Gold & Verschiebungen bei den Zentralbanken
12.12.2007 | Jim Willie CB
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Die Schlussfolgerung lautet: Die Zentralbanker haben zuerst angefangen, die US-Notenbank zu unterstützen, indem sie die Zinssätze nicht mehr erhöhen - jetzt senken aber einige tatsächlich die Zinssätze. Nächstes Jahr um diese Zeit, werden alle drei Kontinente, vielleicht auch der Nahe Osten, verzweifelt versuchen, gesamte Wirtschaften zu inflationieren. Sie müssen damit anfangen das ganze Bankensystem zu stützen, weil diese wiederum in Bedrängnis geratene Hausbesitzer stützen müssen. Als nächstes werden sie das System fluten, um die schlechten Hypotheken auflösen zu können. Pünktlich dafür werden die lächerlich niedrigen Zinssätze wieder da sein - so wie im Jahr 2002. Gold wird raketenartig nach oben schießen, weil man es als Zweitkraft anerkennen wird.
- 1.) Nebenwirkungen der Geldflut im System, die zu Rettungs- und Heilungszwecken und zum Zweck einer expansiven Großinitiative herbeigeführt wurde - ob nun erfolgreich oder nicht.
- 2.) weitreichende Preisinflation, die nicht länger von spitzköpfigen Bürokraten verborgen werden kann und die überall zu Tage treten wird - was sogar noch von führenden Politikern begrüßt wird.
Löschfahrzeuge
In meinen früheren Artikeln habe ich ganz klar meine Position zum Ausdruck gebracht: Es wird letztendlich ein 2 Billionen $-Bailout-Paket geben, zusammen mit einer grandiosen Treuhandplattform, aufgestockt durch zahlreiche politische Programme - dieses Paket wird als Antwort auf die Immobilienkrise und das Hypothekendebakel umgesetzt werden. Der rührende Immobilien-Kompetenzplan des Präsidenten, der vor einigen Wochen angekündigt wurde, erscheint schon jetzt als ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Versuch der Gründung eines strukturierten Superfonds als Investitionsvehikel ging nach hinten los. Der Plan, die Kreditgrenzen von Freddie Mac auszuweiten, könnte auf stärkeren Widerstand treffen, nachdem ein 2 Mrd. schwerer Verlust angekündigt wurde, als die Kredite schließlich von Markt zu Markt gehandelt wurden. Gespräche über Fannie Mae und Freddie Mac dauern noch an, sie drehen sich um deren Nutzung als neue und verbesserte Hypothekenmarktzentrifuge - dazu müssten sie jedoch Kapital aufbringen, da beide insolvent sind. Ironischerweise könnte die Kapitalbeschaffung durch Freddie Mac zu einer Herabstufung der Schulden führen. Vergessen sie das moralische Risiko. Wie steht es mit dem erneuten Risiko für die Gesundheit des Finanzsystems, wenn man eine Zwillingsjauchengrube zum Herzstück einer nationalen Plattform macht, um dem zweiten Hypothekenmarkt wieder Leben einzuhauchen??? Der passende Spruch wäre: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr"!
Alle Zahlen für die Hypothekensäumnisse verschlimmern sich - vom 2.Quartal zum 3. Quartal stiegen die Nichtzahlungen und Ausfälle insgesamt (Zahlen für Prime- und Subprime-Hypotheken zusammen) auf unglaubliche 16,3%. Ein nationaler Plan wurde auf den Weg gebracht, der die Aufhebung des Fix-Zinses bei Hypotheken wieder einzufrieren soll, die gerichtliche Vollstreckungen von Gesetzes wegen aussetzen soll und der mit Vorfälligkeitsentschädigungen und steuerlichen Vergünstigungen winkt. Es ist schon zu Anrufungen der Gerichte gekommen, um Zwangsausweisungen aus Häusern zu verhindern. Sozialer Unfrieden muss abgewendet werden. Sie können davon ausgehen, dass die kostenlosen 800# - Telefonbanken, die mit der Regierungsinitiative in Verbindung stehen, nur unzureichend ausgestattet sind und mit Leuten besetzt sind, die unzureichende Informationen haben. Alldieweil versuchen die Wall-Street-Banken sich gegen den wachsenden Verdacht zu verteidigen, sie wären gar insolvent - was nichts anderes heißt, als dass ihre Rücklagen die Verpflichtungen nicht decken könnten. Die Citigroup ist bankrott - Wohltätigkeitszahlungen aus Abu Dhabi hin oder her!
Bis jetzt sind die Finanzspritzen der US-Notenbank lächerlich gering ausgefallen. Niedrigere Zinssätze belaufen sich nur auf eine mickrige 75-Basispunkte-Senkung - nicht erwähnenswert. Die Banken misstrauen sich weiterhin im höchsten Maße, seitdem der Großteil der Finanzpapiere zusammen mit Hypotheken-Bonds in Form von Schuldensicherheiten (Collaterals) angeboten wird. Die Berichte der Federal Deposit Insurance Corp weisen auf eine eher große Nachfrage hin, was implizit aus LIBOR-Quellen (Londoner Interbanken-Zinssatz) ersichtlich ist. Ein widerstrebende, ungleiche Unbeständigkeit blitzt schon seit zwei Monaten auf, seit der Zeit, als die Notenbank ihre elendig inadäquate, monetäre Erleichterung auf den Plan brachte - mit zarten Zinssenkungen, zu denen aber auch bedeutende, zwischenzeitliche Senkungen gehören sollten.
Die großen Banken versuchen verzweifelt mit der Insolvenz zu kämpfen, jetzt da sie gezwungen sind, ihre krachen gegangenen Hypotheken-Bonds sowie ihre Kreditderivate-CDO-Bond-Desaster einzustufen. Eigentlich sollten sie schwerster Verbrechen angeklagt werden, sie kämpfen jedoch schlicht ums eigene Überleben. Ein großer Fehler wird begangen. Der ehemalige US-Notenbank-Chairman Greenspan schwor die US-Wirtschaft gewaltig eine ganz legitime Abhängigkeit von Immobilienanlageninflation ein - eben weil es wahren Reichtum bedeutete. Nie Wieder! Die US-Wirtschaft ist dem Risiko eines schwerwiegenden Stillstands ausgesetzt, hervorgehend aus dem bisher noch beispiellosen Rückgang im Immobiliensektor und einem Bankensystem, dass von den Hypothekenbonds gelähmt ist.
Der Druck spricht für eine großangelegte, diverse, tief verankerte Rettungsplattform, die den Umgang mit der Immobilien- und Hypothekenkatastrophe ermöglichen soll. Je mehr Form diese annimmt, wenn mehr die Finanzierung steht, je mehr ihre Unzulänglichkeit noch verstärkt wird, desto weiter wird der Goldpreis auf 1.000 $ pro Unze zuschreiten. Bisher rühmen sich Regierung und Finanzministerium noch, kein Geld in den derzeitigen Hypothekenplan gesteckt zu haben. Dies ist ein Armutszeugnis und lässt die Unzulänglichkeit hervortreten, dies zeigt aber auch, dass es zukünftige Aufstockungen für die Hilfsmaßnahmen geben wird - ein Anfang wurde jedoch gemacht. Wenn das Stimulus-Paket, die Rettungsinsel und verschiedenste aus der Verzweiflung geborenen Hilfsmittel in Bewegung gesetzt werden, werden letztendlich auch die Minenaktien an Fahrt gewinnen. Bisher waren es steigende Kosten und unsichere Kapitalquellen, die zusammengenommen den erwarteten Anstieg der Minenaktien verhindert haben. Dies wird sich ändern, sobald die Regierungsinitiativen beschlossen, finanziert und umgesetzt werden.
Treibstoff für eine Erholung bei den US-Staatsanleihen
Es gibt eine große Anzahl verfügbarer Hinweise darauf, dass die Erholung bei den US-Treasury-Bonds als manipuliert gelten kann. Eine "Flucht in die Qualität" wird vorgetäuscht, vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Ausländer die US-Treasury-Bonds meiden und die FOMC-Auktionen Blindgänger sind. Der Fall des US-Dollars würde sich zu einer Bruchlandung entwickeln, wenn sowohl der US-Dollar als auch der Wert der staatlichen US-Bonds fiele. Also wurde eine Markterholung für die US-Treasurys in Auftrag gegeben. Schauen sie hin bei J.P. Morgan, sehen sie sich deren Kreditderivate-Buch an, um Hinweise auf die manipulierte Erholung zu bekommen - es ist größer als der der gesamte Markt! Der Fairness halber hier noch drei andere Faktoren, die zur Erholung der US-Treasurys beitragen.
- 1.) Die Anhaltspunkte für eine Rezession der US-Wirtschaft mehren sich, was eine Migration der S&P 500-Aktien in US-Treasury-Bond motiviert - trotz der hohen Preisinflation (sprich: STAGFLATION).
- 2.) Die Auflösung des typischen Hypotheken-Bond-Spreads bedeutet den Verkauf von Hypotheken-Bonds und den Rückkauf, um den UST-Bond zu decken, daraus folgen steigende Kredit-Spreads: dito bei anderen Spread-Trades wie zum Beispiel mit Junk-Bonds und Schwellenländer-Bonds - verankert in US-Staatsanleihen.
- 3.) Da die in Schwierigkeiten steckenden Institutionen wie Freddie Mac die Kreditderivate in ihren Hedge Books reduzieren, könnten sie viele Hebelkontrakte verkaufen, die in US-Treasurys verankert sind, was vermehrte Short-Deckung für die UST-Bonds bedeutet.