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Relatives Rohstoff-Jahrhunderttief sorgt weiterhin für ein Jahrhundertrisiko bezüglich Inflation und Krieg

07:00 Uhr  |  Dr. Uwe Bergold
Zum Thema Rohstoff-Jahrhunderttief publizierten wir bereits am 02.07.2021 einen Marktkommentar, in dem man unter anderem Folgendes lesen konnte:

"…Betrachtet man die Fundamentalbewertung der Rohstoffaktien (Energie- & Metallaktien) im Vergleich zur fundamentalen Bewertung des US-Aktienindex S&P 500 (größter und liquidester Aktienindex der Welt), so visualisierte dieses Ratio im März 2020 ein historisch einmaliges Jahrhunderttief… Die vergangenen drei signifikanten Tiefpunkte der Rohstoffaktienbewertung - in den Jahren 1929 (1933), 1971 und 1999 - stellten jedes Mal den Ausgangspunkt einer neuen säkularen Rohstoff-Hausse, inkl. eines neu begonnenen Inflations-[& Kriegs-]zyklus, dar (siehe hierzu die grünen Pfeile in Abbildung 2[1])…"

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Abb. 1: CRB – Index (oben), inkl. 10-jähr. prozentualer Veränderungsrate (unten), von 1871 bis 2021
Quelle: Fidelity Investment, bearbeitet durch Dr. Uwe Bergold


Betrachtet man hierzu in Abbildung 2 das historische Verhältnis der Rohstoffpreise (GSCI) im Vergleich zum US-Aktienindex (DJIA), so stellt man fest, dass dieses relative Ratio aktuell mit 0,14 noch immer tiefer notiert, als bei den säkularen Rohstoffpreistiefs (gleichzeitigen Aktienhochs) im Jahr 1929 oder 2000.

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Abb. 2: Goldman Sachs Commodities Index – Dow Jones Industrial Average – Ratio von 1920 - 2024
Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold


Auch das Shiller-KGV (CAPE) von 35 impliziert eine extrem fundamentale US-Aktienmarktüberbewertung (S&P 500), welche noch immer 10 Prozent höher notiert als im Oktober 1929, kurz vor Beginn(!) der letzten Weltwirtschaftskrise!

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Abb. 3: Tobin´s Q-Ratio von 1900 bis 2024
Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold


Da jedoch das Shiller-KGV die Problematik der sukzessiven Inflationsberechnungsänderung ab 1983 und die Gewinnberechnungsumstellung auf US-GAAP im Jahr 2000 nicht berücksichtigt, weist diese Fundamentalbewertung – trotz ihres epochalen Höchststandes – einen zu niedrigen Wert aus. Eine noch bessere Visualisierung der aktuell historisch einmaligen Überbewertung des US-Aktienmarktes (Unterbewertung des Rohstoffsektors) stellt das Tobin's Q-Ratio dar, welches den aktuellen Börsenwert ins Verhältnis zu den Wiederbeschaffungskosten stellt.

Hier zeigt sich eindeutig, dass der US-Aktienmarkt aktuell historisch einmalig(!) überbewertet und somit reziprok die Rohstoffpreise epochal unterbewertet sind (siehe hierzu Abbildung 3)!



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