Märkte: Zinsunsicherheit belastet Aktienmärkte – D: Preiserwartungen der Unternehmen sinken – EZB: Kurzfristige Inflationserwartungen auf 2-Jahrestief – Fed: Drei Zinssenkungen realistisch
03.04.2024 | Folker Hellmeyer
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EZB: Kurzfristige Inflationserwartungen (Verbraucher) auf 2-JahrestiefLaut Umfrage der EZB sind die Inflationserwartungen der Verbraucher per Februar 2024 auf das tiefste Niveau seit 2 Jahren gesunken. Im Mittel erwarten die Verbraucher eine Preisinflation in 12 Monaten bei 3,1% (Vormonat 3,3%). Auf Sicht von drei Jahren liegt die Erwartung der Verbraucher bei 2,5%.
Kommentar: Die Einschätzung der Verbraucher korreliert mit der Verbraucherpreisentwicklung. Sie hinkt dieser sogar hinterher (aktuell Verbraucherpreisanstieg bei 2,6%). Die Tendenz als auch die Tatsache des Zweijahrestiefs passen zu den jüngsten Einlassungen der EZB-Vertreter, die den Beginn des Zinssenkungszyklus per Juni 2024 andeuten.
Federal Reserve: Drei Zinssenkungen 2024 realistisch
Die Präsidentin der San Francisco Federal Reserve Mary Daly hält drei Zinssenkungen im laufenden Jahr für eine realistische Erwartungshaltung. Die Präsidentin der Federal Reserve Cleveland Mester implizierte die Juni-Sitzung als möglichen Beginn des Zinssenkungszyklus. Auch sie hält drei Zinssenkungen per 2024 für realistisch.
Kommentar: Zuletzt nahm die Unsicherheit über die Zinspolitik der US-Notenbank zu. Diese Einlassungen sind hilfreich, Erwartungen zu steuern. Damit wird der Erwartungshorizont auf dem mäßigsten Niveau bezüglich der Anzahl der Zinssenkungen verankert (4. Quartal 2023 bis zu 10 Senkungen unterstellt). Bezüglich des Zeitpunktes wäre es in der Tat "galant" (auch bezüglich des Devisenmarktes), gemeinsam mit der EZB zu agieren.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Einkaufsmanagerindices des Verarbeitenden Gewerbes
Die Aufstellung macht deutlich, wie Deutschland, Frankreich und die Eurozone im Verhältnis zur Welt aufgestellt sind. Das Bild ist trotz des Anstiegs der Indices im relativen Vergleich prekär. Was für Handlungsmaximen gibt es in Berlin, Paris und Brüssel? Sind sie ansatzweise ausreichend oder tolerieren unsere Eliten den Verfall zu Lasten der Unternehmjen/Bürger?
Deutschland: Die Verbraucherpreise legten laut vorläufiger Berechnung per März im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 0,6%) nach zuvor 0,4% zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 2,2% (Prognose 2,2%) nach zuvor 2,5%.
USA: Keine neuen Erkenntnisse
Der Auftragseingang der Industrie verzeichnete per Berichtsmonat Februar im Monatsvergleich einen Anstieg um 1,4% (Prognose 1,0%) nach zuvor -3,8% (revidiert von -3,6%). Der JOLTS-Report (offene Stellen) lieferte per Februar mit 8,756 Mio. offenen Stellen (Prognose 8,750 Mio.) nach zuvor 8,748 Mio. (revidiert von 8,863 Mio.) wenig Veränderung.
China: Caixin-Dienstleistungsindex etwas höher
Der von Caixin ermittelte PMI des Dienstleistungssektors stellte sich per Berichtsmonat März auf 52,7 nach zuvor 52,5 Zählern.
Japan: Finale PMI-Werte etwas schwächer, aber weiter stark/solide
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,0700 – 1,0730 negiert das für den EUR positive Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
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