Warum Vermögensberater, Hedge-Fonds und Investoren in großem Stil in Gold investieren werden – Tavi Costa
Die US-Wirtschaft stehe derzeit am Rande eines signifikanten Abschwungs, so Costa, der auf die Bewegungen in der Renditekurve und die alarmierenden Trends bei der Arbeitslosenquote verweist. "Wir hatten in den USA eine der am stärksten invertierten Renditekurven, die wir je gesehen haben. Die Versteilerung der Kurve, die aus dieser Inversion hervorgeht, ist eines der klassischen Anzeichen, die man auf den Kreditmärkten beobachten kann und die zu Rezessionen führen können."
Costa weist auch darauf hin, dass jedes Mal, wenn die Arbeitslosenquote ihren gleitenden 24-Monats-Durchschnitt überschritt, dies zu einer Verschlechterung der Lage auf dem Arbeitsmarkt führte, was auch heute der Fall sei. Er ist der Ansicht, dass De-Globalisierung, Arbeits- und Materialkosten die Gewinnspannen der Unternehmen unter Druck setzen: "Wir befinden uns an einem kritischen Punkt für die Gewinne des S&P 500, und angesichts dieses Kostendrucks erwarte ich einen spürbaren Rückgang der Erträge."
Angesichts dieser makroökonomischen Trends glaubt Costa, dass Gold an einem Wendepunkt steht. "Es ist schwer zu glauben, dass Gold nicht ausbrechen wird, und es nicht an einem Wendepunkt steht, wir stehen kurz davor, bei dem Metall etwas ganz Besonderes zu erleben."
Costa merkt an, dass die Zentralbanken aggressiv Gold gekauft haben, und Hedge-Fonds werden wahrscheinlich folgen werden: "Einundsiebzig Prozent der Finanzallokatoren oder -berater haben kürzlich auf eine Umfrage geantwortet, dass sie weniger als 1% Gold besitzen. Ich kann mich an keinen Zeitpunkt in der Geschichte erinnern, an dem Berater und allgemeine Anleger den Besitz von Gold so lange vernachlässigt haben."
David Einhorns Fonds Greenlight Capital investierte 34,9 Millionen Dollar in den weltweit größten Gold-ETF – SPDR Gold Shares, wie aus den 13-F-Einreichungen des Unternehmens für das dritte Quartal hervorgeht. Costa geht davon aus, dass andere Hedgefonds diesem Trend folgen werden. Er glaubt, dass die Anleger im nächsten Jahr wieder in Gold investieren werden, wenn die Wirtschaft mehr Probleme und Anzeichen für eine harte Landung zeigt: "Das wird den Goldpreis sehr viel höher treiben. In drei oder sechs Monaten könnte der Goldpreis bei 2.500 $ liegen. Die Liste der makroökonomischen Gründe, die für den Besitz des Metalls sprechen, ist länger als je zuvor in der Geschichte."
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