Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Öllagerbestände geben deutlich nach

20.12.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise präsentierten sich gestern stärker. Der Preis für Rohöl der Sorte WTI stieg um 1 USD auf 91,50 USD. Die gestern veröffentlichten US-Öllagerdaten wichen deutlich von den Erwartungen des Marktes ab. Die US-Rohöllagerbestände fielen um 7,586 Mio. Barrel auf 296,9 Mio. Barrel, den tiefsten Stand seit Februar 2005. Der Houston Ship Channel, der wichtigste Hafen für US-Ölimporte, war in der Vorwoche 78 Stunden wegen Nebels geschlossen. Der Markt hatte lediglich mit einem Rückgang von 800 Tsd. Barrel gerechnet.

Die Situation ist jedoch nicht als kritisch zu sehen, da in der jetzt beginnenden Wintersaison eine Reduktion der Lagerbestände ganz normal ist und die geringeren Importe einen Einmaleffekt darstellen sollten. Die US-Benzinlagerbestände stiegen um 2,98 Mio. Barrel, die Konsensschätzung lag bei einem Plus von 800 Tsd. Barrel. Die Lagerbestände für Destillate fielen mit 2,158 Mio. Barrel deutlich stärker als die erwarten 500 Tsd. Barrel. Der Houston Ship Channel wurde darüber hinaus auch gestern für fünf Stunden geschlossen. Der amerikanische Energieminister Samuel Bodman sagte gestern, dass er im nächsten Monat in den Mittleren Osten reisen werde und den Führern der ölreichen Staaten vermitteln möchte, dass die Welt mehr Öl benötigt. Wir rechnen in den nächsten Tagen weiterhin mit einer schwächeren Tendenz am Ölmarkt.

Open in new window


Der Preis für Erdgas zeigte sich gestern äußerst volatil und beendete den Handelstag nahezu unverändert bei knapp 7,15 USD. Heute Nachmittag werden die US-Erdgaslagerbestände für die vergangen Woche gemeldet. Die Schätzungen liegen bei einem Rückgang von 130 Md. Kubikfuß nach einem Minus von 146 Mrd. Barrel in der Vorwoche. Wir bleiben für Erdgas weiter positiv gestimmt.


Edelmetalle

Der Goldpreis schwankte am Mittwoch in einer engen Handelsspanne um die 800er Marke. Der etwas stärkere US-Dollar lieferte keine nachhaltigen Impulse. Die schweizer Notenbank hat im Monat November 11,3 Tonnen Gold verkauft. Damit fielen die Goldreserven des Landes im Monatsvergleich von 37,5 Mio. Unzen auf 37,1 Mio. Unzen. Ein Tochterunternehmen von Bear Stearns wurde gestern von der LBMA als Market-Maker für den Spotmarkt für Gold und Silber zugelassen. Die LBMA besteht nun aus 11 Market-Makern.

Neben China breitet sich die Angst vor höheren Teuerungsraten nun auch in anderen asiatischen Volkswirtschaften aus. Die Preise in Malaysia stiegen im November so stark wie seit 9 Monaten nicht mehr, in Hong Kong kletterte die Inflationsrate auf 3,4%. Die traditionell hohe Goldnachfrage aus Asien könnte durch verstärkte Inflationsängste in diesen Regionen weiter anziehen.

Der Platinpreis bewegte sich gestern knapp unter seinem Rekordniveau und muss heute Morgen leicht abgeben. Anglo Platinum und Aquarius Platinum teilten mit, dass 1.300 Minenarbeiter von einer Zeitarbeitsfirma in der Marikana-Mine in Südafrika entlassen wurden, nachdem diese einen unerlaubten Streik für Bonuszahlungen begonnen hatten. Der Streik in der gemeinsamen Mine der Unternehmen begann am 16. Dezember und hatte die Produktion um 500 Unzen pro Tag reduziert. Aquarius versucht das Zeitarbeitsunternehmen sowie die Arbeiter zu Verhandlungen zu bewegen um die Arbeit wieder aufnehmen zu können. Wir bleiben für Platin weiterhin positiv gestimmt.


Industriemetalle

Der Kupferpreis stieg in Shanghai heute Morgen den zweiten Tag in Folge, da chinesische Einkäufer das günstige Preisniveau zum Einstieg nutzen. In London dreht der Kupferpreis knapp unter der psychologisch wichtigen 6500er Marke nach oben. Kurzfristig besteht Aufwärtspotential bis 6900 USD.

Der Zinkpreis konnte in den vergangenen Tagen einen Boden bei 2300 USD ausbilden. Aufgrund der starken Verluste seit Mitte Oktober sehen wir kurzfristig Potential bis 2600 USD. Blei, das Metall das den Marktteilnehmern 2007 zusammen mit Nickel eine Berg- und Talfahrten liefete, hat nach der Bodenbildung der vergangnen Tage nun Potential bis auf 2800 USD. Perilya prognostizierte eine steigende Zink- und Bleiförderung für das nächste Jahr in Folge der Inbetriebnahme einer neuen Mine. Das Beltana-Projekt in Südaustralien sollte die Produktion auf 170 Tsd. Tonnen Zink und 65 Tsd. Tonnen Blei im Geschäftsjahr mit Ende 30. Juni 2008 heben.

Neun Minenarbeiter wurden bei der Explosion einer Untertagemine im Bundesstaat Victoria in Australien verletzt.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.







Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"