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Fed beendet BTFP – Bankenliquidität in Gefahr?

14.03.2024  |  Redaktion
Die Federal Reserve schloss am Montag ihr Diskontfenster, wie Barron's berichtet. Die Fed hatte das Bank Term Funding Program (BTFP) vor einem Jahr nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und anderer Institute ins Leben gerufen. Es sollte sicherstellen, dass die Banken die Bedürfnisse der Anleger befriedigen können. Zu diesem Zweck erlaubte die Fed den Banken, Kredite mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr aufzunehmen und ihre notleidenden Anleihen als Pfand zu verwenden. Die Vermögenswerte wurden zum Nennwert, d.h. zum Ausgabewert, und nicht zum Marktwert bewertet, so dass die Banken die Anleihen nicht mit Verlust verkaufen mussten, um die Abhebungen der Kunden zu decken.

Am Montag hatten die Finanzinstitute jedoch zum letzten Mal die Möglichkeit, das Programm in Anspruch zu nehmen, was erneut Fragen nach den Finanzierungsquellen der Banken aufwirft, immerhin wurde das BTFP in den letzten Wochen im Umfang von rund 165 Mrd. $ in Anspruch genommen. "Die Banken sollten hoffen, dass die Zinsen sinken, sonst wird es in den kommenden Monaten zu einem langsamen Kapitalabfluss kommen", schrieb Richard Farr, Chefmarktstratege der Merion Capital Group.

Das Ende des BTFP wirft also die Frage auf, wie die Banken alternative Liquiditätsquellen erschließen wollen, ob sie die Kredite der Fed verlängern oder die geliehenen Mittel zurückzahlen. Dabei sieht es gar nicht so schlecht aus. Die Bankreserven sind im Vergleich zum Vorjahr um 20,5% auf 3,6 Billionen Dollar gestiegen. Die verschärfte Bankenaufsicht infolge der Krise im vergangenen Jahr […] könnte dazu geführt haben, dass die Institute mehr Reserven halten. Die Banken könnten auch auf den Regulierungsvorschlag Basel III Endgame reagieren, der die Kapitalanforderungen erhöht.

Der Vorschlag, der Teil einer internationalen Vereinbarung mit anderen Bankenaufsichtsbehörden ist, würde die Art und Weise ändern, wie Banken ihr Risiko einschätzen und wie viel Bargeld sie für mögliche Verluste vorhalten sollten, wie u.a. Reuters berichtet. Die Banken haben sich heftig gegen den Vorschlag gewehrt, der rund drei Dutzend der größten Banken dazu verpflichten würde, Milliarden von Dollar mehr an Kapital beiseite zu legen. Sie bezeichneten ihn als fehlgeleitet und warnten, dass er die Kreditvergabe behindern würde.

Bei seiner Aussage vor dem Kongress erklärte Powell, dass die Behörden damit begonnen haben, den im Juli vorgestellten so genannten "Basel III Endgame"-Vorschlag zu überdenken, und dass sie sich der Beschwerden der Industrie über die Kosten und die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen bewusst sind. "Wir haben die Bedenken gehört, und ich erwarte, dass es weitreichende materielle Änderungen an dem Vorschlag geben wird", meinte er vor dem House Financial Services Committee. "Ich füge hinzu, dass ich zuversichtlich bin, dass das endgültige Produkt eine breite Unterstützung bei der Fed und in der ganzen Welt finden wird."

Powell lehnte es jedoch ab, Einzelheiten zu den Änderungen zu nennen, und wies darauf hin, dass die Regulierungsbehörden noch dabei seien, das Feedback aufzunehmen und mögliche Änderungen zu bewerten. Er hob außerdem hervor, dass andere Regelungsprojekte, die sich mit diesen Bemühungen überschneiden, wie z. B. ein Plan, der von den Banken verlangt, mehr langfristige Schuldtitel auszugeben, möglicherweise ebenfalls überdacht werden müssen.

Zusätzlich zu diesen zwei Ereignissen, dem Ende des BTFP und der geplanten Überarbeitung des Basel-III-Plans, sieht es zudem laut mehrerer Quellen so aus, als könnte die Bank of Japan einen Ausstieg aus ihrer bisherigen Negativzinspolitik planen. Das Zusammenspiel dieser frei Faktoren könnte sich maßgeblich auf den US-Dollar sowie die US- und Weltwirtschaft auswirken.


© Redaktion GoldSeiten.de


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