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Öllagerbestände fallen stärker als erwartet

10.01.2008  |  Eugen Weinberg
Die FSA, die britische Finanzaufsicht, entschied sich gegen die Veröffentlichung von Rohstoffhandelsberichten nach dem Vorbild der US-COT-Berichte, nachdem diese Idee mit den Nutzern diskutiert wurde. Damit bleiben europäische Rohstoffterminmärkte nach wie vor weniger transparent und somit anfälliger für Manipulationen als die nordamerikanischen Börsen.


Energie

Der Ölmarkt zeigte sich gestern wie erwartet volatil. Die Bekanntgabe der US-Rohöllagerdaten konnte den Preis für Rohöl der Sorte WTI kurzfristig um 2 USD nach oben hieven, am Tagesende war jedoch ein leichtes Minus zu verzeichnen. Die US-Öllagerdaten zeigten ein gemischtes Bild. Die US-Rohöllagerbestände fielen um 6,736 Mio. Barrel und damit mehr als drei Mal so stark wie erwartet.

Auf der anderen Seite war bei den US-Benzinlagerbeständen ein Lageraufbau von 5,221 Mio. Barrel gemeldet worden, der deutlich über den Erwartungen von einem Plus von 1,6 Mio. Barrel lag. Auch die Lagerbestände für Destillate lagen mit einem Anstieg von 1,516 Mio. Barrel über der Konsensschätzung. Darüber hinaus stieg die Auslastung der US-Raffineriekapazitäten um 1,9 Prozentpunkte. Die Verschiebung bei den Lagerbeständen dürfte daher primär auf eine höhere Verarbeitung zurückzuführen sein.

Die Importe von Rohöl fielen in der Vorwoche um 2%, die Importe von Ölprodukten sogar um 5,9%. Die Angst, dass eine Konjunkturschwäche in den USA zu einer nachlassenden Treibstoffnachfrage führen könnte, drückte gestern auf die Stimmung der Marktteilnehmer, nachdem mehr und mehr US-Ökonomen eine Rezession befürchten. Die Nachricht aus Nigeria, wonach bewaffnete Männern vier Schiffe auf dem Weg zur Bonny-Island-Öl- und Gasanlage angegriffen haben, stützt die Ölbullen. Die Bewegung für die Emanzipation des Nigerdeltas hat darüber hinaus mit einer großangelegten Attacke auf die Ölindustrie als Vergeltung auf Regierungsangriffe gedroht. Wir rechnen für die nächsten Tage weiterhin einem volatilen Markt.

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Erdgas zeigte sich gestern mit einer freundlichen Tendenz und konnte bis auf 8,20 USD ansteigen. Heute Nachmittag werden die US-Erdgaslagerbestände gemeldet. Hier rechnet der Markt mit einem Rückgang von 165 Mrd. Kubikfuß, gegenüber einem Minus von 87 Mrd. Kubikfuß in der Vorwoche. Wir sehen für die nächsten Wochen weiterhin eine leicht positive Tendenz für den Erdgaspreis.


Edelmetalle

Der Goldpreis präsentierte sich gestern wieder in Haussestimmung und stieg am Morgen bis auf über 891,70 USD. Danach setzte eine kurzfristige Konsolidierung ein welche den Goldpreis bis auf 873 USD führte. Wir sehen die Bestätigung des Ausbruchs als eine sehr gesunde Entwicklung an und erwarten spätestens nächste Woche den Test der 900er Marke.

Der am Mittwoch in Shanghai neu eingeführte Goldfuture in chinesischer Landeswährung erlebt einen starken Auftakt Die Kontrakte erreichten bereits wenige Minuten nach Handelsbeginn an der Shanghai Futures Exchange das tägliche Preislimit von 10%. Der Kontrakt umfasst 1 kg Gold und liegt damit deutlich höher als die zuvor geplanten 300 g. Man wollte damit gezielt unerfahrene Kleinanleger vom Markt fernhalten.

Der Silberpreis konnte gestern knapp an sein Novemberhoch heranlaufen, prallte jedoch im Tagesverlauf nach unten ab und notiert heute Morgen bei 15,60 USD. Der CEO von Coeur d’Alene Mines sagte gestern, dass er einen Anstieg des Silberpreis bis auf 20 USD erwartete wenn Gold auf 1.000 USD gehen sollte, da sich Investoren mit dem Metall zunehmend gegen Inflation absichern wollen. Wir bleiben weiter optimistisch und erwarten in Kürze ein nachhaltiges Überschreiten des Novemberhochs bei 16,22 USD
Auch der Platinpreis konnte im Schatten des Goldes gestern ein neues Allzeithoch bei 1563,25 USD markieren. Hier bleibt unser Ausblick weiter positiv.


Industriemetalle

Die Produktionskürzungen in der Guizhou-Aluminiumschmelzerei von Chalco werden laut Industriequellen nur minimale Auswirkungen auf den Markt haben. Die Produktion der Anlage, welche über eine Jahreskapazität von 400 Tsd. Tonnen verfügt, wurde seit Anfang Dezember wegen Stromknappheit in der Provinz um 30% reduzierte.

Der südkoreanische Stahlkonzern Posco erwartet für Nickel in 2008 eine deutlich niedrige Volatilität als im Vorjahr und rechnet mit einem Preis zwischen 20.000 und 30.000 USD.

Die LME hat sich gegen die Einführung eines Magnesium-Kontraktes entschieden, wird aber den Handel von Minor Metals, angefangen bei Kobalt und Molybdän, prüfen.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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