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GDX-Goldaktien-ETF

14.12.2007  |  Adam Hamilton
In Goldaktien zu investieren und zu spekulieren ist ein sehr riskantes Geschäft. Obwohl sie tendenziell einen großartigen Hebel auf die zugrunde liegenden Anstiege des Goldpreises während eines säkularen Gold-Bullenmarktes bieten, sehen sich einzelne Werte auf ihrem Weg zu legendären Gewinnen einer Vielzahl von Gefahren gegenüber. Wie vor kurzem ein erschreckendes Beispiel gezeigt hat, können diese Gefahren katastrophale Auswirkungen haben.

Ende November schockte NovaGold (NG), das lange Zeit sehr beliebte Unternehmen unter den Junior-Goldproduzenten, seine Investoren mit einer erstaunlichen Ankündigung. Das Unternehmen verkündete, dass sein wichtigstes Projekt Galore Creek, dessen Entwicklung es erst sechs Monate zuvor begonnen hatte, plötzlich unwirtschaftlich sei. NovaGold schloss das Projekt! Als die Märkte nach diesen Neuigkeiten öffneten, brach NG um 27% ein und beendete diesen einzigen Handelstag mit einem Rückgang um 53% nach seinem Schlusskurs vom Tag davor! Eine Katastrophe für seine Aktionäre.

Üblicherweise sichern sich Trader gegen dieses unternehmensspezifische Risiko ab, indem sie ihre Investments gut diversifizieren. Wenn Sie nur eine Goldaktie besitzen und es passiert etwas in dieser Art, wird das ihr Portfolio schwer treffen. Wenn Sie aber zehn oder zwanzig davon besitzen, wobei ihr Kapital relativ gleichmäßig auf alle aufgeteilt ist, werden derartige Einbrüche einer einzelnen Aktie sie viel weniger hart treffen. Andererseits erfordert geschickte Diversifikation aber oft zu viel Kapital für kleine Trader.

Wenn Sie 20.000 $ oder mehr zur Verfügung haben, um damit in Goldaktien zu investieren, ist es nicht allzu schwierig, zehn oder zwanzig verschiedene Positionen zu halten. Je weiter aber ihr verfügbares Kapital sinkt, desto höher werden die relativen Trading-Kosten. Eine Ordergebühr von 10 $ für Aktien im Wert von 1.000 $ ist akzeptabel (1%). Dieselbe Gebühr von 10 $ für einen Trade über 100 $ ist hingegen viel zu hoch (10%). Trader, die neu in Goldaktien sind und nur wenig Kapital zur Verfügung haben, haben es also oft schwer, das unternehmensspezifische Risiko durch Diversifikation adäquat zu verringern.

Glücklicherweise bieten exchange-traded funds (ETFs) eine Lösung für dieses Dilemma. Aktien-ETFs sind Portfolios mit vielen Aktien, die Sie über ihr normales Aktienkonto unter einem einzigen Symbol traden können. Der bekannteste Aktien-ETF ist der PowerShares QQQ, der ein Portfolio mit allen einzelnen Werten des NASDAQ 100-Index darstellt. Indem sie nur das Symbol QQQQ mit einem einzigen Trade kaufen, können Trader indirekt einen Anteil an allen 100 Aktien des NASDAQ 100 halten.

Nach jahrelangem Warten gibt es nun ein Äquivalent des QQQ in der Welt der Goldaktien. Verwaltet von Van Eck Global ist dieser als Market Vectors Gold Miners ETF bekannt. Er enthält derzeit 34 Gold- und Silberminen-Gesellschaften und handelt unter dem Symbol GDX. Trader erhalten also durch eine Investition nur in den GDX eine Sektor-Diversifikation durch indirekte Anteile an 34 Gold- und Silber-Gesellschaften.

Ich habe diesen ETF seit seiner Einführung im Mai 2006 genau verfolgt, seine Performance beobachtet und aktiv Optionen auf diesen ETF gehandelt. Da ich gegenüber neuen Trading-Vehikeln immer skeptisch bin, wollte ich mindestens ein Jahr warten, um seine Performance relativ zu führenden Goldaktien-Indizes wie dem HUI zu beobachten. Nun, mehr als eineinhalb Jahre nach seiner Einführung, bin ich schließlich überzeugt, dass der GDX genau das macht, was er verspricht. Ich bin ein Fan dieses ETF geworden.

In dieser Abhandlung will ich den jungen GDX-Goldminen-ETF von seiner Zusammensetzung bis hin zu seiner bisherigen Performance näher untersuchen. Investoren und Spekulanten müssen den GDX gleichermaßen kennenlernen, denn er ist ein wunderbares Trading-Tool. Er garantiert nicht nur Diversifikation innerhalb eines Sektors, unabhängig vom verfügbaren Kapital, sondern entwickelt sich auch zur ultimativen Möglichkeit, Optionen auf Gold- und Silberaktien als gesamten Sektor zu handeln.

Um irgendeinen ETF zu verstehen, muss man zuerst seine Zusammensetzung betrachten. Der GDX basiert auf dem weniger bekannten AMEX Gold Miners Index (GDM). Der GDX imitiert ganz einfach die interne Struktur des GDM betreffend die Gewichtung der individuellen Unternehmen in diesem Index. Laut American Stock Exchange ist der GDM ein modifizierter, anhand der Marktkapitalisierung gewichteter Index, der sich aus börsengehandelten Unternehmen zusammensetzt, die hauptsächlich im Minenabbau von Gold und Silber engagiert sind. Der Index-Divisor sollte ursprünglich bis zum Handelsschluss des 20. Dezember 2002 einen Benchmark-Wert von 500,00 zu erreichen.

Um in den GDM aufgenommen zu werden, muss ein Unternehmen drei Kriterien erfüllen. Erstens muss es eine Marktkapitalisierung von mehr als 100 Millionen Dollar aufweisen, wodurch die extrem riskanten Mikro-Cap Aktien ausgeschlossen werden. Zweitens muss es während der letzten sechs Monate ein durchschnittliches tägliches Handelsvolumen von mindestens 50.000 Aktien aufweisen, um Liquidität und einfaches Trading zu gewährleisten. Drittens muss es hauptsächlich im Minenabbau von Gold und Silber engagiert sein.

Heute handelt der GDM im Bereich von 1.250 und hat somit seit Ende 2002 die meisten anderen Sektoren outperformt. Der GDM ist ein guter Index, aber interessanterweise konnte er sich anscheinend nie richtig durchsetzen. Ich habe seit Beginn dieses Bullenmarktes Ende 2000 aktiv Goldaktien gehandelt und in dieser Zeit auch viel darüber geforscht und geschrieben. Damals, am Beginn des Bullenmarktes war der XAU der führende Goldaktien-Index. Langsam wurde er aber vom HUI ersetzt, da dieser nur ungehedgte Unternehmen enthält. Der GDM hingegen wurde kaum diskutiert.

Dies ist noch merkwürdiger, wenn man bedenkt, dass die AMEX nicht nur Verwalter des GDM sonder auch des führenden HUI ist. Warum sollte eine Börse zwei konkurrierende Indizes für einen einzigen, eher unbedeutenden Sektor einführen? Vielleicht wäre irgendjemand von der AMEX so freundlich, mir zu schreiben und mich aufzuklären, denn ich habe keine Ahnung warum der GDM und der HUI nebeneinander existieren. Wenn ich eine fundierte Antwort bekomme, werde ich in einer zukünftigen Abhandlung darüber schreiben.





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