Märkte: Stabil und widerstandsfähig – Deutschland: Haushalt 2023/2024 – Arbeitgeberpräsident stellt Klima-Ziele in Frage
27.11.2023 | Folker Hellmeyer
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Die Wirtschaftslage sei seiner Meinung nach düster. Immer mehr Unternehmen würden aufgeben, weil von ihnen Investitionen gefordert würden, die sie nicht leisten könnten. Um die Wirtschaft wieder zu beleben, müsste die Regierung viele Vorschriften zurücknehmen. Dulger hofft, dass politische Zielsetzungen infrage gestellt und grüne Projekte der Ampel jetzt zurückgestellt würden. Sie passten nicht in die Zeit und schwächten den Wirtschaftsstandort.Kommentar: Diesen Prozess nennt man Anpassung an Realitäten. Fakt ist, dass unsere Geschäftsmodelle funktionieren. Sie funktionieren nur nicht mehr in Deutschland, weil die von der Politik gesetzten Rahmendaten internationale Konkurrenzfähigkeit nicht ermöglichen und das Vertrauensverhältnis zwischen Wirtschaft und Politik seitens der Politik zerrüttet wurde.
Der Klimaschutz dürfe die Wirtschaft nicht kaputtmachen. Mit mehr marktwirtschaftlichen Instrumenten könnte man nachhaltiger, schneller und kostengünstiger ehrgeizige Klimaziele erreichen. Innovation sei wichtiger als Bürokratie, so Dulger.
Kommentar: Wer die Wirtschaft zerstört, zerstört die finanzielle Basis, um die Transition zur Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Dieser Kontext fällt bei Ideologen unter den Tisch. Technologie ist ein großer Teil der Lösung. Herr Dulger liegt richtig. Maß und Mitte sind gefordert!
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Deutschland: IFO-Index fester, aber trotzdem schwach
Deutschland: Das BIP sank laut finaler Berechnung per 3. Quartal 2023 um 0,1% (Prognose und vorläufiger Wert -0,1%) und im Jahresvergleich in der saisonal bereinigten Fassung um 0,4% (Prognose und vorläufiger Wert -0,3%).
Deutschland: Der IFO-Geschäftsklimaindex legte per Berichtsmonat November von zuvor 86,9 auf 87,3 Punkte zu. Die Prognose bei 87,5 Zählern wurde verfehlt. Das Indexniveau ist trotz des Anstiegs im historischen Kontext weiter malade (siehe Chart)
Der IFO-Lageindex nahm von 89,2 auf 89,4 Punkte zu (Prognose 89,5), während der Erwartungsindex von 84,8 (revidiert von 84,7) auf 85,2 Zähler stieg (Prognose 85,7).
USA: S&P Composite Index (Gesamtwirtschaft) weiter im Wachstumsmodus
Laut Erstberechnungen lag der von S&P ermittelte Einkaufsmanagerindex für die US-Gesamtwirtschaft per November unverändert bei 50,7 Punkte und impliziert damit Wachstum. Der Index für das Verarbeitende Gewerbe sank von 50,0 auf 49,4 Zähler (Prognose 49,8), während der Dienstleistungsindex von 50,6 auf 50,8 Punkte stieg (Prognose 50,4).
Fazit: Die positive Divergenz zu Gunsten der USA im Vergleich zu Kontinentaleuropa, insbesondere zu Deutschland, hängt an dem Thema Energie, aber auch übergeordnet an dem Thema außenpolitischer Selbstbestimmung. Der Eine kann interessenorientierte Politik, kann das der Andere auch?
China: Stabilisierung der Gewinnlage bei Industrieunternehmen
Die Gewinne der Industrieunternehmen sanken in der Phase Januar bis Oktober 2023 um 7,8% (Vorperiode Januar bis September -9,0%). Es war der geringste Rückgang seit 12/2022 (-4,0%) Indien: Devisenreserven legen zu Die Devisenreserven legten per Berichtsmonat November von zuvor 590,32 Mrd. USD auf 595,40 Mrd. USD zu.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,0540 – 1,0570 negiert das für den EUR positive Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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