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Euro-Gold Rekorde

27.12.2007  |  Adam Hamilton
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Zunächst erholte sich Euro-Gold langsam, von 286 € auf 349 € im Februar 2002. Aber dann begann die US-Dollar Baisse richtig, wie oben in der steigenden, roten Euro-Linie klar ersichtlich ist. Gold in Dollar ist weiterhin stetig gestiegen, während der Goldpreis in Euro für den Großteil mehrerer Jahre insgesamt flach verlief. Zwischen 2002 und 2004 kam Euro-Gold ungefähr ein halbes Dutzend Mal knapp an die 350 €-Grenze heran, konnte diese aber nie überschreiten.

Diese 350 € Widerstandslinie, welche oben eingezeichnet ist, wurde sehr ärgerlich. Europäische und andere internationale Investoren hatten keine Gründe, mehr Kapital in Gold zu stecken, weil es sich aus ihrer Sicht in keinem Bullenmarkt befand. Aber amerikanische Risikoinvestoren hatten limitiertes Kapital, zu wenig als Gold brauchte, um in die nächste langzeitige Stufe überzugehen. Daher war das aufkommende internationale Interesse in Gold-Investment ausschlaggebend, um es in Stufe zwei zu befördern.

Mitte 2004 schrieb ich über den unsichtbaren Euro-Gold-Bullenmarkt. Obwohl die 350 € Grenze noch nicht gefallen waren, wiesen mich Europäer darauf hin, dass die Euro-Gold-Unterstützung unaufhaltsam im Steigen war. Ich denke oft, dass Investoren einen schwerwiegenden Fehler machen, wenn sie steigende Tiefs ignorieren und sich zu sehr auf flache Hochs konzentrieren. Die steigende Euro-Gold-Unterstützung führte zu einer immer höheren Basis, von der aus ein erfolgreicher Angriff auf die 350 €-Grenze gestartet werden konnte. So ein Ausbruch war zwangsläufig auf der stetig steigenden Unterstützung begründet.

Ich ging sogar so weit, vorauszusagen, dass der wahre 350 €-Ausbruch das Ende der zweiten Stufe des Bullenmarktes markieren würde. Wenn man bedenkt, dass der Euro erst Anfang 1999 geboren wurde, waren die 350 € gewissermaßen ein Allzeithoch von Euro-Gold. Wenn es einmal entscheidend übertroffen würde, so würden die europäischen Investoren den Reiz an Gold wiederentdecken. Sie würden beginnen, den Preis hochzutreiben, und zwar in einem höheren Tempo als die Dollar-Baisse. Da Investoren naturgemäß den allgemeinen Trend verfolgen, steigert nichts das Kaufinteresse so sehr wie neue Allzeit-Hochs.

Mitte 2005 geschah dann endlich der vorhergesagte 350 €-Durchbruch. Es war eine der aufregendsten Zeiten dieser gesamten Gold-Hausse, da internationale Investoren nun endlich wahrhaben mussten, dass dies mehr als nur eine Dollar-Baisse war. Sicher genug, wie erwartet nachdem einmal die 350 € geknackt waren, begannen die Europäer mit der Jagd nach Gold. Das Metall stieg nun rasch an. Es löste den ersten Aufschwung in der zweiten Stufe dieser Hausse aus, am stärksten war dieser von Mitte 2005 bis Mitte 2006.

Das Schicksal von Euro-Gold steuert also in gewisser Hinsicht die gesamte globale Gold-Hausse! Das wird noch klarer, wenn Sie sich vor Augen führen, dass dieser Euro-Gold-Chart im Grunde genommen auch als US-Dollar-unabhängiger Goldchart gesehen werden kann. Die Veränderung im Preisverhalten von Gold ist sehr markant, seit internationale Investoren richtig involviert sind. Dieser Euro-Goldchart zeigt diesen Umbruch von Stufe 1 auf Stufe 2 Mitte 2005.

Von Juni 2005 bis Mai 2006, während des ersten Aufschwungs in der zweiten Stufe, stieg Euro-Gold um 65% an! Der absolute Höhepunkt lag in der nähe von 561 €. Zu diesem Aufschwung gibt es ein par wichtige Erkenntnisse. Die erste und offenbarste ist die enorme Steilheit. Es war ein total neues, noch nie da gewesenes Phänomen in dieser Goldhausse. In den frühen 1970er Jahren, während der letzten Stufe 2, gab es interessanterweise vier solcher enormer Aufschwünge mit durchschnittlich jeweils 71% Anstieg. Es ist also auch heute definitiv mehr als ein solcher Aufschwung zu erwarten.

Zweitens ist Gold während der ersten Hälfte dieses Aufschwungs von 2005 bis 2006 mit dem US-Dollar angestiegen, während der Euro zurückging. In der zweiten Hälfte drehte sich die Situation. Gold war noch immer weit oben, während der Dollar nachließ und der Euro stärker wurde. Gold hat sich nun endgültig von den Fesseln der spiegelbildlichen Entwicklung zu einer Währung abgekapselt. Investoren auf der ganzen Welt wunderten sich über steigende Goldpreise in der lokalen Währung und wollten das Metall wegen seiner eigenen Erfolgsaussichten kaufen.

Aufgrund der Tatsache, dass Gold dazu tendiert, zu steigen während allgemeine Aktien das nicht tun, war die Wall Street nie begeistert von Gold. So wurden während des Zwischenhochs im Mai 2006 in den Finanzmedien Stimmen laut, dies sei eine Spekulationsblase. Der Anstieg von Gold war zwar steil, mit Sicherheit ein Kennzeichen für eine Manie, aber sein Verhalten bis dahin bestätigte, dass es keine Blase war. Da Blasen durch und durch spekulativ und ohne fundamentalen Antrieb sind, gehen die Kurse oft wieder auf den Wert, auf dem sie vor der Blase standen, zurück.

Wie Sie auch oben sehen, tat Euro-Gold das nicht. Anfangs korrigierte es kurz, aber bald sprang es in eine neue hohe Konsolidierung, die sich bei 475 € bis 500 € einpendelte. So hohe Levels waren noch vor kurzer Zeit, in den Tagen des 350 €-Ausbruchs, undenkbar gewesen. Aber nun sind sie normal. Hohe Konsolidierungen nach parabelförmigen Anstiegen treten nur auf, wenn ein guter, fundamentaler Grund für die Kurse besteht, hoch zu bleiben. Gold war definitiv nicht in einer Blase, sondern richtete nur seine Basislinie aus, um die steigende globale Investmentnachfrage widerzuspiegeln.

Es ist auch provokativ, anzunehmen, dass Euro-Gold wieder eine Entwicklung nach dem gleichen Muster wie von 2002 bis 2004, mit steigender Unterstützung und niedrigerem Widerstand, durchläuft. Heute steigt die hohe Konsolidierungs-Unterstützung steiler an 2003 und 2004, und erreicht nun 500 €. Es wird weitgehend angenommen, dass der ebene Widerstand an der Spitze bei etwa 550 € liegen wird, was eine schöne Zahl ist, aber nicht technisch präzise.





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