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Verborgener Reichtum: Schweizer NGO dokumentiert Afrikas Goldschmuggel

30.05.2024  |  Redaktion
Afrika erlebt einen Goldrausch. Doch das gelbe Metall, das durch Kleinbergbau (ASM) produziert wird, bleibt weitgehend im Dunkeln, schreibt die Nichtregierungsorganisation (NGO) Swissinfo. Laut Schätzungen in einem Bericht der NGO werden jährlich zwischen 321 und 474 Tonnen Gold im Wert von 23,7 Milliarden Dollar bis 35 Milliarden Dollar, nach heutigen Preisen, nicht deklariert. "Es muss noch viel getan werden, um den Sektor zu formalisieren und sicherzustellen, dass die afrikanischen Staaten Einnahmen aus dem Goldhandel erzielen", stellte Yvan Schulz fest, Rohstoffspezialist bei Swissaid und Mitautor der Studie, die die Daten zur Goldproduktion und zum Goldhandel des Kontinents Land für Land untersucht hat.

Im Jahr 2022 wurden in Afrika zwischen 991 und 1.144 Tonnen Gold produziert, mehr als die Hälfte davon aus Kleinbergbau. Ein erheblicher Teil des ASM-Goldes wird jedoch nicht offiziell in den Produktions- und Handelsdaten erfasst. Allein im Jahr 2022 wurden dem Bericht zufolge mehr als 435 Tonnen Gold aus Afrika geschmuggelt. In neun Ländern des Kontinents werden jährlich mehr als 20 Tonnen Gold nicht deklariert. In 41 von 54 afrikanischen Ländern übersteigt die Goldproduktion mehr als 100 Kilogramm pro Jahr, während 15 Länder überhaupt keine Produktion melden, so der Bericht. Dieser verborgene Schatz macht bis zu 80% der ASM-Goldproduktion und fast 41% der gesamten Goldproduktion Afrikas aus.

Einer der Gründe, warum Gold nicht zur Ausfuhr deklariert wird, sind die sehr hohen Ausfuhrsteuern. "Einige dieser Ausfuhrsteuern sind unrealistisch", meinte Schulz. "Wenn man von den Händlern eine Ausfuhrsteuer von 15% verlangt, kann man fast sicher sein, dass das Gold nicht deklariert wird. Eine unserer Empfehlungen an die afrikanischen Staaten ist, ihre Steuersysteme anzupassen." Ein weiterer Grund den Schulz hinter dem Verschwinden des Goldes sieht, ist die Korruption in manchen afrikanischen Ländern, wo die Elite den Handel kontrolliert. "[N]ichts passiert ohne ihre Zustimmung. Das ist eine Form der Korruption," erklärte er.

In der weiteren Auswertung der Swissaid-Daten geht die NGO auf die Rolle der Vereinigten Arabischen Emirate ein, wo der größte Teil des geschmuggelten Goldes landen soll. Hier erhält das Gold einen legalen Status, wodurch es in eine Grauzone gerät und weiterverkauft wird. So gelangt es unter anderem auch in die Schweiz, weshalb Swissinfo auch hier eine gewisse Verantwortung sieht.

Der Text geht auch auf die Probleme bei der Datenerhebung ein, die vor allem durch den Mangel an verlässlichen Daten in den Regionen verursacht werden. Des Weiteren beschreibt Swissinfo die problematischen Bedingungen und das Konfliktpotential im Kleinbergbau und stellt einige Ansätze zur Verbesserung vor.

Den vollständigen Text in englischer Sprache finden Sie hier.


© Redaktion GoldSeiten.de



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