Verkaufsdruck am Goldmarkt nach hawkisher FED
26.09.2023 | Markus Blaschzok
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Sollte der Goldpreis trotzdem ohne neue Katalysatoren über 2.000 $ ansteigen, so sind womöglich Insiderkäufe im Vorfeld eines neuen geopolitischen Schocks dafür verantwortlich.Das Sentiment ist immer noch bullisch und die Shortposition der BIG4 spricht für einen noch deutlich tieferen Goldpreis.
Tritt eine Rezession langsam zutage, während die Kreditausfälle zunehmen und die Geldmenge weiter schrumpft, dann könnte dies auch zu einer kurzzeitigen Liquidierung von Goldbeständen führen, was Verkaufsdruck auf den Goldpreis gegen Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres ausüben würde. Bleiben die Leitzinsen währenddessen auf dem aktuellen Niveau und werden nicht gesenkt, würde dies den Goldpreis ebenso belasten.
Erst dann, wenn die Notenbanken mit neuen QE-Programmen liebäugeln als Reaktion auf eine schwere Rezession, dürfte der Goldpreis wieder durchstarten und das bisherige Allzeithoch hinter sich lassen. Kurzfristig ist der Markt eher für Trader, doch mittelfristig agierende Investoren finden nach einer Korrektur auf 1.800 $ in den nächsten Wochen und Monaten womöglich bereits das Setup für neuerliche Käufe mit Aussicht auf eine Rezession und neue QE-Programme im nächsten Jahr.
Mittelfristige Charttechnische Analyse
Charttechnisch bleibt das Setup bärisch, solange der Goldpreis unter 2.005 $ handelt – darüber ist es neutral. Im Abwärtstrend unter 1.930 $ sind die Bären am Zug und unter 1.900 $ verschlechtert sich das Chartbild drastisch, worauf ein Test der Unterstützung bei 1.800 $ wahrscheinlich würde. Besonders für kurzfristig agierende Trader, sollte das Setup gut zu traden sein in den nächsten Monaten. Kurzfristig gäbe es nur ein wenig Hoffnung, wenn die Bullen den Abwärtstrend bei 1.930 $ nachhaltig überwinden könnten.
Das wahrscheinlichste Szenario scheint eine Korrektur des Goldpreises bis 1.840 $ oder gar 1.800 $ in den nächsten Wochen und Monaten zu sein. Dort würde sich dann wahrscheinlich ein sehr gutes Setup für neuerliche Käufe bieten. Die Vergangenheit zeigt, dass der Schmerz für die Goldbullen erst maximiert wird, bevor der Preis wieder nachhaltig ansteigen kann.
Die Unterstützung bei 1.900 $ wird aktuell wieder angelaufen
Goldpreis in Euro
Bereits im März schrieb ich, nachdem wir nahe dem Allzeithoch alle Gewinne mitgenommen hatten, dass eine Korrektur bis auf 1.740 € sehr wahrscheinlich sei: "Eine Korrektur bis auf 1.740 € wäre denkbar in den nächsten Wochen und Monaten. Da der Euro jedoch auch abwerten dürfte, sollte man diesen Rücksetzer in den Bereich zwischen 1.700 € und 1.740 € für neuerliche Käufe nutzen."
Wer meinem Verkaufssignal gefolgt war, konnte auf der Shortseite einen schönen Profit machen und Gold in Euro 140 € günstiger wieder zurückkaufen, was seither wieder einen Profit von 70 Euro je Feinunze brachte.
Bei einem Euro-Wechselkurs von über 1,10 $ schrieb ich: "Die europäische Wirtschaft steht denkbar schlecht da und es ist nur eine Frage von Monaten bis die europäische Gemeinschaftswährung wieder abwerten und der Goldpreis in Euro weiter ansteigen sollte. Gerade für uns Europäer gibt es keine Alternative zu einer Absicherung von Vermögen mit einer entsprechenden Long-Position auf einen steigenden Goldpreis!"
Von seinem Hoch fiel der Euro mittlerweile um fast 7 US-Cent, was ich prognostizierte während das Sentiment historisch bullisch für den Euro war. Entsprechend
Die COT-Daten zeigen jedoch, dass der Boden beim Goldpreis in US-Dollar noch nicht erreicht ist und so könnte es sein, dass die Unterstützung bei 1.740 € nochmals angelaufen wird.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Rücksetzer auf 1.680 € hat mittlerweile deutlich abgenommen, doch kann es aufgrund der aufziehenden Rezession und dem Rückgang der Geldmenge nicht ganz ausgeschlossen werden aktuell. Wer mittel- bis langfristig kauft, findet bei einem weiteren Rücksetzer auf 1.740 € bereits wieder ein gutes Kaufsetup, insbesondere angesichts einer wahrscheinlich weiteren Euroabwertung.
Der Goldpreis in Euro sollte von einer weiteren Euroschwäche profitieren. Ein Rücksetzer auf 1.740 Euro war bereits eine geschenkte Kaufgelegenheit und sollte es zu einem neuen Rücksetzer dorthin kommen, sollte man wieder kaufen
© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de
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