Öl gestern zeitweise über 100 USD. ISM unter 50 Punkten!
03.01.2008 | Folker Hellmeyer
Am gestrigen Nachmittag wurde die Gangart an den Finanzmärkten nach den Feiertagen wieder deutlich erhöht. Der Euro konnte sich durch schwache US-Zahlen gestützt wieder über die Marke von 1,47 schwingen und eröffnet heute Morgen bei 1,4710. EURJPY eröffnet auf dem schwachen Vortagesschluss bei 161,30
• Der ISM für das verarbeitende Gewerbe der US-Wirtschaft hatte es faustdick hinter den Ohren: Für den Berichtsmonat Dezember kam eine 47,7 anstatt einer erwarteten 50,5. Damit haben wir innerhalb kurzer Zeit zweimal die 50 Punkte Marke nach unten gerissen und den sechsten Rückgang in Folge verzeichnet. Sowohl Produktion, neue Orders als auch neue Exportaufträge verzeichneten deutliche Rückgänge. Einzig die "bezahlten Preise" sind eingedenk der Rohstoffpreise weiter am steigen und werden - falls die Unternehmen die erhöhten Preise nicht an die Endverbraucher weitergeben können - zu einem Rückgang der Margen führen.
• Am Rande sei erwähnt, dass die Hauspreise in den USA weiter am dem Rückzug sind und sich auch hier das Tempo erhöht. Der Case-Shiller Home Price Index verzeichnete einen durchschnittlichen Rückgang von 4,5% zum Vorjahr. Lediglich zwei Regionen konnten noch einen Anstieg zum Vorjahr verbuchen. Die US-Bausausgaben für November konnten mit +0,1% die Erwartungen (-0,4%) hingegen leicht übertreffen, hatten aber keine Wirkung auf den Markt. Der Jahresrückgang von 17,8% bei den privaten Wohnimmobilien wurde durch die Gewerbeimmobilien und die mithin stattliche Staatsaktivität kompensiert. Nach wie vor baut die US-Regierung viele Schulen, Krankenhäuser und Kraftwerke...
• Die weiter steigenden Ölpreise haben gestern ebenfalls für Verwirrung gesorgt: Zeitweise wurde die 100 USD in den USA touchiert. Mit verantwortlich sind die weiter sinkenden US-Lagervorräte.
• Die FED Minutes brachten wenig Neues zu Tage, lediglich wird jegliche Korrektur an den Aktienmärkten - wenn überhaupt, denn mehr ist es nicht - als "deterioration in financial market conditions" interpretiert, die es zu verhindern gilt. Auch die FED weiß: Auf einem Bein steht es sich schlecht...
Sollte die 1,4740/50 nachhaltig überschritten ist der Weg bis 1,4850 frei. Allerdings sollte die überkaufte Aufwärtsbewegung dann zum Erliegen kommen.
© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.
• Der ISM für das verarbeitende Gewerbe der US-Wirtschaft hatte es faustdick hinter den Ohren: Für den Berichtsmonat Dezember kam eine 47,7 anstatt einer erwarteten 50,5. Damit haben wir innerhalb kurzer Zeit zweimal die 50 Punkte Marke nach unten gerissen und den sechsten Rückgang in Folge verzeichnet. Sowohl Produktion, neue Orders als auch neue Exportaufträge verzeichneten deutliche Rückgänge. Einzig die "bezahlten Preise" sind eingedenk der Rohstoffpreise weiter am steigen und werden - falls die Unternehmen die erhöhten Preise nicht an die Endverbraucher weitergeben können - zu einem Rückgang der Margen führen.
• Am Rande sei erwähnt, dass die Hauspreise in den USA weiter am dem Rückzug sind und sich auch hier das Tempo erhöht. Der Case-Shiller Home Price Index verzeichnete einen durchschnittlichen Rückgang von 4,5% zum Vorjahr. Lediglich zwei Regionen konnten noch einen Anstieg zum Vorjahr verbuchen. Die US-Bausausgaben für November konnten mit +0,1% die Erwartungen (-0,4%) hingegen leicht übertreffen, hatten aber keine Wirkung auf den Markt. Der Jahresrückgang von 17,8% bei den privaten Wohnimmobilien wurde durch die Gewerbeimmobilien und die mithin stattliche Staatsaktivität kompensiert. Nach wie vor baut die US-Regierung viele Schulen, Krankenhäuser und Kraftwerke...
• Die weiter steigenden Ölpreise haben gestern ebenfalls für Verwirrung gesorgt: Zeitweise wurde die 100 USD in den USA touchiert. Mit verantwortlich sind die weiter sinkenden US-Lagervorräte.
• Die FED Minutes brachten wenig Neues zu Tage, lediglich wird jegliche Korrektur an den Aktienmärkten - wenn überhaupt, denn mehr ist es nicht - als "deterioration in financial market conditions" interpretiert, die es zu verhindern gilt. Auch die FED weiß: Auf einem Bein steht es sich schlecht...
Sollte die 1,4740/50 nachhaltig überschritten ist der Weg bis 1,4850 frei. Allerdings sollte die überkaufte Aufwärtsbewegung dann zum Erliegen kommen.
© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank
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