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Schwarzer Freitag, dunkler Montag

10:22 Uhr  |  Hannes Huster
Es ist mal wieder soweit und die Märkte "beglücken" uns mit tiefroten Vorzeichen. Die US-Wirtschaft zeigt Abschwächung und auch der Arbeitsmarkt, der sehr lange überaus robust aussah, scheint sich nun deutlicher abzuschwächen. Die Daten am Freitag zeigten einen Anstieg der Arbeitslosenquote von 4,10% auf 4,30% und auch die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft enttäuschte.

Als zweiten Unsicherheitsfaktor haben wir die überraschende Zinserhöhung der japanischen Notenbank in der vergangenen Woche. Die Zinsen wurden von 0,00% auf 0,10 – 0,25% erhöht und zudem will die Bank of Japan die Käufe der eigenen Anleihen reduzieren. Dies führte zu teilweise panikartigen Entwicklungen bei den japanischen Aktien und bei den Währungen.

Der seit Jahrzehnten meist sehr gut funktionierende Yen-Carry-Trade kommt nun einmal mehr in Gefahr. Der "Trick" dieser Strategie ist es, sich zu niedrigen Zinsen im japanischen Yen zu verschulden und dieses Kapital dann zu höheren Renditen in den USA oder auch in anderen Ländern anzulegen. Dies funktioniert problemlos, solange der japanische Yen schwach bleibt oder fällt und die Zinsen günstig bleiben. Doch wird der Yen stärker oder steigen die Zinsen, dann werden die Händler und Hedge-Fonds nervös.

Steigt der Yen, dann muss man mehr Geld aufbringen, um die Schulden zu tilgen und steigen dann noch die Zinsen für die Kredite, schmelzen die Margen. Deshalb ist der Carry-Trade nun wieder in aller Munde und es ist nicht das erste Mal, dass dieses Gebilde droht einzubrechen.

Hat der Investor oder Spekulant Anfang Juli für einen USD noch 160 japanische Yen kaufen können, sind es heute nur noch ca. 143 japanische Yen:

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Zoomen wir etwas heraus, dann sehen wir aber auch, wie stark die Investoren den Yen in den vergangenen Jahren in den Boden gestampft und diesen Trade ans Limit getrieben haben:

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Einschätzung:

Ich denke, dass der Carry-Trade im Yen auf ein Niveau getrieben wurde, dass die japanische Notenbank nicht mehr länger ertragen konnte. Auch wenn dies kurzfristig Schmerzen bereitet (siehe Nikkei), war es an der Zeit dieser Todesspirale zumindest kurzfristig einmal zu entkommen.

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Der japanische Yen hat in 18 Monaten weit über 20% gegenüber dem US-Dollar verloren und nun kommt es zu einer „Entladung“ des aufgeblasenen Trades. Dennoch haben wir in Japan ein weitaus niedrigeres Zinsniveau als in Europa oder den USA und davon wird man sich auch nicht so schnell lösen können. Daher denke ich, dass die Märkte kurzfristig zwar sehr nervös reagieren, sich dies aber in den nächsten Tagen beruhigen dürfte.

Die Märkte sehen nun auch im September den Auftakt einer starken Zinssenkungsphase in den USA.

Bis Juni/Juli 2025 rechnet die Mehrheit mit mindestens 7 Leitzinssenkungen um jeweils 0,25%:

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Fazit
:

Es herrscht Panik an den Märkten. Die Amerikaner waren am Freitag sehr schwach und heute war ein schwarzer Montag in Asien und Australien. Aktien wurden geschmissen und der NIKKEI hat Verluste im zweistelligen Prozentbereich. Angst und Gier sind selten gute Ratgeber und ich werde mich dieser Panik nicht anschließen. Die Bewegungen sind heftig, doch ich denke es handelt sich um eine Übertreibung.


© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"



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