder radikal verändert werden.

Was diese inflationären Instrumente angeht, so bleibt ein Bild für immer in meinem Gedächtnis haften. Der Held, das Sinnbild der Inflationspolitik zur Rettung. Ich und viele von Ihnen konnten ihn damals als das Schreckgespenst erkennen, das er war, und eines Tages wird dies auch die Öffentlichkeit tun, die von den bevorstehenden grausamen Veränderungen betroffen sein wird.

In der Zwischenzeit sollten wir als Einzelanleger, Spekulanten, Finanz- und Sozialflüchtlinge usw. mit unseren Interpretationen in den kommenden Jahren besser richtig liegen, denn nach meiner Erfahrung (die sich natürlich auf die Jahrzehnte des Kontinuums bezieht) waren die Optionen noch nie so unterschiedlich und auch so realisierbar.


© Gary Tanashian



Dieser Artikel wurde am 14.09.2022 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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