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Europas Aktien unter Druck – Standort Deutschland bei Arbeitskosten auf Platz fünf in der EU – Zuletzt weniger Firmenpleiten, aber ... – OECD-Studie: Arbeitsmärkte in Industriestaaten robust

10.07.2024  |  Folker Hellmeyer
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Besonders betroffen seien Automobilzulieferer, Maschinenbauer und Immobilienunternehmen. Wegen fehlender Aufträge dürfte laut Handelsblatt-Bericht in den kommenden Monaten die Baubranche verstärkt in Bedrängnis geraten.

Kommentar: Das kurzfristige Bild mag etwas entspannter sein. Das mittel- und langfristige Bild ist und bleibt prekär. Wir sind in einer strukturellen Krise, die sich bei Insolvenzen zeigt.


OECD-Studie: Arbeitsmärkte in Industriestaaten sehr robust

Die Arbeitsmärkte in den meisten Industriestaaten sind einer OECD-Studie zufolge in den vergangenen Jahren robust gewesen. Mit nur wenigen Ausnahmen nehme die Beschäftigung zu. Die Reallöhne steigen der Studie zufolge in den meisten OECD-Staaten, weil sich die Inflation normalisiert hat. Sie liegen aber noch unter dem Niveau von 2019. In vielen Ländern gebe es noch Spielräume für Unternehmen, höhere Lohnsteigerungen aus den Gewinnen zu stemmen.

Anzeichen für eine Lohn-Preis-Spirale gebe es nicht. Die Pläne der Industriestaaten, bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden, dürften sich laut OECD spürbar auf die Arbeitsmärkte auswirken. Kurzfristig seien die Folgen noch begrenzt. Viele Jobs würden in CO2-intensiven Industrien wegfallen. In klimafreundlichen Branchen würden dagegen neue Stellen geschaffen, was für viele Beschäftigte Veränderungen mit sich bringen werde.

Kommentar: In der Tat sind die Märkte robust. Es hängt an einer Vielzahl von Gründen. Erstens wirken sich in westlichen Ländern negative Demographien aus. Zweitens bewegt sich die Welt ex Deutschland weiter in einem Wachstumsmodus. Drittens gibt es in der westlichen Welt ein Fachkräftemangel und viertens sind Arbeitsmarktdaten nachlaufende Wirtschaftsindikatoren. Deutschland setzt hier mit seiner ausgeprägten Schwäche ein Beispiel. Die Arbeitslosenquote ist seit Mai 2022 von 5,0% auf 6,0% gestiegen (Quote Eurozone am Allzeittief 6,4%).


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: CPI in den Niederlanden deutlich höher, in Griechenland etwas niedriger

Der Verbraucherpreise (CPI) der Niederlande verzeichneten per Berichtsmonat Juni im Jahresvergleich einen Anstieg um 3,2% nach zuvor 2,7%. Die Konsumausgaben nahmen in den Niederlanden per Berichtsmonat Mai im Jahresvergleich um 0,2% nach zuvor 0,6% zu.

In Griechenland stiegen die Verbraucherpreise per Berichtsmonat Juni im Jahresvergleich um 2,3% nach zuvor 2,4%.


USA: Stimmung kleiner Unternehmen leicht aufgehellt, aber weiter schwach

Der NFIB Small Business Optimism Index legte per Berichtsmonat Juni von zuvor 90,50 auf 91,50 Zähler zu.

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Japan: Erzeugerpreise (J) mit höchstem Anstieg seit August 2023

Die Erzeugerpreise wiesen per Berichtsmonat Juni einen Anstieg im Monatsvergleich in Höhe von 0,2% (Prognose 0,4%, Vormonat 0,7%) aus. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg in Höhe von 2,9% (Prognose 2,9%) nach zuvor 2,6% (revidiert von 2,4%). Es ist der höchste Wert seit August 2023 (3,2%).


China: Inflation kein Thema, Disinflation sehr wohl!

Die Verbraucherpreise nahmen per Berichtsmonat Juni im Jahresverglich um 0,2% (Prognose 0,4%, Vormonat 0,3%) zu.

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Die Erzeugerpreise Chinas sanken per Berichtsmonat Juni im Jahresvergleich um 0,8% (Prognose -0,8%, Vormonat -1,4%).

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1,0950 – 1,0980 negiert das für den EUR negative Szenario.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe



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