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Dollar bringt Goldpreis unter Druck, Öl unter 90 USD

03.12.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Ölmarkt präsentierte sich zum Wochenschluss schwächer. Der Preis für Rohöl der Sorte WTI fiel erstmals seit Ende Oktober wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 90 USD, der Spread zwischen Brent und WTI hat sich auf knapp 50 Cent verengt. Grund für die Schwäche am Ölmarkt war neben einer Stärke des US-Dollar, welcher um über 1 Cent gegenüber dem Euro zulegen konnte, auch die Angst vor einer Erhöhung der Förderquote beim OPEC-Treffen am Mittwoch in Abu Dhabi.

Laut der Internationalen Energieagentur sollte die OPEC mehr fördern, um die saisonale Nachfragespitze während der Wintermonate auszugleichen. Der Energieminister von Katar sagte am Samstag, dass man eine Ölschwemme am Markt vermeiden möchte. Der Markt sei ausreichend mit Öl versorgt und eine Produktionsausweitung würde somit nur wenig dazu beitragen das Preisniveau zu senken. Der Ölminister von Saudi-Arabien, welcher die Quotenerhöhung auf dem letzten Treffen angestoßen hatte, sagte, dass er sich mit den aktuellen Lagerbeständen sehr wohl fühle.

Wir glauben auch, dass die Wahrscheinlichkeit einer Quotenanhebung nun geringer geworden ist, nachdem der Ölpreis über 10 USD von der Spitze abgegeben hat. Der Präsident von Venezuela drohte den USA am Samstag für den Fall, dass er die gestrige Abstimmung zur Verfassungsreform verliert mit einem Stopp der Öllieferungen und einem Ölpreis von 200 USD. Laut aktuellsten Berichten stimmten knapp über 50% gegen die Forderungen von Chavez, wir rechnen damit, dass es bzgl. der Ölexporte von Venezuela nur bei Wortattacken bleibt. In Russland hat die kremlnahe Partei "Einiges Russland" bei den Parlamentwahlen am Sonntag über 63% errungen, das stabile politische Klima spricht für eine hohe Liefersicherheit. Die Netto-Longpositionen der Großspekulanten stiegen im Wochenvergleich um knapp 10 Tsd. Kontrakte auf 59,1 Tsd. Kontrakte und befinden sich nach wie vor im neutralen Bereich. Sollte WTI die nächsten Tage nicht wieder nachhaltig über 90 USD steigen, ist mit einem Rückgang in Richtung 85 bis 80 USD zu rechnen.


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Der Erdgaspreis fiel am Freitag erneut stark und notiert heute Morgen bei knapp über 7,10 USD. Die Netto-Shortpositionen der Großspekulanten gingen leicht zurück auf knapp 73,8 Tsd. Kontrakte, bleiben jedoch weiterhin auf einem Extremniveau.


Edelmetalle

Der Goldpreis fiel am Freitag im Zuge der Dollarstärke bis auf 780 USD. Im 3. Quartal haben die Goldproduzenten laut GFMS ihre Hedge-Bücher um weitere 1 Mio. Unzen reduziert. Der stützende Faktor des De-Hedging bzw. keiner neuen Vorwärtsverkäufe dürfte den Goldpreis weiter stützen. Die EZB hat am 30. November Goldverkäufe in Höhe von 42 Tonnen abgeschlossen, dies liegt laut eigener Angaben im Rahmen des Central Bank Gold Agreement. Dies entspricht knapp 1,2% der Jahresgoldnachfrage bzw. fast 7% der Gesamtgoldreserven der EZB. Der südafrikanische Goldproduzent Gold Fields meldete heute Morgen erneut einen Todesfall. Am Samstag ist ein Arbeiter in der Kloof-Mine tödlich verunglückt.

Das Thema der Sicherheitsprobleme dürfte in der südafrikanischen Minenindustrie weiter zu Ausfällen führen. Technisch betrachtet bleibt die Marke von 775 USD für den Verlauf der nächsten Wochen bestimmend. Sollte diese Markt durchbrochen werden, so ist mit einer schärferen Korrektur zu rechnen. Wir gehen jedoch nach dem starken Rückgang eher von einer Erholung bis 830 USD in den nächsten Tagen aus.


Industriemetalle

Die Aluminium-Nachfrage in den USA und Kanada ging in den ersten neun Monaten um 3,8% zurück. Japanische Aluminiumeinfuhren dagegen stiegen im Oktober wegen robuster Nachfrage aus dem Autosektor um 2,9% auf 98.425 Tonnen. Chalco hat die Preise für Aluminiumoxid in China um 8,5% auf 3800 Yuan pro Tonne (514 USD) angehoben. Als Grund werden eine starke Nachfrage und die gestiegenen Kosten genannt. Dies sollte die Aluminiumproduktion noch weiter verteuern und unsere optimistische Haltung zum Aluminiumpreis unterstreichen.

Bei den signifikanten Rückgängen der Kupfer-Lagerbestände in Shanghai, die letzte Woche die Preise auf 7000 USD gehievt haben, dürfte es sich aus unserer Sicht weniger um nachhaltige Nachfrage, sondern um taktische Einkäufe und Lagerhauswechsel handeln.

Shanxi Taigan Stainless Steel, der größte Produzent von rostfreiem Stahl in China, wird die Produktion wegen geringerer Nachfrage in diesem Monat um nahezu 30% reduzieren. Die Produktion soll auf 150 Tsd. Tonnen fallen. Die Nachfrage wurde durch Restriktionen bei Kreditkäufen von Industrieunternehmen von Seiten der Regierung reduziert. Unser Ausblick für Nickel bleibt leicht verhalten, wir rechnen mit einem Preisniveau von 25.000 bis 30.000 USD für die nächsten Wochen.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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