Der Mythos der "vorübergehenden Inflation"
20.01.2024 | Steve Saville
Die Jahreswachstumsrate des US-Verbraucherpreisindex wurde am vergangenen Donnerstag mit 3,4% angegeben. Sie lag damit um 0,3% über dem für den Vormonat gemeldeten Wert und um 0,2% über der durchschnittlichen Prognose, aber das Gesamtbild (siehe nachstehender Chart) ist unverändert. Der Abwärtstrend, der im Juni 2022 begann, ist intakt, und wir gehen davon aus, dass der Tiefststand von 2023 im ersten Quartal dieses Jahres überschritten wird. Der Hauptzweck dieser Diskussion besteht jedoch nicht darin, sich mit den Einzelheiten der jüngsten CPI-Berechnung zu befassen, sondern die hartnäckige Vorstellung zu entkräften, dass die Preisinflation der Jahre 2020-2022 hauptsächlich auf Versorgungsstörungen zurückzuführen sei.
Die Vorstellung, die Preisinflation von 2020-2022 sei vorübergehend und hauptsächlich auf Angebotsstörungen zurückzuführen, ist absurd, aber viele kluge Köpfe halten an dieser irrigen Vorstellung fest. Auf der Grundlage des obigen Charts lässt sich vernünftigerweise argumentieren, dass die rasche Beschleunigung der Inflation (Währungsabwertung) vorübergehend war, nicht aber die Inflation selbst. Überlegen wir einmal, was passiert wäre, wenn die hohe "Inflation" der letzten Jahre tatsächlich auf eine Angebotsstörung zurückzuführen gewesen wäre.
Der folgende Chart zeigt den Preis für Erdgas in Europa. Dies ist ein Beispiel dafür, was passiert, wenn eine Versorgungsunterbrechung die Hauptursache für einen starken Preisanstieg ist. Nachdem das Versorgungsproblem gelöst ist, fällt der Preis wieder auf das Niveau, das er vor der Unterbrechung hatte. Übrigens gibt es viele Rohstoffe, bei denen es in den letzten Jahren zu spektakulären Preisanstiegen aufgrund von Versorgungsunterbrechungen kam, gefolgt von ebenso spektakulären Preisrückgängen. Wir könnten dasselbe Argument zum Beispiel anhand eines Preischarts für Öl, Weizen oder Kohle anführen.
Das nächste Schaubild zeigt den US-Verbraucherpreisindex (den Index selbst, im Gegensatz zu einer Veränderungsrate). Dieser Chart verdeutlicht, dass auf gesamtwirtschaftlicher Basis keine der Währungsabwertungen von 2020-2022 aufgegeben wurden. Vielmehr steigen die Preise im Allgemeinen weiter, nur eben langsamer.
Dies ist der Fall, weil der Hauptgrund für die Inflation eine enorme Ausweitung der Geldmenge in Verbindung mit einem enormen Anstieg der staatlichen Defizitausgaben war. In der Tat ist der gesamte Kaufkraftverlust, der bisher eingetreten ist, festgeschrieben worden, und das Beste, was die Menschen von jetzt an erwarten können, ist, dass ihr Geld in geringerem Tempo an Kaufkraft verliert. In dieser Hinsicht funktioniert die Inflation genauso wie der Zinseszins, mit dem Unterschied, dass die Menschen keine Zinsen auf Zinsen erhalten, sondern einen Anstieg der Lebenshaltungskosten zusätzlich zu den bisherigen Steigerungen der Lebenshaltungskosten erleben.
Wenn Ihnen also jemand sagt, dass Versorgungsunterbrechungen der Hauptgrund für den starken allgemeinen Preisanstieg waren, fragen Sie ihn, warum das allgemeine Preisniveau nicht gesunken ist, nachdem die Versorgungsunterbrechungen wegfielen. Und warum kommen jetzt zu den Preissteigerungen der Vergangenheit noch weitere hinzu?
© Steve Saville
www.speculative-investor.com
Regelmäßige Finanzmarktprognosen und -analysen stehen auf unserer Webseite www.speculative-investor.com zur Verfügung. Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie unter www.speculative-investor.com/new/freesamples.html abrufen.
Dieser Artikel wurde am 16. Januar 2024 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Die Vorstellung, die Preisinflation von 2020-2022 sei vorübergehend und hauptsächlich auf Angebotsstörungen zurückzuführen, ist absurd, aber viele kluge Köpfe halten an dieser irrigen Vorstellung fest. Auf der Grundlage des obigen Charts lässt sich vernünftigerweise argumentieren, dass die rasche Beschleunigung der Inflation (Währungsabwertung) vorübergehend war, nicht aber die Inflation selbst. Überlegen wir einmal, was passiert wäre, wenn die hohe "Inflation" der letzten Jahre tatsächlich auf eine Angebotsstörung zurückzuführen gewesen wäre.
Der folgende Chart zeigt den Preis für Erdgas in Europa. Dies ist ein Beispiel dafür, was passiert, wenn eine Versorgungsunterbrechung die Hauptursache für einen starken Preisanstieg ist. Nachdem das Versorgungsproblem gelöst ist, fällt der Preis wieder auf das Niveau, das er vor der Unterbrechung hatte. Übrigens gibt es viele Rohstoffe, bei denen es in den letzten Jahren zu spektakulären Preisanstiegen aufgrund von Versorgungsunterbrechungen kam, gefolgt von ebenso spektakulären Preisrückgängen. Wir könnten dasselbe Argument zum Beispiel anhand eines Preischarts für Öl, Weizen oder Kohle anführen.
Das nächste Schaubild zeigt den US-Verbraucherpreisindex (den Index selbst, im Gegensatz zu einer Veränderungsrate). Dieser Chart verdeutlicht, dass auf gesamtwirtschaftlicher Basis keine der Währungsabwertungen von 2020-2022 aufgegeben wurden. Vielmehr steigen die Preise im Allgemeinen weiter, nur eben langsamer.
Dies ist der Fall, weil der Hauptgrund für die Inflation eine enorme Ausweitung der Geldmenge in Verbindung mit einem enormen Anstieg der staatlichen Defizitausgaben war. In der Tat ist der gesamte Kaufkraftverlust, der bisher eingetreten ist, festgeschrieben worden, und das Beste, was die Menschen von jetzt an erwarten können, ist, dass ihr Geld in geringerem Tempo an Kaufkraft verliert. In dieser Hinsicht funktioniert die Inflation genauso wie der Zinseszins, mit dem Unterschied, dass die Menschen keine Zinsen auf Zinsen erhalten, sondern einen Anstieg der Lebenshaltungskosten zusätzlich zu den bisherigen Steigerungen der Lebenshaltungskosten erleben.
Wenn Ihnen also jemand sagt, dass Versorgungsunterbrechungen der Hauptgrund für den starken allgemeinen Preisanstieg waren, fragen Sie ihn, warum das allgemeine Preisniveau nicht gesunken ist, nachdem die Versorgungsunterbrechungen wegfielen. Und warum kommen jetzt zu den Preissteigerungen der Vergangenheit noch weitere hinzu?
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