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Brien Lundin: Gewitterwolken ziehen auf

09:01 Uhr
Die Winde des Wandels peitschen in diesem Moment um mich herum... wie auch für den globalen Markt. Die perfekte Metapher ist mir in den Schoß gelegt worden. Mein "Spinnensinn" kribbelt schon seit ein paar Tagen und warnt, dass sich an den Märkten Sturmwolken zusammenbrauen. Und jetzt, da ich mit meiner Familie in meinem Haus kauere, während ein Hurrikan auf New Orleans niedergeht, ziehen die Sturmwolken buchstäblich um mich herum auf.

Was für ein Geschenk für einen Schriftsteller! Wir werden in den nächsten Stunden sehen, wie sich dieser Hurrikan entwickeln wird. Und - da die Aktien während ich schreibe im Sturzflug sind und sich Gold als sicherer Hafen im Sturm behauptet - werden die nächsten Tage vielleicht den Kurs der Wirtschaft und der Finanzmärkte für die kommenden Monate aufzeigen. Aus zwei Gründen schreibe ich Ihnen also jetzt mit einer gewissen Dringlichkeit...


Eine tektonische Verschiebung für die Märkte

Der Übergang von der Straffung zur Lockerung der Geldpolitik durch die Zentralbanken der Welt ist nicht überraschend. Wie Sie wissen, habe ich erklärt, warum die massiven Schuldenlasten, die sich in mehr als vier Jahrzehnten immer leichteren Geldes angehäuft haben, ein normales Zinsniveau - ja sogar Zinssätze oberhalb der Inflationsrate - unmöglich gemacht haben. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, was diese völlige Kehrtwende bedeutet, muss man sich vor Augen halten, dass die US-Märkte während der wohl härtesten geldpolitischen Straffung in der Geschichte der Fed in die Höhe schossen.

Warum stürzte der Dow heute um bis zu 1,5% ab, wo doch nächste Woche die lang erwartete Kehrtwende der Fed ansteht? Weil die heutigen US-Verbraucherpreisindexzahlen, die genau den Erwartungen entsprachen, jede Chance auf eine Zinssenkung der Fed um einen halben Punkt in der nächsten Woche zunichte gemacht haben. Die Märkte wissen, dass weitaus stärkere Kürzungen erforderlich sind - und zwar bald -, um die Wirtschaft über Wasser zu halten.

• Möglicherweise sind bis zu 20% der US-Unternehmen virtuelle Zombies, die ihren Schuldendienst nur aufgrund von Zinssätzen nahe Null leisten können. Wenn diese Schulden in den kommenden Monaten umgeschuldet werden, stehen diese Unternehmen vor dem Bankrott.

• Das hat bereits begonnen: Die Zahl der Konkursanträge stieg im August sprunghaft an und erreichte den zweithöchsten Stand in den ersten acht Monaten seit der großen Finanzkrise im Jahr 2008. Nur nach den COVID-Lockdowns im Jahr 2020 war die Zahl noch höher!

• Wir zahlen bereits über 1 Billion Dollar pro Jahr, nur um die Bundesschulden zu bedienen! Das ist mehr, als wir für die nationale Verteidigung oder irgendeine andere Haushaltskategorie ausgeben. Schlimmer noch, wir leihen uns das Geld, um die Zinsen zu bezahlen, und beschleunigen damit die Schuldenspirale.

• Selbst wenn die US-Notenbank die Zinssätze weitaus schneller senkt, als man derzeit erwartet, werden diese enormen Zinsausgaben im nächsten Jahr voraussichtlich um 20% steigen.

Die Märkte wissen das alles. Die Fed weiß das so gut wie jeder andere. Und jeder weiß, dass die Gefahr immer größer wird. Deshalb taumeln die Aktien- und Anleihemärkte, während die Fed kurz vor dem Umschwenken steht: Es ist viel mehr nötig, und zwar bald.


© Brien Lundin



Der Artikel wurde am 3. September 2024 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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