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Euro-Gold Rekorde

27.12.2007  |  Adam Hamilton
Obwohl Washington und die Fed mit wilder Geschwindigkeit daran arbeiten, das internationale Vertrauen in den US-Dollar zu zerstören, bleibt dieser immer noch erste Wahl für die Preisfixierung vieler internationaler Märkte. Darunter befindet sich auch Gold. Unabhängig davon, wo sich die Mine befindet, erfolgt die Preisbildung und der Verkauf fast immer in US-Dollar.

Wenn Sie ein amerikanischer Investor sind, ist das toll. Der Wert von Gold war schon immer in Dollar angegeben, und es ist schwer vorstellbar, das in einer anderen Art und Weise zu sehen. Wenn Sie aber außerhalb der Vereinigten Staaten leben, ist es wichtiger, wie der Goldpreis in der eigenen Währung notiert. Ihr Verstand ist darauf eingestellt, in der eigenen Währung zu rechnen. Deswegen lassen sich verschiedene Investment-Optionen nur innerhalb dieses lebenslangen, mentalen Bezugssystems vergleichen.

Investoren auf der ganzen Welt betrachten die Attraktivität eines Investments in Gold zu Recht nur aus Sicht der eigenen Währung. Allgemein werden Investoren von Märkten angezogen, die in ihrer Währung stark und im Steigen sind. Einschließlich Gold. Aber dank der Abweichungen vom US-Dollar kann der Gold-Chart der lokalen Währung sich stark vom Dollar-Gold-Chart unterscheiden.

Deswegen ist das, was wir Amerikaner im Dollar-Gold-Chart sehen, nicht immer das, was Investoren weltweit in ihrem eigenen Gold-Chart sehen. Wenn der US-Dollar ziemlich stabil ist, wird sich Gold in anderen bedeutenden Währungen um ähnliche Prozentsätze verändern. Aber wenn der US-Dollar instabil ist, wie es die letzten 15 Jahre war, kann das den Goldpreis in lokalen Währungen beeinflussen. Um die Sichtweise der internationalen Investoren auf Gold zu verstehen, müssen wir es von ihrer Lage aus betrachten.

Wir bei Zeal haben Gold in bedeutenden Währungen jahrelang beobachtet. Wir erhalten quartalsweise aktualisierte Langzeit-Gold-Charts in 10 großen Währungen für die Abonnenten auf unserer Website. Um beispielsweise Gold wie ein asiatischer Investor zu betrachten, sehen wir es uns in Japanischen Yen, Chinesischen Yuan und Indischen Rupien an. Aber aus Gründen, die später noch klar werden, war ich lange Zeit am meisten fasziniert von Gold, bewertet in Euro.

Machen wir einen Sprung 5 Jahre zurück, gegen Ende des Jahres 2002. Die US-Dollar Baisse war bereits am laufen aber nur wenige wagten sie bereits als solche zu bezeichnen. Der asiatische Boom war noch sehr jung und sorgte nur selten für Schlagzeilen in den Staaten. Die drei Hauptwährungen der Welt waren der US-Dollar, der Neuling Euro und der Japanische Yen. Bis Mitte 2005 war der Chinesische Yuan fest an den US-Dollar gebunden und war damit im Grunde nur eine Annäherung an den Dollar.

Amerikanische Risiko-Investoren, die vor der brutalen Baisse in allgemeinen Aktien von 2000 bis 2002 flohen, schenkten dem steigenden Goldkurs vermehrt Interesse. Dieser kletterte hartnäckig von etwa 255 $ Anfangs 2001 auf etwa 330 $ zu dieser Zeit des Jahres 2002. Diese Erholung des Marktes um 29% war im Angesicht extrem komplizierter Marktsituationen nichts Alltägliches. Es begannen außergewöhnliche Anstiege der Goldaktien während der Baisse in allgemeinen Aktien.

Deswegen fühlten uns wir amerikanischen Risiko-Investoren ziemlich gut, gesegnet mit hohen Anstiegen von Gold und Goldaktien, während die meisten anderen Sektoren um uns ausbrannten. Aber immer mehr internationale Investoren fragten: "Welcher Gold–Bullenmarkt?" Sie wiesen darauf hin, dass Gold zwar in US-Dollar gut stehe, in anderen Währungen sei dies aber nicht der Fall. Sie sagten der US-amerikanische Gold–Bullenmarkt sei nichts anderes als die andere Seite der Dollar-Baisse.

Damit hatten sie natürlich recht, dennoch erzielten wir amerikanischen Risiko-Investoren fantastische Erlöse in Goldaktien. Diese waren weit höher als der Dollarabfall. Dank der Stichelei der internationalen Investoren untersuchte ich die Entwicklung langfristiger Gold-Bullenmärkte. Diese verlaufen in drei Stufen. Die erste ist getrieben durch die Währungsabwertung und nur in der dominanten Währung ersichtlich. Die nächste, weit größere Stufe, beginnt wenn die globale Investment-Nachfrage anfängt, Gold zu jagen. Aber nicht als Währungsabsicherung, sondern wegen dem Eigenwert des Metalls.

Nun zu Euro-Gold. Trotz Europas langer Geschichte von Kriegen hatten europäische Investoren viele Jahrhunderte, um große Vermögen anzuhäufen. Und sie neigten dazu, eine kulturelle Verbindung mit Gold zu haben, welche weit über der in den Staaten liegt. Während Gold-Investment in den Vereinigten Staaten als sonderbar angesehen wurde (und noch immer wird), tendierten europäische Investoren schon seit hunderten von Jahren dazu, Teile ihrer Besitztümer in Gold zu investieren. Sie haben genug Veränderungen erlebt um zu wissen, dass der gegenwärtige Stand selten bleibt. Und Gold floriert auch in unsicheren Zeiten.

Aber während wir Amerikaner Anfang der 2000er Jahre ansteigende Goldpreise sahen, sahen die europäischen Investoren den Goldchart flach dahinziehen. Warum sollten sie mehr Gold kaufen, wenn das Metall jahrelang nichts getan hat? Dieses Problem ist in diesem langfristigen Euro-Gold-Chart leicht ersichtlich. Euro-Gold ist in Blau auf der rechten Achse aufgetragen. Der Euro-Kurs in Dollar ist auf der linken Achse in Rot ersichtlich. Sehen Sie, wie wenig beeindruckend Euro-Gold bis Mitte des Jahres 2005 war.

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