Verkaufsdruck am Goldmarkt nach hawkisher FED
26.09.2023 | Markus Blaschzok
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Die Bilanz der US-Notenbank schrumpfte im letzten Monat um fast 75 Mrd. US-Dollar, was der stärkste monatliche Rückgang seit Juli 2020 war. Im Rahmen des QT-Programms verkaufte die Fed in der letzten Woche Wertpapiere im Wert von 26 Mrd. US-Dollar. Die Banken beanspruchen im Rahmen des BTFP-Programms, das die Fed im Frühjahr für in Not geratene Banken aufgelegt hatte und das auf ein Jahr begrenzt ist, immer noch 108 Mrd. US-Dollar. Dieses Geld müssen die Regionalbanken in den nächsten sechs Monaten auftreiben und es bleibt abzuwarten, ob deren Bilanzen angesichts des weiteren Zinsanstiegs bis dahin stabil sein werden. Die Bilanz der US-Notenbank schrumpfte seit Anfang 2022 um rund eine Billionen US-Dollar. Allein in der letzten Woche wurde dem System Liquidität in Höhe von fast 75 Mrd. US-Dollar entzogen
Kurzfristiger Entwicklung am Goldmarkt
Der Goldpreis hielt sich in den letzten Handelswochen noch relativ stark, trotz des hawkishen Zinsentscheids der US-Notenbank und der heißer ausgefallenen US-Inflationszahlen. Dennoch läuft dieser aktuell zum dritten Mal die Unterstützung bei 1.900 $ an. Bricht diese, so wäre eine Fortsetzung des Preisrückgangs auf 1.800 $ wahrscheinlich. Der Silberpreis würde in diesem Fall mit bis auf 20 $ nach unten gezogen. Ob das dort bereits die große Kaufchance ist, müssen wir dann neu bewerten. Selbst der Platinpreis kann noch einmal mit bis auf 800 $ in die Tiefe gerissen werden, wenn der Goldpreis gen 1.800 $ läuft.
Der US-Dollar-Index handelt mittlerweile bei fast 106 Punkten. Ich hatte diese Rallye vorhergesagt und mit meinen Premium-Abonnenten exakt zum Tief bei 99,6 Punkten den Dollar gekauft, als Jedermann diesen verkauft hatte. Fällt der Goldpreis weiter, dann dürfte auch der HUI-Goldminenindex weiter fallen bis in den Bereich zwischen 180 und 200 Punkten, wo sich in einem Abverkauf womöglich eine große Kaufchance für Minenaktien ergeben dürfte.
Der Goldpreis hielt sich angesichts der steigenden Zinsen und dem Anstieg des US-Dollar in den letzten Monaten sehr stark
Technische Analyse zu Gold: Unterstützung bei 1.900$ wird zum dritten Mal getestet!
Terminmarkt: COT-Report
Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.
COT-Daten für Gold vom 22. September:
Der Goldpreis zeigt leichte Schwäche in den Terminmarktdaten der letzten Woche. Der COT-Index fiel auf 64 und der zum Open Interest auf 52 Punkte. Die COT-Daten sind damit neutral und geben grundsätzlich genügend Luft nach unten. Ein Rückgang wäre locker bis 1.800 $ möglich. Dieser COT-Report unterstützt unser bisheriges Szenario bis 1.800 $ als das Wahrscheinlichste.
Die COT-Daten sind bisher noch immer eher neutral