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Goldpreis weiter stark wegen Nahost-Konflikt

18.10.2023  |  Markus Blaschzok
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Kommt es jedoch nicht zu der gefürchteten Ausweitung des Konfliktes, könnte sich das Blatt schnell wieder wenden und der Goldpreis nach einer Konsolidierung über wenige Wochen seinen alten Abwärtstrend fortsetzen, wenn die bärischen Faktoren fortbestehen.

Kurzfristig ist also die Entwicklung des Krieges entscheidend, wohin der Edelmetallmarkt kurzfristig tendieren wird, allen voran der Goldpreis. Trader sind gut beraten ihr Risiko strikt zu managen. Wir hatten Glück, da wir bei 1.820 $ ein Kaufsignal für eine Gegenbewegung hatten und nun mit einem komfortablen Plus und Stop-Loss im Markt einfach abwarten können. Wäre der Krieg eine Woche früher ausgebrochen, hätte es unsere Shorts auf kaltem Fuß erwischt und wir hätten diese eindecken müssen, bevor unser Korrekturziel bei 1.800 $ erreicht worden wäre. Eine Long-Position hätten wir dann wahrscheinlich nicht mehr in den Markt bekommen.


Politische Börsen haben kurze Beine

Der Kriegsausbruch in der Ukraine im Februar 2022 ist ein Beispiel dafür, wie schnell sich das Blatt am Goldmarkt wenden kann und warum die FOMO (Fear Of Missing Out), die Angst etwas zu verpassen, kein guter Handelsansatz ist. Der Goldpreis stieg schnell mit dem Kriegsausbruch in der Ukraine von 1.900 $ auf 2.070 $ in der Spitze an, wobei ich mit meinen Kunden Long war. Ziemlich genau zum Top verkauften wir jedoch bei 2.050 $ und ich wechselte mit meinen Kunden auf die Shortseite.

Das Umfeld war zuvor schon überhitzt und wir behielten letztlich recht, denn der Goldpreis fiel in den folgenden 7 Monaten um 430 $ auf 1.620 $ je Feinunze. Die originalen Handelssignale sehen Sie im Chart. Der Krieg in der Ukraine dauert bis zum heutigen Tag an und es kam nicht zum gefürchteten Weltkrieg. Politische Börsen haben meist kurze Beine und als Trader sollte man nicht aufgrund von Angst oder Gier eine Position im Markt eröffnen.

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Aufgrund des Krieges prallte der Goldpreis förmlich von seiner Unterstützung bei 1.800 $ ab


When in Doubt stay out

Wir hatten Glück, da ich mit meinen Premium-Abonnenten in der Woche vor dem Kriegsausbruch im Mittleren Osten Long gegangen war, sodass wir auf der richtigen Seite des Marktes standen. Da eine derartige Rallye zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht absehbar war, warteten einige Marktteilnehmer ab und hofften auf tiefere Preise in den nächsten Wochen und Monaten, was ohne den Krieg eine rationale Entscheidung war.

Da der Goldpreis jetzt jedoch durch die Decke ging, haben viele Investoren, die bis dato auf der Seitenlinie stehen, Angst eine weitere Rallye zu verpassen und sind versucht nach einem Anstieg von 100 $ dem Markt hinterherzulaufen und ebenfalls eine Long-Position zu eröffnen. Da Daytrader mit gutem Money- und Riskmanagement schon bei ca. 1.810 $ bis 1.820 $ gekauft haben, dürfte es sich bei jenen, die auf der Seitenlinie stehen, zumeist eher um langsamer agierende Investoren mit einem mittelfristigen Zeithorizont handeln.

Wer dem Preis jetzt hinterherläuft, der muss sich bewusst sein, dass man möglicherweise überrollt wird, wenn der Abwärtstrend intakt bleibt, sollte sich die Lage im Mittleren Osten beruhigen. Wer jetzt noch eine Long-Position eröffnen möchte, sollte sich daher nur mit einer Teilposition Stück um Stück in den Markt tasten, da dieser womöglich schnell gegen einen laufen könnte.

Wer als kurzfristig agierender Trader bis dato nicht dabei war, der wartet besser ab, bis der Abwärtstrend nachhaltig gebrochen oder gehalten wurde, um Long oder Short in den Markt zu gehen. Wer damit nicht umgehen kann, der sollte warten, bis sich eine neue und bessere Chance am Markt auftut nach dem Motto: "When in doubt, stay out".


Goldminenaktien

Auch der HUI-Goldminenindex hatte meine Kaufzone bei unter 200 Punkten erreicht, nachdem ich mit meinen Abonnenten im April und Mai bei 280 Punkten Gewinne mitgenommen hatte. Vorletzte Woche war der Zeitpunkt gekommen, um Short-Trades zu schließen und Minenaktien günstiger wieder zurückzukaufen. In den letzten anderthalb Wochen stieg der HUI-Goldminenindex um über 12% an, wobei einige Minenaktien sogar 25% - 30% zulegten.

Da sich die Terminmarktdaten für Gold zuletzt so verbessert haben und die Minenaktien günstig sind, gibt es mehr Potenzial nach oben als Risiko nach unten. Dies galt insbesondere bei unter 200 Punkten im HUI. Wer also in dieser Zone gekauft hat, sollte an dieser Position die nächsten 1-2 Jahre einfach festhalten, zumindest bis es weiter oben wieder ein Verkaufssignal gibt. Ein Stop-Loss auf Break Even sichert für das Worst-Case-Szenario eines deflationären Crashs ab. Sollte der Krieg eskalieren und die Minen weiter ansteigen, während die Notenbanken ihre Geldpolitik lockeren, sollte man sukzessive die Long-Position vergrößern.


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