Gold, eine saisonale Rally und die Zukunft des Geldes
27.11.2023 | Mark O’Byrne
Große Neuigkeiten in dieser Woche: Der Goldpreis erreichte am Dienstag im Intraday-Handel die Marke von 2.030 Dollar. Er konnte sich zwar nicht halten, aber er schloss den Tag mit einem kräftigen Plus von 20 Dollar bei 2.020 Dollar. Seitdem hat der Goldpreis versucht, die schwindelerregende Höhe von über 2.000 Dollar zu halten, aber ein relativ starker Dollar hat dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Zuversicht, dass der FOMC keine weiteren Zinserhöhungen mehr vornehmen wird, und natürlich der noch nicht bestätigte vorübergehende Waffenstillstand im Nahen Osten lassen den Kurs jedoch weiter ansteigen.
Unabhängig davon, welchen Grund Sie suchen, warum Sie gerade jetzt in Gold investieren sollten, deuten alle Indikatoren darauf hin, dass der Dezember sowohl für das gelbe Metall als auch für Silber ein großartiger Monat werden wird. Daten der Saxo Bank zeigen, dass die Edelmetalle in den letzten sechs Jahren eine "Weihnachtsrally" erlebt haben, wobei Gold und Silber eine Rendite von 4% bzw. 7,25% erzielten.
EU-Banken werden sich widerstandsfähig zeigen
Kürzlich hat die EZB ihren halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht veröffentlicht. Darin fordert die Zentralbank die Kreditgeber auf, ihre Bilanzen in den kommenden Monaten widerstandsfähiger zu machen. Die EZB ist besorgt über die steigende Zahl von Kreditausfällen und verspäteten Zahlungen, die sie in der gesamten Eurozone beobachtet. Angesichts des beispiellosen Anstiegs der Zinssätze auf 450 Basispunkte ist die Zahl der ausbleibenden Zahlungen durch die Kreditnehmer kaum überraschend.
Die EZB versicherte zwar, dass sich das Bankensystem der Eurozone in einer guten Ausgangsposition befindet, wies aber auch darauf hin, dass die gestiegenen Finanzierungskosten und die zunehmenden Kreditausfälle die Rentabilität beeinträchtigen werden. Wie beim FOMC gehen die Märkte davon aus, dass es keine weiteren Zinserhöhungen geben wird. Natürlich wird das kein geldpolitischer Ausschuss bestätigen, weil er befürchtet, dass er die finanziellen Bedingungen zu schnell und zu früh lockert und wir damit wieder am Anfang stehen.
Die Festtagsprognosen haben begonnen
Mit Thanksgiving beginnt die Festtagssaison, und es bleibt nur noch etwas mehr als ein Monat, bis wir das Jahr 2023 abwinken können. Wie jedes Jahr zum Jahresende beginnen die großen Institutionen, ihre Erwartungen für das kommende Jahr zu formulieren. Goldman Sachs war besonders zufrieden mit sich selbst, da viele ihrer Vorhersagen für 2023 so genau waren, dass man sich fragen könnte, ob noch andere Kräfte als die Marktkräfte im Spiel sind. Was also erwartet die fast übersinnliche Bank für das nächste Jahr?
Nun, sie sind äußerst optimistisch, und es werden große Gewinne bei den wichtigsten Aktienindices erwartet. Sie setzen nach wie vor auf eine weiche Landung und sehen die Inflation dank der Zinssätze ohne größere Auswirkungen zurückgehen. Sie glauben, dass sowohl die Zinssätze als auch die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben und dass von den großen Zentralbanken keine weiteren Zinserhöhungen zu erwarten sind.
Dies mag zwar wie eine schlechte Nachricht für Gold klingen, ist aber in Wahrheit sehr positiv. Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass Gold angesichts steigender Zinsen und sinkender Inflation sehr widerstandsfähig ist. Die Anleger (wie auch die Zentralbanken) beginnen, das gelbe Metall als einen Vermögenswert für Liquidität und Stabilität zu sehen. Sie fangen gerade erst an, Gold als sicheren Hafen zu kaufen und nicht wegen seiner Rendite. Langfristig ist dies eine gute Nachricht für Gold.
Wahlen könnten das Währungssystem verändern
Zunächst wurde in Argentinien der libertäre Wirtschaftswissenschaftler und Fernsehmoderator Javier Milei gewählt. Der "radikale" Politiker erhielt 56% der Stimmen. Es wurde berichtet, dass der Großteil seiner Unterstützung von der Jugend kam. Bei einer Inflationsrate von 142% ist es nicht überraschend, dass die Zukunft des Landes von denjenigen entschieden wurde, die am meisten davon betroffen sind.
Milei (auch bekannt als El Peluca ("die Perücke") und El Loco ("der Verrückte") hat seinen Wunsch geäußert, den argentinischen Peso abzuschaffen und den US-Dollar einzuführen. Das ist ein interessanter Ansatz für einen Libertären, der die währungspolitische Unabhängigkeit seines Landes den USA überlässt. Aber er hat auch seine Bewunderung für Währungen zum Ausdruck gebracht, die es den Bürgern ermöglichen, ihren Geschäften privat nachzugehen, ohne befürchten zu müssen, dass jemand die Währung durch seine Geldpolitik abwertet. Widersprüchlich, um es vorsichtig auszudrücken! Unabhängig davon, wo sein Ansatz letztendlich landet, wird dies mit Sicherheit einige Wellen schlagen.
Die zweite Wahl, die das Boot ins Wanken bringen könnte, ist diejenige, deren Ergebnisse erst gestern Abend bekannt gegeben wurden, nämlich der Sieg von Geert Wilders in den Niederlanden. Seine Freiheitspartei konnte die Zahl ihrer Sitze im Parlament verdoppeln. Wilders muss nun herausfinden, wie er eine Koalition bilden kann, ein Prozess, der Monate dauern könnte. Wie auch immer es ihm gelingen mag, dies könnte ein weiterer Nagel in der Eurozone sein. Wilders hat zwar seine früheren Forderungen nach einem "Nexit" heruntergespielt, ist aber kein Fan der EU, und es wird interessant sein zu sehen, wie sich dies in den kommenden Jahren auswirken wird.
© Mark O'Byrne
www.goldcore.com
Dieser Artikel wurde am 23. November 2023 auf www.GoldCore.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Unabhängig davon, welchen Grund Sie suchen, warum Sie gerade jetzt in Gold investieren sollten, deuten alle Indikatoren darauf hin, dass der Dezember sowohl für das gelbe Metall als auch für Silber ein großartiger Monat werden wird. Daten der Saxo Bank zeigen, dass die Edelmetalle in den letzten sechs Jahren eine "Weihnachtsrally" erlebt haben, wobei Gold und Silber eine Rendite von 4% bzw. 7,25% erzielten.
EU-Banken werden sich widerstandsfähig zeigen
Kürzlich hat die EZB ihren halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht veröffentlicht. Darin fordert die Zentralbank die Kreditgeber auf, ihre Bilanzen in den kommenden Monaten widerstandsfähiger zu machen. Die EZB ist besorgt über die steigende Zahl von Kreditausfällen und verspäteten Zahlungen, die sie in der gesamten Eurozone beobachtet. Angesichts des beispiellosen Anstiegs der Zinssätze auf 450 Basispunkte ist die Zahl der ausbleibenden Zahlungen durch die Kreditnehmer kaum überraschend.
Die EZB versicherte zwar, dass sich das Bankensystem der Eurozone in einer guten Ausgangsposition befindet, wies aber auch darauf hin, dass die gestiegenen Finanzierungskosten und die zunehmenden Kreditausfälle die Rentabilität beeinträchtigen werden. Wie beim FOMC gehen die Märkte davon aus, dass es keine weiteren Zinserhöhungen geben wird. Natürlich wird das kein geldpolitischer Ausschuss bestätigen, weil er befürchtet, dass er die finanziellen Bedingungen zu schnell und zu früh lockert und wir damit wieder am Anfang stehen.
Die Festtagsprognosen haben begonnen
Mit Thanksgiving beginnt die Festtagssaison, und es bleibt nur noch etwas mehr als ein Monat, bis wir das Jahr 2023 abwinken können. Wie jedes Jahr zum Jahresende beginnen die großen Institutionen, ihre Erwartungen für das kommende Jahr zu formulieren. Goldman Sachs war besonders zufrieden mit sich selbst, da viele ihrer Vorhersagen für 2023 so genau waren, dass man sich fragen könnte, ob noch andere Kräfte als die Marktkräfte im Spiel sind. Was also erwartet die fast übersinnliche Bank für das nächste Jahr?
Nun, sie sind äußerst optimistisch, und es werden große Gewinne bei den wichtigsten Aktienindices erwartet. Sie setzen nach wie vor auf eine weiche Landung und sehen die Inflation dank der Zinssätze ohne größere Auswirkungen zurückgehen. Sie glauben, dass sowohl die Zinssätze als auch die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben und dass von den großen Zentralbanken keine weiteren Zinserhöhungen zu erwarten sind.
Dies mag zwar wie eine schlechte Nachricht für Gold klingen, ist aber in Wahrheit sehr positiv. Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass Gold angesichts steigender Zinsen und sinkender Inflation sehr widerstandsfähig ist. Die Anleger (wie auch die Zentralbanken) beginnen, das gelbe Metall als einen Vermögenswert für Liquidität und Stabilität zu sehen. Sie fangen gerade erst an, Gold als sicheren Hafen zu kaufen und nicht wegen seiner Rendite. Langfristig ist dies eine gute Nachricht für Gold.
Wahlen könnten das Währungssystem verändern
Zunächst wurde in Argentinien der libertäre Wirtschaftswissenschaftler und Fernsehmoderator Javier Milei gewählt. Der "radikale" Politiker erhielt 56% der Stimmen. Es wurde berichtet, dass der Großteil seiner Unterstützung von der Jugend kam. Bei einer Inflationsrate von 142% ist es nicht überraschend, dass die Zukunft des Landes von denjenigen entschieden wurde, die am meisten davon betroffen sind.
Milei (auch bekannt als El Peluca ("die Perücke") und El Loco ("der Verrückte") hat seinen Wunsch geäußert, den argentinischen Peso abzuschaffen und den US-Dollar einzuführen. Das ist ein interessanter Ansatz für einen Libertären, der die währungspolitische Unabhängigkeit seines Landes den USA überlässt. Aber er hat auch seine Bewunderung für Währungen zum Ausdruck gebracht, die es den Bürgern ermöglichen, ihren Geschäften privat nachzugehen, ohne befürchten zu müssen, dass jemand die Währung durch seine Geldpolitik abwertet. Widersprüchlich, um es vorsichtig auszudrücken! Unabhängig davon, wo sein Ansatz letztendlich landet, wird dies mit Sicherheit einige Wellen schlagen.
Die zweite Wahl, die das Boot ins Wanken bringen könnte, ist diejenige, deren Ergebnisse erst gestern Abend bekannt gegeben wurden, nämlich der Sieg von Geert Wilders in den Niederlanden. Seine Freiheitspartei konnte die Zahl ihrer Sitze im Parlament verdoppeln. Wilders muss nun herausfinden, wie er eine Koalition bilden kann, ein Prozess, der Monate dauern könnte. Wie auch immer es ihm gelingen mag, dies könnte ein weiterer Nagel in der Eurozone sein. Wilders hat zwar seine früheren Forderungen nach einem "Nexit" heruntergespielt, ist aber kein Fan der EU, und es wird interessant sein zu sehen, wie sich dies in den kommenden Jahren auswirken wird.
© Mark O'Byrne
www.goldcore.com
Dieser Artikel wurde am 23. November 2023 auf www.GoldCore.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.