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Transformation einer blühenden Wirtschaft?

24.08.2024  |  Prof. Dr. Eberhard Hamer
Der Autor hat noch den Zusammenbruch Deutschlands im 2. Weltkrieg erlebt. Unsere Städte waren Trümmerfelder, unsere Industriebetriebe zerstört und anschließend noch von den Siegern demontiert. Millionen Kriegsversehrte konnten nicht mehr arbeiten, für weitere Millionen Arbeitswillige waren keine Arbeitsplätze da, Kohle und Holz zum Heizen gab es nicht.

Meine Mutter setzte vormittags für ihre sechs Kinder einen Wassertopf auf den einzigen Ofen und schickte uns Kinder, Brennnesseln, Löwenzahn und andere Gartenpflanzen zu holen, damit das Wasser mit irgendetwas gefüllt werden konnte. Mein Fahrrad habe ich von Einzelteilen aus dem Schrottplatz zusammengesammelt und musste dafür die doppelte Menge Altmetall bringen, aber fahren konnte man trotzdem nicht, weil die Straßen so voller Glassplitter lagen, dass ständig die Reifen kaputt waren.

Die Siegermächte machten das ganze Volk für den Krieg verantwortlich (Kollektivschuld) und wollten uns nun nicht nur durch Hunger strafen, sondern auch umerziehen ¹. Unsere Zukunftsaussichten waren düster. Als wir aus dem Krieg nach Hause kamen, galten wir als die "verlorene Generation".

Uns hat gerettet, dass die Russen den Amerikanern zu mächtig geworden waren und nach der Doktrin von Brzezinski ² die Weltvorherrschaft der USA nur errungen werden konnte, wenn die USA auch Europa beherrschten. Und um Europa zu beherrschen, mussten sie das Kernland – Deutschland – beherrschen. Um dies jedoch beherrschen zu können, musste sie ihm, gemäß Brzezinski, wieder eine Zukunftsperspektive eröffnen. Das war der Hintergrund des "Marshall-Plans", eines Kredits von 3 Milliarden Dollar zur Finanzierung eines Wiederaufbaus, den wir mit Besatzungskosten o.a. mehr als 50mal zurückgezahlt haben, der uns aber eine mentale Wende von Verzweiflung zu Wiederaufbau gebracht hat.

Wer irgendein Handwerk konnte oder unternehmerische Fähigkeiten hatte, begann nun den allseitigen Bedarf wieder mit Gütern und Reparaturen zu befriedigen, konnte dabei verdienen und hatte in Ludwig Erhard einen Wirtschaftsminister, der mit der Steuerfreiheit der im Unternehmen verbleibenden Gewinne die Selbstfinanzierung unserer Wirtschaft und damit ihren Aufstieg – das Wirtschaftswunder – ermöglichte.

Allerdings gab es damals kaum bremsende Bürokratie, weil alle Nazi-Gesetze abgeschafft und erst wenige Bürokraten wieder eingestellt waren. Die Unternehmer damals hatten eine Handlungsfreiheit, von der man heute nur träumen kann.

Das Wirtschaftswunder und der ständig steigende Wohlstand waren die Leistung der Kriegsgeneration und der deutschen Ostflüchtlinge (allein 1 Mio. davon Unternehmer). Sie konnte sich allmählich mit großem Fleiß einen Volkswagen und manche sogar ein Häuschen, einen jährlichen Urlaub, eine Wohnungseinrichtung mit Waschmaschine, Geschirrspüler und sogar Zentralheizung leisten. Der Wohlstand wurde immer größer, aber auch immer selbstverständlicher. Die 2. Nachkriegsgeneration verlor die Dankbarkeit für den höchsten Lebensstandard, den je eine Generation in Deutschland gehabt hat, wollte immer weniger arbeiten und entwickelte die Leistungsgesellschaft zur Sozialleistungsgesellschaft.

Die alten Preußischen Tugenden und 10 Gebote werden nun als überaltete "Sekundärtugenden" bezeichnet, die Schulen vom Bildungsvermittler zu "Spaßschulen" umprogrammiert, die bürgerliche Familie mit Gender, Queersex und Feminismuskultur aufgelöst, der christliche Glaube göttlicher Gnade durch eine Angst vor einem Weltuntergang durch Klimawandel ersetzt und mit falscher Barmherzigkeit die sexuell und sozial Gescheiterten der Welt mit dem Versprechen lebenslanger Existenzsicherung nach Deutschland gelockt.

So kam es unter Führung der Schwab-Bande in Davos zur "großen Transformation" zu einem Austausch der globalen Gesellschafts- und Wirtschaftsziele: Die Menschen sollten verringert werden (z. B. durch Pandemien), der Verbrauch sollte gesenkt werden, die Industrialisierung reduziert, die Massenproduktion der chemie-abhängigen Landwirtschaft eingeschränkt und die Verbrennerautos verboten werden, weil sie für den CO2-Ausstoß hauptverantwortlich und dieser wiederum für Klimawechsel und Weltenende ursächlich sei ³.

Das behauptete Ende der Welt durch Klimawandel ist zur Religion der Eliten geworden und wird von US-Milliardären mit ihren Denkfabriken und Stiftungen mit der EU-Kommission unter von der Leyen, mit grünen nationalen Regierungen (Habeck) als Richtung vorgegeben und von Staatsmedien und Staatsdienern – wie bei jeder Ideologie – gläubig und fanatisch durchgesetzt.

Seit der grünen Revolution geht es nicht mehr um Wohlstand, sondern um Natur-, Umwelt- und Klimarettung vor dem Weltenende – um Ökologie statt Ökonomie.

So soll es nicht mehr um Gewinn, Rentabilität, Wachstum und Wohlstand gehen, sondern um die grüne Angst vor Umweltzerstörung, Klimawandel und Weltenende.

Das hat Folgen:

1. Marktwirtschaft soll den Marktteilnehmern größtmögliche Handlungsfreiheit erhalten, soll sich im Wettbewerb möglichst selbst regulieren (Preis-Mengenfunktion) und den Produktionsfortschritt selbständigen und eigenverantwortlichen Unternehmern überlassen.

Grüne Politik dagegen verbietet, schreibt vor und regelt nach grüner Ideologie das wirtschaftliche Handeln der Marktteilnehmer durch Regulierungswut und Bürokratisierung. Umweltbürokratie ist inzwischen die umfangreichste und wirtschaftsschädlichste Bürokratie im Lande. Sie erstickt ganze Branchen wie die Land- oder die Bauwirtschaft. Letztere hatte 1990 5.000 Vorschriften, nach denen sich die Unternehmer richten mussten, inzwischen sind es über 20.000, bei denen keiner mehr durchblickt oder folgen kann.

2. Alle Förderprogramme sind seit der Transformation von Rentabilität auf Umwelt- und Klimarelevanz umgestellt. Nicht nur der Staat selbst, sondern auch die staatstreuen Unternehmen folgen diesem Unsinn. Die Stahlindustrie kocht "grünen Stahl" mit öffentlichen Subventionen, die Deutsche Bank und andere geben nur noch "grüne Kredite" und im wirtschaftlichen Wettbewerb spielen statt Preis und Leistung immer mehr grüne Kriterien für Produkte und Dienstleistungen eine Rolle.

3. Obwohl der Beitrag Deutschland am CO2-Beitrag der Welt verschwindend gering ist (0,04%) soll Deutschland nach grüner Politik Spitzenreiter in der grünen Transformation unserer Wirtschaft sein. Deshalb hat die Regierung auf amerikanische Weisung das billige russische Öl und Gas gekündigt, um sich mit dreifach so teurem amerikanischen ⁴ zu versorgen, hat dadurch die Energiekosten der gesamten Wirtschaft und Bevölkerung verdreifacht und viele Branchen im internationalen Wettbewerb nicht mehr konkurrenzfähig gemacht, wird mit dem Verbrennerverbot auch die Automobilindustrie kastriert (Deindustrialisierung) und Deutschland immer ökologischer, wenn auch immer ärmer machen.

Als Ökonom hält man dies für öko-religiösen Wahnsinn; - die grünen Ideologen dagegen opfern unsere Wirtschaft ihrem ökologischen Versuch mit Freude und sie haben sogar die Unterstützung großer Bevölkerungskreise, welche sich von der Öko-Ideologie begeistern lassen, weil sie von Ökonomie nichts verstehen, also die Folgen für sich auch nicht sehen.



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