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Industriemetalle bleiben auf Talfahrt

11.12.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Ölmarkt zeigte sich gestern wie erwartet volatil. Nach einem kurzfristigen Anstieg um über 2 $ auf 89,5 $ pro Barrel schloss der WTI-Preis nahezu unverändert bei knapp 88 $. Der Generalsekretär der OPEC, Abdalla el-Badri, sagte gestern auf einer Klimakonferenz der UN, dass der Ölmarkt derzeit von Spekulanten kontrolliert werde.

Die chinesischen Ölimporte stiegen in den ersten 11 Monaten des Jahres um 12,5%, da die Raffinerien die Verarbeitung erhöhten, um die schlimmste Treibstoffknappheit seit mehr als zwei Jahren zu beenden. Die Importe kletterten laut der chinesischen Zollbehörde im Zeitraum Januar bis November auf 150,3 Mio. Tonnen bzw. 3,3 Mio. Barrel pro Tag. Die Gesamt-Exporte fielen um 41% auf 3,19 Mio. Tonnen. Im November betrugen die Importe 13,61 Mio. Tonnen bzw. 100 Mio. Barrel. Die Regierung hatte den staatlichen Raffinerien angeordnet, die Wartungsarbeiten zu verschieben und die Produktion zu erhöhen, um die Nachfrage nach Ölprodukten zu befriedigen.

China hatte die Treibstoffpreise im November um mehr als 10% angehoben, um die Raffinerien angesichts gestiegener Ölpreise zur Expansion ihrer Produktion zu bewegen. Im nächsten Jahr plant China wegen des starken Nachfragewachstums eine dramatische Ausweitung der Raffineriekapazitäten, was derzeit angesichts der nach wie vor eher negativen Raffineriemargen problematisch erscheint. Obwohl eine positive Reaktion des Ölpreises nach einer Zinssenkung in den USA heute Abend wahrscheinlich ist, gehen wir derzeit davon aus, dass der Ölpreis in den kommenden Wochen weiter korrigieren wird.


Edelmetalle

Die Edelmetalle präsentierten sich gestern freundlich. Insbesondere Gold und Silber konnten im Vorfeld der heutigen Zinsentscheidung gewinnen. Der Goldpreis legte zwischenzeitlich fast 20 USD zu und stieg im Tageshoch auf über 813 USD. Unterstützung kam auch vom schwächeren US-Dollar, der heute Morgen bereits wieder bei knapp 1,475 USD je EUR notiert. Das World Gold Council hat zusammen mit Nanostellar eine Partnerschaft zur Vermarktung von Autokatalysatoren mit Gold gegründet. Nanostellar verfügt über eine Technologie, die eine Verwendung von Gold statt des teurerem Platin in Katalysatoren ermöglicht. Mit der Technologie sollen bei Dieselfahrzeugen angeblich bis zu 40% mehr Emissionen abgefangen werden als bei herkömmlichen Platinkatalysatoren. Wir bleiben für das gelbe Edelmetall nach wie vor positiv gestimmt, auch angesichts der stärkeren Nachfrage in der Weihnachtszeit.


Industriemetalle

Der Kupferpreis musste am Montag wieder einen Teil der Gewinne vom Freitag abgeben, nachdem die Bank of China den Mindestreservesatz auf 14,5% angehoben hatte. In einem Umfeld, in dem die Basismetalle nur noch an der "Abkopplungstheorie" hängen, d.h. der Hoffnung, dass eine Abschwächung der US-Konjunkturlokomotive die aufstrebenden Schwellenländern nicht mit nach unten reißen würde, ist eine Verschärfung der Geldpolitik in China ein negatives Signal für die konjunktursensiblen Metalle.

Der Bleipreis setzte am gestrigen Handelstag seine steile Abwärtsbewegung der Vortage mit einem Verlust von über 4,7% fort und notiert nur noch knapp über der psychologisch wichtigen Marke von 2.500 USD. Mit einem Verlust von mehr als 35% seit dem Hoch im Oktober befindet sich nun auch der Bleipreis, wie bereits andere Basismetalle, in einem klassischen Bärenmarkt. Unser Ausblick für Blei bleibt weiterhin negativ. Sollte die Produktion in der australischen Mine von Ivernia tatsächlich wieder aufgenommen werden, droht ein Überangebot am Markt. Die LME-Lagerbestände haben sich auch ohne die Magellan-Mine in nur zwei Monaten verdoppelt.

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Der Nickelpreis dürfte sich bald zwischen 25.000 und 30.000 USD stabilisieren. Bei einem Preis unter 25.000 USD sollte die teure Nickelproduktion aus Lateriten sinken. Bei den hohen Preisen geht die Nachfrage nach Edelstahl zurück.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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