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Nicht nach Lehrbuch

14.02.2024  |  Hannes Huster
Es gibt Reaktionen in den Märkten, die lassen sich zwar erklären, ergeben jedoch recht wenig Sinn. So kamen gestern die Inflationsdaten in den USA für den Monat Januar. Es wurde eine Preissteigerung von 2,90% erwartet, nachdem es zuvor noch 3,40% waren. Der Verbraucherpreisindex kam dann bei 3,10% herein und löste eine Verkaufswelle in fast allen Sektoren aus. Aktien, Gold, Silber, Rohstoffe, Anleihen…alles wurde verkauft.

Gold und Silber zu verkaufen, die als traditionelle Investments zum Schutz vor Inflation gelten, ergibt natürlich nach Lehrbuch wenig Sinn.

Eine Erklärung kann ich Ihnen aber natürlich anbieten: Die Renditen sind gestiegen, der US-Dollar ist gestiegen und eine Zinssenkung im März wird mit einer höher als erwarteten Inflation auch immer unwahrscheinlicher.

Noch viel stärker als Gold und Silber hat es die Goldaktien erwischt, die noch am Tag zuvor eine relative Stärke gezeigt haben. Die Menge an Fehlsignalen in den vergangenen Monaten ist unglaublich hoch.

Fairerweise muss man dazusagen, dass es sehr schlechte Nachrichten bei SSR Mining (TSX: SSRM, früher bekannt unter Standard Silver Resources) gab, die einen Kursrutsch bei der Aktie um über 50% verursacht haben.

Auf der Copler Mine in der Türkei sind Teile des Laugungspads in eine Schlucht abgerutscht. Link.

Die Copler Mine ist eine der wichtigsten Minen für SSR Mining und laut den Prognosen sollten dort im Jahr 2024 zwischen 200.000 und 220.000 Unzen Gold abgebaut werden. Das wäre rund ein Drittel der geplanten Jahresproduktion von 540.000 – 600.000 Unzen (Gold-Äquivalent).

Ob die Mine wieder in Produktion geht und wen ja wann, wage ich nicht zu beurteilen. Ich bin zu weit von dem Unternehmen, um mir ein Urteil zu erlauben. Der Börsenwert lag vor dieser Meldung bei 2,65 Milliarden CAD. Die Aktie brach dann gestern um über 53% ein und somit wurde ein Börsenwert von 1,4 Milliarden CAD ausradiert. Da SSR MINING kein Leichtgewicht war und in den meisten Indizes und ETF´s gut gewichtet ist, war das Minus von z.B. 6,48% bei HUI natürlich auch durch diesen Absturz bedingt.

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Den GDX hat es mit 5,13% erwischt und es wurde nun ein GAP nach unten "aufgemacht". Technisch hat der GDX nun das Tief von Anfang Oktober 2023 bei etwas über 25 USD als Unterstützung. Das ist nicht schön, jedoch bin ich froh, dass ich mich Mitte Dezember nicht zu Dummheiten verleiten lassen habe. Die Cash-Position im Wachstumsdepot ist sehr hoch, so dass ich bald auf Einkaufstour gehen kann.

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© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"



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