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2008: Das System stürzt ab

15.01.2008  |  Jim Willie CB
- Seite 2 -
Das System scheitert, bricht und erstarrt

Das Jahr 2008 wird wieder mit dem alten Absturz-Gedröhn weitgehen, wie gehabt wird auch der Goldpreis weitersteigen, ein neues Kapitel der großen Bankbankrotte wird aufgeschlagen werden und schließlich wird es zum fast totalen Verlust von Respekt und Integrität gegenüber der US-Notenbank kommen. Das Wort "Bankrott" wird solange nicht auftauchen, bis eine der großen Banken nicht auch wirklich den Bankrott anmeldet. Der Klang des Wortes Bankrott drückt es treffender aus, da es an Hämorriden denken lässt - an weiteres großartiges Wort. Als Kollateralschaden werden auch die meisten der Bond-Versicherer hops gehen, dennoch werden sie weiterhin standhaft die Bewertung als "AAA" aufrecht erhalten, als Ausdruck ihrer durch und durch korrupten Art. Als Kollateralschaden werden auch die meisten pleitegehenden Firmen im Hausbausektor gelten.

Das Herzstück der 2008-Probleme wird jedoch der Flop der Prime-Hypotheken sein, es wird sich so ähnlich anfühlen, als würde die Bühne in einem Viktorianischen Theater durch den Boden fallen. Der Abwärtstrend bei den Immobilienpreisen wird weiterhin die Preise im neuen Jahr um weitere 5% - 10% nach unten drücken und damit die Prime-Hypotheken-Portfolios zerstören und ihre Bonds. Dieser Einbruch wird das gesamte US-Bankensystem mit nach unten reißen, schon jetzt schlingert es beduselt, wie ein benommener Boxer, der schon 10 Runden härtester Schläge hinnehmen hat müssen - blutverschmiert, aufgequollen, benebelt, ohne klare Sicht. Das Hypothekendebakel wird sich auch auf das Gebiet der kommerziellen Immobilien ausweiten - das Ausmaß ist noch ungewiss.

Den Leuten wurde jetzt fast schon ein ganzes Jahr vorgemacht, bei dem Hypothekendebakel handele es sich ausschließlich um ein Subprime-Phänomen. Dieses ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs, da es sich hierbei um ein Problem handelt, das die Gesamtheit der Hypotheken betrifft. 2008 wird es zu einer Lawine an gescheiterten Hypotheken auf der ganzen Bandbreite kommen, wobei Kalifornien zum Epizentrum des Scheiterns und zum öffentlichkeitswirksamsten Trümmerhaufen wird. Die Kreditinstitute der USA sind einmal stolz auf ihre Innovation der Hypothekenprodukte gewesen, wie zum Beispiel das Leihen der kompletten Anzahlung, wie auch niedrigere, eigentlich unrentable Zinsforderungen, oder wie die Kreditvergabe an Leute ohne Einkommen oder Job. Bald werden sie sich schämen für die systematische Blödheit und die universelle Lächerlichkeit des Unterfangens. In den 1970er Jahren hatten wir es mit der STAGFLATION zu tun - in einer hässlichen Phase. 2008 werden wir in viel stärkerem Maße unter einem Stagflationsanfall leiden, bei einer anhaltenden Rezession der US-Wirtschaft (es ist das dritte Jahr in Folge: für diejenigen die noch in der Realität stehen) und bei steigender Preisinflation (jetzt schon bei über 10%), die ganz sicher auch bald die getürkten, offiziellen Verbraucherpreise anfallen wird. Tatsächlich könnte es 2008 zu einem Fortschritt kommen: Die Hauspreiskomponente könnte in den Verbraucherpreisindex aufgenommen werden und die Owner Equivalent Rent könnte abgeschafft werden - das nennt sich prahlerisch Fortschritt.

Auf der anderen Seite des Hauptschadens, den die US-Wirtschaft erleiden wird, stehen der erschöpfte Haushaltskonsument und eine Kreditumgebung, in der gezögert wird, den dringend benötigten Kredit bereitzustellen. Die Abhängigkeit vom Konsum wird am Ende als tödlicher Fehler demaskiert. Haushalte werden, da das Echo von der Hypothekenfront zurückhallt, aufgrund von gescheiterten Autokrediten und Kreditkarten zu Grunde gehen - was zu einem schweren Verlust von Unabhängigkeit und Freiheit führt. Man kann ohne Konsequenzen kostenlos in einem Haus wohnen, aber kein Auto fahren oder längere Zeit Plastikkarten benutzen. Als wäre das Problem mit dem Kreditangebot noch nicht schlimm genug, so hat die Wall Street auch mit allen Verbündeten gebrochen hat, nachdem sie diese nach Strich und Faden betrogen hatte.

Machen sie sich auf einen Rückschlag im Jahr 2008 gefasst, der auch mit hässlichen, international angelegten Gerichtsprozessen einhergeht und auch für überraschend viel zerbrochenes Glas an der Wall Street sorgen wird, wie eine um sieben Jahren verspätete Kristallnacht. Das gesamte Bankensystem der USA wird in diesem Jahr abstürzen - dies wird weithin sichtbar sein und die gesamte Welt wird mit Entsetzen dabei zuschauen. Die gesamte Nation wird für die Weltreservewährung in der Pflicht stehen, der US-Dollar wird unter dem gescheiterten Banken- und Bondsystem zu leiden haben, all dies wird zweifellos zu einer grotesken Rezession der US-Wirtschaft führen. Eigentlich kommt dies schon ein wenig verspätet. Die Parade der Desaster wird schwindelerregend sein - mit wenig Aussicht auf eine Verschnaufpause. Selbst das Plunge Protection Team, bewaffnet mit 1500 Mrd. $ in Schwarzgeldsäcken, wird nicht fähig sein, sich gegen diesen Tsunami aus Verkaufsanweisungen am Aktienmarkt zu stemmen. Sie könnten sich vielleicht auf die größten und schlimmsten Gesellschaften konzentrieren, aber bei einem Kollaps des Aktienindex der Banken, wird sich nur zeigen, dass das PPT maximal den S&P 500-Index aufrechterhalten kann - aber nicht ihren Kumpels in den großen Banken helfen kann. Traurigerweise wird 2008 das Jahr, in dem die Dinge schlicht und ergreifend den Bach hinunter gehen.

Die Menschen werden hastig nach Schutz suchen. Sie werden zorniger reagieren. Sie werden empört sein, Zorn und Frustration kommen auf - selbst vereinzelte Ausschreitungen könnten anstehen: die Lebensmittelpreise steigen, die Benzinpreise steigen bei unausgeglichenem Angebot, Jobs gehen aufgrund von steigenden Preisen und verstärktem Outsourcing verloren, Verlust von Häusern, entstanden durch räuberische Kreditpraktiken und anschließende gerichtliche Vollstreckungen. Die Menschen werden leidvoll erfahren müssen, dass ihre Finanzen in den Banken nicht sicher sind und einige Aktienkonten werden eingefroren, wenn es zu geballten Bankrotten im Finanzservice kommt. Das altehrwürdige Glass-Steagall-Gesetz ließ nicht zu, dass Banken mit Maklergesellschaften und Versicherungsunternehmen fusionieren konnte - und das hatte Gründe: Wenn Banken Bankrott gehen, laufen auch Versicherungen und Maklergesellschaften Gefahr. Die zurückgenommene Regelung, die den Leerverkauf von Aktien in einem Abwärtstrend verbot, wird das System jetzt anfällig machen. 2008 wird das Jahr, in dem das System schlicht und ergreifend einfriert.




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