Gold- und Silber korrigieren zum Wochenbeginn
23.04.2024 | Markus Blaschzok
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Ende Februar hatte der Goldpreis seine Handelsspanne zwischen 1.980 $ und 2.080 $ nach oben verlassen, nachdem FED-Gouverneur Waller ein Ende des QT-Programms erstmals ansprach und gleichzeitig aus unbekannten Gründen die Käufe in China an der Shanghai Futures Exchange sprungartig auf das Dreifache der normalen Nachfrage anstiegen. Eine historische Goldrallye mit einer Kaufpanik, die den Preis um fast 400 $ binnen sechs Wochen nach oben trieb, war womöglich die Folge dieser Ereignisse.Am 12. April erreichte der Goldpreis ein Hoch bei 2.431 $, worauf ein erster Einbruch folgte. Die Spekulanten kauften diesen Rücksetzer wieder, doch scheiterte dieser nun zum Wochenbeginn mit einem erneuten Bruch eines kurzfristigen Aufwärtstrends, wobei ein Doppel-Top ausgebildet wurde. Dies ist ein charttechnisch kurzfristig bärisches Bild, das für mehr Korrekturpotenzial spricht. Noch gibt es eine starke physische Nachfrage, doch sobald diese abebbt, droht sich die Korrektur auszuweiten.
Mittlerweile erreichte der Goldpreis die Unterstützung bei 2.300 $. Fällt diese ebenso im Laufe der Handelswoche, so wäre eine weitere Korrektur auf die nächste Unterstützung bei 2.220 $ sehr wahrscheinlich. Der Terminmarkt ist stark überkauft, sodass es aus technischer Sicht von dort aus noch kein neues Kaufsignal geben würde. Nur dann, wenn die Investmentnachfrage in China wieder zunimmt und das Defizit am physischen Markt anhält, hat der Goldpreis die Chance wieder nach oben zu drehen.
Ein Test des Aufwärtstrends und der Unterstützung im Bereich um die 2.180 $ bis 2.150 $ wäre kurzfristig ebenso denkbar. Unter 2.300 $ gibt es ein neues kurzfristiges Verkaufssignal mit dem Ziel bei 2.220 $, solange die Marke von 2.300 $ nicht wieder überschritten wird, weshalb dort ein Stop-Loss nachgezogen werden muss.
Am Freitag wies ich meine Premium-Abonnenten bereits auf den bevorstehenden Bruch des Aufwärtstrends bei 2.380 $ hin und gab für diesen Fall ein erstes Korrekturziel bei 2.300 $ in einer ersten Welle, was nun bereits in etwas mehr als einem Handelstag abgearbeitet wurde. Solange die Unterstützung bei 2.300 $ hält, haben die Bullen die Chance das Ruder herumzureißen. Fällt die Unterstützung, dann liegt das nächste Korrekturziel im Bereich zwischen 2.220$ und 2.180 $ je Feinunze.
Der Goldpreis korrigierte scharf, als im frühen Montagshandel ein Aufwärtstrend brach, nachdem zuvor ein Doppel-Top ausgebildet wurde
Nach der starken Rallye ist eine Korrektur des Goldpreises gesund und normal
Goldpreis in Euro
Gerade in Euro ist jeder Preisrücksetzer eine finale Kaufchance, die man nicht verpassen sollte. Im letzten Jahr riet ich dazu jeden Rücksetzer auf die Unterstützung bei 1.740 € als letzte Kaufchance zu nutzen, bevor der Preis in diesem Jahr auf neue Allzeithochs steigen würde.
Da wir von einer Fortsetzung der Dollarstärke ausgehen, erwarte ich eine bessere Entwicklung des Goldpreises in Euro in diesem Jahr. Wertet der Euro auf die Parität zum US-Dollar oder noch tiefer ab, so wird sich diese Abwertung in einem umso stärkeren Preisanstieg beim Goldpreis in Euro widerspiegeln. Die sich anbahnende Wirtschaftskrise in Europa, die hohen Zinsen, die weltweit höchsten Energiekosten und der Krieg in Europa sind ein Pulverfass für die Kaufkraft des Euro, weshalb Investoren im Euroraum gut beraten sind auch weiterhin in Gold zu investieren. Ein Anstieg des Goldpreises auf 3.000 Euro in den nächsten drei Jahren ist ein durchaus realistisches Szenario.
Während im letzten Jahr ein Rücksetzer auf 1.740 € eine Kaufchance darstellte, sollte man einen möglichen Rücksetzer auf 2.000 € je Feinunze als möglicherweise letzte Kaufchance sehen. Nur in einem starken deflationären Crash an den Börsen wäre eine Korrektur unter 1.900 $ denkbar, was ein Geschenk für Investoren wäre.
Der Goldpreis in Euro wird von einer weiteren Euroschwäche profitieren in diesem Jahr
© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de
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