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Deutschland: Institute stellen sich in Herbstgutachten der Realität

07:35 Uhr  |  Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,1170 (05:18 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1127 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 145,03. In der Folge notiert EUR-JPY bei 162,00. EUR-CHF oszilliert bei 0,9457.


Märkte: Viele positive Katalysatoren

Der Finanzmarkt war in den letzten 24 Handelsstunden vielen positiven Katalysatoren ausgesetzt, die partiell Kursfeuerwerke auslösten, insbesondere an Aktienmärkten Chinas und Hongkongs. Die Revisionen des US-BIP seitens des BEA lieferten wider Erwarten positive Anpassungen. So wuchs das BIP 2021 0,3% stärker (jetzt 6,1%). 2022 lag die positive Anpassung bei 0,6% (jetzt 2,5%) und per 2023 waren es +0,4% (jetzt 2,9%).

Das Datenpotpourri (siehe unten) war zu größten Teilen unterstützend. Die Geldmengenaggregate nahmen in der Eurozone stärker als erwartet zu. Spaniens Einzelhandel reüssiert und deutsche Verbraucher sind etwas weniger negativ gestimmt. Bis auf eine negativere Stimmungslage im Kansas City Fed-Bezirk (Composite Index) lieferten US-Daten positive Impulse. Das BIP- Wachstums (annualisiert) wurde bei 3% bestätigt. Die Unternehmensgewinne nahmen im 2. Quartal deutlich stärker als zunächst berechnet zu. Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter waren unerwartet widerstandsfähig.

Zudem lieferte die Regierung Chinas weitere Details der massiven Konjunkturstützung. Sie plant ein Volumen von mehr als 250 Mrd. EUR an Konjunkturhilfen. Zudem wurde der Mindestreservesatz um 0,50% auf 9,50% gesenkt. Der Wochenreposatz war von 1,70% auf 1,50% reduziert worden. Als Folge wurde die Schwäche der Gewinne der Industrie Chinas ignoriert. Aktienmärkte: Late Dax +1,95%. EuroStoxx 50 +2,57%, S&P 500 +0,40%, Dow Jones +0,61%, US Tech 100 +0,70%

Aktienmärkte in Fernost Stand 05:47 Uhr: Nikkei (Japan) +0,10%, CSI 300 (China) +3,77%, Hangseng (Hongkong) +3,57%, Sensex (Indien) +0,03% und Kospi (Südkorea) -0,29%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,17% (Vortag 2,19%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 3,80% (Vortag 3,79%) abwirft.

Devisenmärkte: Der EUR konnte sich gegenüber dem USD geringfügig befestigen (+0,0028). Gold bewegt sich mit 2.672,70 USD weiter nah der historischen Höchstmarke (2.685 USD), während Silber leicht an Boden gewann (31,93 USD, +0,05).


Deutschland: Institute stellen sich in Herbstgutachten der Realität

Die führenden Forschungsinstitute haben ihre Konjunkturprognosen gesenkt. Das BIP dürfte 2024 um 0,1% sinken (2023 -0,3%). Es wäre der zweite Rückgang in Folge, obwohl die Weltwirtschaft im identischen Zweijahreszeitraum um wohl 6,4% zulegen wird. Im März war ein Anstieg um 0,1% erwartet worden. Per 2025 wurde die Prognose von 1,4% auf 0,8% reduziert.

Kommentar: Man stellt sich sehr spät der Realität per 2024 und predigt Hoffnung per 2025. Nehmen wir das Gutachten unter die Lupe!

O-Ton: Neben der konjunkturellen Schwäche belaste der strukturelle Wandel die deutsche Wirtschaft. Dekarbonisierung, Digitalisierung, demografischer Wandel und der stärkere Wettbewerb mit Unternehmen aus China haben strukturelle Anpassungsprozesse ausgelöst, die die Wachstumsperspektiven der deutschen Wirtschaft dämpfen.

Kommentar: Die Weltkonjunktur läuft mit 3,2%! Wo ist eine konjunkturelle Schwäche?

Deutschland fällt gegenüber allen bedeutenden Wirtschaftsnationen ab, die mit einer identischen globalen Konjunkturlage konfrontiert sind. Auch diese Länder sind mit stärkeren Wettbewerb aus China konfrontiert. Sie sind mit höheren Zinsen konfrontiert wie wir auch (Ausnahme Japan). Die meisten dieser erfolgreicheren Länder haben auch ein demografisches Problem. Das Gutachten erinnert eher an eine "Regierungsentschuldigung"!

Der im Gutachten thematisierte Strukturwandel hat mit einer ideologischen Form der Energie- und der Wirtschaftspolitik zu tun! Es handelt sich um Investitionsverweigerung der Wirtschaft, weil die Rahmendaten des Standorts nicht mehr konkurrenzfähig sind. Hintergrund ist auch die Abkehr vom Leistungsprinzip. Der Niedergang ist politisch selbstverantwortet.

Seit Jahren warnen wir in diesem Report. Wo waren die Institute seinerzeit, opportunistisch "Händchen haltend" in Berlin an den Trögen der Macht? Wo waren die Wirtschaftsmedien? Wieso wurden kritische Stimmen aus dem ÖRR entfernt (Pluralismus/Demokratie)? Der Niedergang hat auch etwas mit einer Außenpolitik zu tun, die bei uns nicht interessenorientiert ausfällt (Gegenteil USA und Japan!).

Zu größten Teilen sind alle tragenden Probleme durch unsere Regierungspolitik seit rund 14 Jahren hausgemachter Natur. Rollt man mit dem Gutachten der Regierung "einen freundlichen Teppich" aus, um Verantwortlichkeiten zu verwischen?

Ich stelle hier noch einmal Expertise für die Bundesregierung und alle Parteien kostenlos zur Verfügung. Wenn diese genannten Probleme sportlich bereinigt werden, klappt es auch wieder mit der Wirtschaft!


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Weiter mit Kontext des Gutachtens: Im kommenden Jahr dürfte eine langsame Wirtschaftserholung einsetzen.

Kommentar: Sollte nicht an den zuvor genannten Themen sportlich gearbeitet werden, werdenbwir das Prognoseanpassungsprocedere von 2024 auch 2025 erleben. Jeder Tag, der vergeht,bohne die Problemfelder zu adressieren, bedeutet weiteren Substanzverlust, auch korreliert mitbgesellschaftspolitischem und politischem Stabilitätsverlusts (Kraft des normativ Faktischen).


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