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Rohstoffmärkte warten auf die Fed

10.12.2007  |  Eugen Weinberg
Energie.

Rohöl verzeichnete zum Wochenausklang Verluste, WTI fiel unter die psychologisch wichtige 90-USD-Marke. Grund dafür war wieder einmal die Angst vor einer abschwächenden US-Konjunktur, welche durch den Rückgang des Verbrauchervertrauens auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2005 verstärkt wurde. Die Marktteilnehmer sehen in einer Zinssenkung bei der morgigen Fed-Sitzung zwar ein probates Mittel, um die Kreditkrise in den nächsten Monaten zu entschärfen, eine Wachstumsabschwächung sollte jedoch trotzdem eintreten und der Ölverbrauch daher nicht so stark wachsen wie erwartet. Sinopec hat einen Vertrag mit einem Volumen über 2 Mrd. USD über die Entwicklung des Yadavaran-Ölfeldes im Iran unterzeichnet.

Das Feld soll in vier Jahren 75 Tsd. Barrel und in sieben Jahren 100 Tsd. Barrel pro Tag fördern. China forderte seine Öl- und Gaskonzerne unlängst dazu auf, global nach neuen Feldern zu suchen, um die heimische Nachfrage zu befriedigen. Darüber hinaus plant das Unternehmen in der zweiten Dezemberhälfte den Import von 300 Tsd. Tonnen Diesel, um die Treibstoffknappheit im Land zu vermindern. Bei den Netto-Longpositionen der Großspekulanten kam es in der vergangenen Woche laut CFTC zu einem leichten Rückgang um 12 Tsd. Kontrakte auf 47 Tsd. Kontrakte. Die Positionierung am Terminmarkt bleibt somit auf einem neutralen Niveau. Die hohe Volatilität der letzten Tage hat jedoch klar gezeigt, dass sich der Markt noch nicht auf eine Richtung geeinigt hat, wir glauben, dass eine weitere Abschwächung wahrscheinlich ist.

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Der Preis für Erdgas musste am Freitag ebenfalls abgeben und notiert heute Morgen bei knapp 7 USD. Die Netto-Shortpositionen bei Erdgas erhöhten sich in der vergangenen Woche um 13 Tsd. Kontrakte auf ein neues Rekordniveau von 86,5 Tsd. Kontrakten. Wir rechnen angesichts der Extremwerte bei den CFTC-Daten mit einer Stabilisierung über der 7-USD-Marke, obwohl die Wettervoraussagen auf einen nach wie vor geringen Heizbedarf in den USA hindeuten.


Edelmetalle:

Der Goldpreis musste am Freitag leicht abgeben und schloss knapp unter der 800er Marke. Auch der leicht schwächere US-Dollar, welcher einen halben Cent gegenüber dem Euro verlor, konnte dem gelben Metall keinen Impuls geben. Die Netto-Longpositionen der Großspekulanten an der COMEX gingen im Wochenvergleich leicht um 7,5 Tsd. Kontrakte auf 167,5 Kontrakte zurück. Wir rechnen damit, dass die erwartete Zinssenkung der Fed am Dienstag dem Goldpreis neue positive Impulse verleihen wird.

Platin gab am Freitag leicht nach, notiert heute Morgen jedoch bereits wieder bei 1460 USD und damit weiterhin lediglich 2% vom Allzeithoch entfernt. Der weltgrößte Platinproduzent, Anglo Platinum, hat am Freitag wieder die normale Produktion in seiner Boschfontein-Mine erreicht, nachdem diese am 30. November wegen eines verunglückten Arbeiters geschossen wurde. Die Netto-Longpositionen der Großspekulanten sind in der Vorwoche leicht um 300 Kontrakte auf 5,9 Tsd. Kontrakte gefallen und deuten weiterhin auf eine positive Stimmung hin. Wir rechnen für die nächsten Monate weiterhin mit einer positiven Tendenz bei Platin.


Industriemetalle:

Der Bleiproduzent Ivernia hat die Empfehlung der Umweltschutzbehörde von Westaustralien zur Wiederaufnahme von Bleiverschiffungen im Hafen von Fremantle erhalten. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer endgültigen Genehmigung bei der Entscheidung des Umweltministers des Bundesstaates im Januar nächsten Jahres. Sollte die Genehmigung erteilt werden, würde die Magellan-Mine, welche für rund 3% des Weltangebots verantwortlich ist und wegen fehlender Verschiffungsmöglichkeiten geschlossen wurde, wieder in Betrieb genommen. Der Bürgermeister von Fremantle hat jedoch bereits eine weitere Untersuchung gefordert. Unser Ausblick für den Bleipreis bleibt weiterhin negativ.

Der Kupferpreis konnte in der vergangenen Woche einen Boden bilden und zum Wochenausklang über 2% zulegen. Der Hauptgrund für die gute Performance des Kupferpreises dürfte neben der erwarteten US-Zinssenkung die abermals stark gefallenen Kupferbestände in Shanghai gewesen sein. Diese waren zum dritten Mal in Folge um mehr als 20% gefallen und liegen nun bei knapp 27,6 Tsd. Tonnen. Wir denken, dass die US-Zinsentscheidung kurzfristig die Preisentwicklung positiv beeinflussen könnte, für die nächsten Wochen bleibt unser Ausblick jedoch negativ.

Laut einem Bericht des Daily Telegraph soll Blackstone zusammen mit dem chinesischen Staatsfonds ein Gegenangebot zu BHP für eine Übernahme von Rio Tinto planen.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank, Corporates Markets






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