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Minenaktien schwach - Gold nahe Allzeithoch

28.02.2024  |  Markus Blaschzok
Seit drei Monaten handelt der Goldpreis nahe seinem Allzeithoch in einer engen Handelsspanne zwischen 2.000 $ und 2.080 $, was ein Zeichen von Stärke ist. Obwohl die US-Notenbank (Fed) die Hoffnungen des Marktes auf frühe Zinssenkungen mehrmals enttäuscht hatte, kam es bisher zu keiner größeren Korrektur des Goldpreises.

Auch am vergangenen Mittwoch konnten die Goldbullen die wichtige Unterstützung im Bereich um die Marke von 2.000$ verteidigen, nachdem das Protokoll (Fed-Minutes) der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) baldigen Zinssenkungen erneut eine Absage erteilte. Stattdessen sorgen sich die Notenbanker um die persistent hohe Inflationsrate in den USA. Die in der Vorwoche veröffentlichten Inflationszahlen zeigten eine Stabilisierung im Bereich um die 3% und bei der Kerninflationsrate knapp unter 4%.

Der Preisauftrieb schwächte sich zwar ab, doch nicht so deutlich wie die Markterwartung von 2,9%. Im Juni 2022 hatte die Inflationsrate mit 9,1% den höchsten Stand seit November 1981 erreicht und fällt seither. Auf die heißeren Inflationszahlen hin fiel der Goldpreis kurzzeitig unter die Marke von 2.000 $ und testete die nächste Unterstützung bei 1.980 $.

Auch die Produzentenpreise (PPI) stiegen im Januar mit 0,3% zum Vormonat stärker als die Markterwartung von 0,1%. Der PPI ist ein früher Signalgeber für die künftige Entwicklung der Verbraucherpreise.

Solange die Teuerung in den USA nicht weiter fällt, hat die Fed wenig Spielraum für Zinssenkungen, auf die der Markt und die Goldbullen so sehr hoffen. Aktuell erwarten die Märkte nach den Fed Funds Futures eine erste Zinssenkung erst im Juni um 25 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 58%. Die Fed hält den Leitzins aktuell in der Spanne von 5,25% bis 5,5%.

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Die Inflationsrate in den USA lag im Januar noch bei 3,1%


Trotz der nach hinten verschobenen Zinssenkungserwartungen und eines daraufhin stärkeren US-Dollar konnte sich der Goldpreis bisher behaupten. Die Aussicht auf längerfristig hohe Zinsen, der haussierende Aktienmarkt und eine Rallye bei den Kryptowährungen ziehen den Fokus der Investoren an sich und trüben aktuell die Attraktivität von Gold, was jedoch nur ein vorübergehendes Phänomen ist.

Obwohl der US-Dollar in den letzten drei Monaten stark anstieg, während die Spekulanten weiterhin auf eine Dollarschwäche wetteten, setze keine Korrektur am Goldmarkt ein und noch immer verteidigen die Goldbullen die wichtige Unterstützung bei 2.000 $. Die Dollarstärke dürfte sich fortsetzen und auch ein Short-Squeeze am Terminmarkt wäre möglich, was den Goldpreis vorerst tendenziell belasten dürfte, bis die Notenbanken ihre Geldpolitik wieder deutlich lockern.

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Der US-Dollar zeigte sich sehr stark in den letzten drei Monaten und ein weiterer Anstieg ist denkbar


Eine Teuerung von 3,1% im Januar zum Vorjahr mag sich nicht dramatisch anhören im Vergleich zu den 9% vor wenigen Monaten. Doch handelt es sich bei dem Konsumentenpreisindex der US-Regierung lediglich um einen statistischen Warenkorb, der im Interesse der Regierung die wahre Geldentwertung immer deutlich zu niedrig ausweist.

Nach der alten Berechnungsmethode, mit der der CPI bis 1980 berechnet wurde, lag die Teuerung im Januar noch immer bei 10,9% zum Vorjahr. Ließe man die Geldmenge unverändert, so würden die Preise aufgrund des Produktivitätswachstums durch technologischen Fortschritt jährlich um etwa 2% sinken, was der Normalzustand in einer freien und kapitalistischen Gesellschaft wäre. Inflation hingegen ist immer eine Folge sozialistischer Geldpolitik, mit dem Ziel den Bürger über diese Inflationssteuer zu enteignen.

Der Goldpreis richtet sich jedoch nicht nach der offiziell ausgewiesenen Inflationsrate, sondern am Ende des Tages nach dem wahren Kaufkraftverlust einer Währung. Weder in den USA noch in Europa, ist ein Ende der historisch starken Neuverschuldung durch die Regierungen absehbar, was eine weitere Entwertung des US-Dollar und des Euro nach sich ziehen wird. Investoren und Sparer sind daher gut beraten sich auch weiterhin gegen die Entwertung des Euro abzusichern, indem man auch weiterhin in Gold investiert.

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Nach der alten Berechnungsmethode bis 1980, lag die Teuerungsrate im Januar bei 10,9% in den USA



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