Silber erreicht neues 27-Jahreshoch!
11.01.2008 | Eugen Weinberg
Energie
Der Ölpreis zeigte sich gestern wieder volatil. Der Preis für Rohöl der Sorte WTI fiel im gestrigen Handelsverlauf zeitweise um bis zu 3,1% vom Tageshoch zurück, erholte sich heute Morgen jedoch bereits wieder und notiert bei 94,40 USD. Die Erholung beim Ölpreis wurde gestern Abend ausgelöst von den Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Ben Bernanke, der die Möglichkeit von weiteren Zinssenkungen einräumte. Diese dürften laut Meinung der Marktteilnehmer zu einer weiteren Schwäche des US-Dollars führen und somit den Ölpreis unterstützen. Die chinesischen Rohölimporte stiegen im Dezember im Jahresvergleich um 11% auf 3,05 Mio. Barrel pro Tag. Die Exporte fielen im gleichen Zeitraum um 39%. Die staatlichen Raffinerien des Landes arbeiten bei voller Auslastung, um die schlimmste Treibstoffknappheit seit zwei Jahren zu bekämpfen. Wir rechnen bei Öl mit einer leicht schwächeren Tendenz für die nächsten Tage, da sich eine Abschwächung der Konjunktur auch auf die Treibstoff- und somit die Ölnachfrage in den USA auswirken sollte.
Die US-Erdgaslagerbestände fielen in der vergangenen Woche um 165 Mrd. Kubikfuß und damit weniger als vom Markt erwartet wurde. Nach einer kurzen Reaktion nach unten stieg der Preis für Erdgas in New York bis über 8,30 USD. Wir sehen bei Erdgas weiter leichtes Aufwärtspotential.
Edelmetalle
Die Rallye am Goldmarkt hält unvermindert an. Gestern stieg der Goldpreis am Nachmittag vom Tagestief bei 866 USD in einem Zug bis auf ein neues Allzeithoch von 897,90 USD und befindet sich damit nur mehr knapp 2 USD unter der psychologisch wichtigen Marke von 900 USD. Angesichts des weiterhin hohen Ölpreises sowie der zunehmenden Angst vor einer harten Landung der US-Wirtschaft bzw. einem Übergreifen der Probleme auf andere Volkswirtschaften erscheint Gold aus Anlegersicht weiterhin als attraktiv. Da sich das konjunkturelle Bild zunehmend eintrüben dürfte, sollte die Fed laut Meinung der Marktteilnehmer in den nächsten Monaten weitere Zinssenkungen vornehmen, was den Realzins für US-Anlagen über die nächsten Monate unter Null halten könnte.
Die Türkei, das Land mit der weltweit viertgrößten Goldnachfrage, konnte die Goldimporte im vergangenen Jahr laut Istanbuler Goldbörse um 20% auf 230,8 Tonnen steigern. Die Türkei exportierte 2007 knapp 148 Tonnen verarbeitetes Gold. Für 2008 wird mit einem weiteren Anstieg der Goldimporte gerechnet. Der Goldpreis konnte sich in den vergangenen Tagen ohne Unterstützung des US-Dollars nach oben bewegen. Wir sehen dies als klares Stärkezeichen der aktuellen Bewegung. Wir erwarten das Testen der 900er Marke in den nächsten Tagen, wobei es dann auch schnell zu Gewinnmitnahmen kommen kann. Der Aufwärtstrend sollte sich jedoch aufgrund der guten Fundamentaldaten weiter fortsetzen.
Der Silberpreis erreichte gestern mit 16,24 USD ein neues 27-Jahreshoch. Anders als Gold liegt Silber jedoch noch weit vom Allzeithoch entfernt. Dies lag 1980 bei 49,45 USD. Wir trauen Silber gegenüber Gold weiterhin Nachholpotential zu und halten bei Anhalten der Aufwärtsbewegung des Goldpreises Preise von 18 USD für möglich
Industriemetalle
Auch wenn weitere Zinssenkungen der Fed langfristig die Aussichten für Industriemetalle verbessern, dürften zunächst die Eintrübung der Konjunktur in den USA und die Gefahr eines Überschwappens auf das rohstoffhungrige Asien die dominierenden Einflussfaktoren sein. Ein Blick auf den Baltic Dry Index, welcher die Entwicklung von Frachtraten für Trockengüter wie Metalle repräsentiert, zeigt seit sieben Wochen einen Abwärtstrend und hat vom Hoch Ende Oktober bereits 24% abgegeben.
Die chinesischen Kupferimporte stiegen im Dezember im zweiten Monat in Folge, nachdie heimischen Kupferhütten aufgrund von Jahresabschluss-Wartungsarbeiten ihre Produktion kürzen mussten und niedrige Preise den Kauf in Übersee attraktiv gemacht haben. Die Importe an Kupfer- und Kupferprodukten stiegen laut Zollbehörde im Dezember auf 224.553 Tonnen. Dies entspricht einem Anstieg von 8,6% im Jahresvergleich. Die Importe stiegen im ganzen Jahr 2007 im Jahresvergleich um 34,8% auf 2,8 Mio. Tonnen. Die Importe an Kupferschrott stiegen 2007 im Jahresvergleich um 13% auf 5,6 Mio. Tonnen. Darüber hinaus stiegen die Lagerbestände in Shanghai in dieser Woche um 2039 Tonnen auf 26.187 Tonnen. Der Kupferpreis reagiert nach einem verhaltenen gestrigen Handelstag heute Morgen positiv auf die Zahlen aus Fernost und steigt an der LME um knapp 1,8% auf 7319 USD.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Der Ölpreis zeigte sich gestern wieder volatil. Der Preis für Rohöl der Sorte WTI fiel im gestrigen Handelsverlauf zeitweise um bis zu 3,1% vom Tageshoch zurück, erholte sich heute Morgen jedoch bereits wieder und notiert bei 94,40 USD. Die Erholung beim Ölpreis wurde gestern Abend ausgelöst von den Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Ben Bernanke, der die Möglichkeit von weiteren Zinssenkungen einräumte. Diese dürften laut Meinung der Marktteilnehmer zu einer weiteren Schwäche des US-Dollars führen und somit den Ölpreis unterstützen. Die chinesischen Rohölimporte stiegen im Dezember im Jahresvergleich um 11% auf 3,05 Mio. Barrel pro Tag. Die Exporte fielen im gleichen Zeitraum um 39%. Die staatlichen Raffinerien des Landes arbeiten bei voller Auslastung, um die schlimmste Treibstoffknappheit seit zwei Jahren zu bekämpfen. Wir rechnen bei Öl mit einer leicht schwächeren Tendenz für die nächsten Tage, da sich eine Abschwächung der Konjunktur auch auf die Treibstoff- und somit die Ölnachfrage in den USA auswirken sollte.
Die US-Erdgaslagerbestände fielen in der vergangenen Woche um 165 Mrd. Kubikfuß und damit weniger als vom Markt erwartet wurde. Nach einer kurzen Reaktion nach unten stieg der Preis für Erdgas in New York bis über 8,30 USD. Wir sehen bei Erdgas weiter leichtes Aufwärtspotential.
Edelmetalle
Die Rallye am Goldmarkt hält unvermindert an. Gestern stieg der Goldpreis am Nachmittag vom Tagestief bei 866 USD in einem Zug bis auf ein neues Allzeithoch von 897,90 USD und befindet sich damit nur mehr knapp 2 USD unter der psychologisch wichtigen Marke von 900 USD. Angesichts des weiterhin hohen Ölpreises sowie der zunehmenden Angst vor einer harten Landung der US-Wirtschaft bzw. einem Übergreifen der Probleme auf andere Volkswirtschaften erscheint Gold aus Anlegersicht weiterhin als attraktiv. Da sich das konjunkturelle Bild zunehmend eintrüben dürfte, sollte die Fed laut Meinung der Marktteilnehmer in den nächsten Monaten weitere Zinssenkungen vornehmen, was den Realzins für US-Anlagen über die nächsten Monate unter Null halten könnte.
Die Türkei, das Land mit der weltweit viertgrößten Goldnachfrage, konnte die Goldimporte im vergangenen Jahr laut Istanbuler Goldbörse um 20% auf 230,8 Tonnen steigern. Die Türkei exportierte 2007 knapp 148 Tonnen verarbeitetes Gold. Für 2008 wird mit einem weiteren Anstieg der Goldimporte gerechnet. Der Goldpreis konnte sich in den vergangenen Tagen ohne Unterstützung des US-Dollars nach oben bewegen. Wir sehen dies als klares Stärkezeichen der aktuellen Bewegung. Wir erwarten das Testen der 900er Marke in den nächsten Tagen, wobei es dann auch schnell zu Gewinnmitnahmen kommen kann. Der Aufwärtstrend sollte sich jedoch aufgrund der guten Fundamentaldaten weiter fortsetzen.
Der Silberpreis erreichte gestern mit 16,24 USD ein neues 27-Jahreshoch. Anders als Gold liegt Silber jedoch noch weit vom Allzeithoch entfernt. Dies lag 1980 bei 49,45 USD. Wir trauen Silber gegenüber Gold weiterhin Nachholpotential zu und halten bei Anhalten der Aufwärtsbewegung des Goldpreises Preise von 18 USD für möglich
Industriemetalle
Auch wenn weitere Zinssenkungen der Fed langfristig die Aussichten für Industriemetalle verbessern, dürften zunächst die Eintrübung der Konjunktur in den USA und die Gefahr eines Überschwappens auf das rohstoffhungrige Asien die dominierenden Einflussfaktoren sein. Ein Blick auf den Baltic Dry Index, welcher die Entwicklung von Frachtraten für Trockengüter wie Metalle repräsentiert, zeigt seit sieben Wochen einen Abwärtstrend und hat vom Hoch Ende Oktober bereits 24% abgegeben.
Die chinesischen Kupferimporte stiegen im Dezember im zweiten Monat in Folge, nachdie heimischen Kupferhütten aufgrund von Jahresabschluss-Wartungsarbeiten ihre Produktion kürzen mussten und niedrige Preise den Kauf in Übersee attraktiv gemacht haben. Die Importe an Kupfer- und Kupferprodukten stiegen laut Zollbehörde im Dezember auf 224.553 Tonnen. Dies entspricht einem Anstieg von 8,6% im Jahresvergleich. Die Importe stiegen im ganzen Jahr 2007 im Jahresvergleich um 34,8% auf 2,8 Mio. Tonnen. Die Importe an Kupferschrott stiegen 2007 im Jahresvergleich um 13% auf 5,6 Mio. Tonnen. Darüber hinaus stiegen die Lagerbestände in Shanghai in dieser Woche um 2039 Tonnen auf 26.187 Tonnen. Der Kupferpreis reagiert nach einem verhaltenen gestrigen Handelstag heute Morgen positiv auf die Zahlen aus Fernost und steigt an der LME um knapp 1,8% auf 7319 USD.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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