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Märkte: "Aktienmarktparty" ex China mit Verzögerung

20.09.2024  |  Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,1167 (05:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1117 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 142,15. In der Folge notiert EUR-JPY bei 158,72. EUR-CHF oszilliert bei 0,9453.


Märkte: "Aktienmarktparty" ex China mit Verzögerung

An den Finanzmärkten kam es mit etwas Zeitverzögerung ex China nach der US-Zinssenkung doch noch zur "Aktienmarktparty". Rekorde purzelten erneut. So markierten der MSCI World, der Standard & Poors, der DAX oder auch der Sensex (Indien) neue historische Höchstmarken. Das Thema Geopolitik bleibt an den Finanzmärkten in der Diskontierung weiter weitestgehend ausgespart, obwohl sich die Krisen im Ukraine- als auch Gazakonflikt merklich zuspitzen.

Nach der US-Zinssenkung preschte Italiens Notenbankchef hervor und konstatierte, dass die EZB im Zinssenkungskurs das Tempo erhöhen könnte, obwohl die EZB sich bezüglich der zukünftigen Zinspolitik bei dem Zinsentscheid in der letzten Woche bedeckt hielt. Panetta verwies auf die schwache Wirtschaft in der Eurozone. Diese Position ist nicht mit der des Bundesbankchefs kompatibel. Hier besteht wohl Redebedarf.

An der deutschen "Autofront" kriselt es merklich. Nach den Krisenmeldungen von VW kürzte gestern Mercedes die Prognosen in signifikanter Form. Zudem sind die aktuellen Kfz-Zulassungsdaten ernüchternd. Habeck ruft als Konsequenz zum Autogipfel am Montag. Eine Lösung liegt auf der Hand: Die EU-Regulierung zum Co2 Flottenausstoß, die maßgeblich Folge exaltierter politischer Forderungen war und ist, sollte angepasst werden (Pragmatismus).

Die Veröffentlichung des US-Leistungsbilanzdefizits per 2. Quartal 2024 ernüchterte. Es war das zweithöchste Defizit in der Historie. Gekoppelt mit dem Haushaltsdefizit stellen sich Fragen. Aktienmärkte: Late Dax +1,15%. EuroStoxx 50 +1,95%, S&P 500 +1,71%, Dow Jones +1,31%, US Tech 100 +2,57%

Aktienmärkte in Fernost Stand 05:55 Uhr: Nikkei (Japan) +1,66%, CSI 300 (China) -0,27%, Hangseng (Hongkong) +1,38%, Sensex (Indien) +0,24% und Kospi (Südkorea) +0,86%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,19% (Vortag 2,19%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 3,71% (Vortag 3,73%) abwirft.

Devisenmärkte: Der EUR hat sich gegenüber de USD oberhalb von der Marke 1,11 stabilisiert. Gold und Silber legten gegenüber dem USD zu.


Deutschland: Trend zu mehr Teilzeitarbeit setzt sich fort

Der Trend zur Teilzeitarbeit setzt sich laut IFO-Umfrage fort. 41% der Unternehmen planen mit der Neueinstellung von Teilzeitkräften. Eine knappe Mehrheit von 54% will keine neuen Teilzeitstellen anbieten. Lediglich 5% der Firmen planen einen Abbau von bestehenden Teilzeitkräften.

Bereits in den vergangenen fünf Jahren sei der Anteil der Teilzeitkräfte bei der Mehrheit der deutschen Unternehmen gestiegen, so Ifo-Forscherin Schaller zu den Ergebnissen der Umfrage. Die Tendenz zu mehr Teilzeit setze sich fort. Einerseits helfe die Teilzeit dabei, Fachkräfte anzuziehen, andererseits werde der Fachkräftemangel durch die geringere Arbeitszeit noch verstärkt.

79% der Unternehmen geben an, keine Anreize zu setzen, um Beschäftigte von Teilzeit in Vollzeit zu bringen. Die Betriebe, die Beschäftigte in die Vollzeit holen wollen, versuchen dies mit einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten (16%) und einer betrieblichen Altersvorsorge (10%). Danach folgen Kinderbetreuung (8%) und Flexibilität beim Arbeitsort (6%).

Etwas mehr als 75% der Befragten meinen, dass Teilzeitstellen für ihr Unternehmen förderlich sind oder wären. Von diesen rechnen 56% mit einer erhöhten Mitarbeiterzufriedenheit. 51% gehen davon aus, dass sie durch Teilzeitstellen ihren Personalbedarf besser decken können. Nur 18% denken, dass Teilzeitkräfte förderlich für die Produktivität des Unternehmens sind.

Kommentar: Der Trend ist unverkennbar. Im Hinblick auf die Demographie und absehbare Altersarmut in Teilen wird sich diese Tendenz auch dank der „Alten“ fortsetzen.


Deutschland: In der Co2 Statistik weit hinten

Nachfolgende Grafik von Statista belegt mehrere Dinge.

1. Deutschland als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt (in Current USD, nicht Kaufkraftparität!) belegt bei dem Co2 Ausstoß den 10. Platz gemeinsam mit Kanada

2. Deutschland hat seine Hausaufgaben im relativen Vergleich gemacht.

3. Wo stünde Deutschland bei Weiterbetrieb der Atomkraftwerke?

4. Mit einem Ausstoß von 1,5% kann und wird Deutschland das Weltklima, wenn es dann an CO2 hängt, nicht retten können. Die Zahlen sind unmissverständlich, wo das Klima gerettet werden könnte, wenn Co2 der entscheidende Faktor sein sollte..

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