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Märkte: EZB mit faktischer Vorankündigung der nächsten Zinssenkung

01.10.2024  |  Folker Hellmeyer
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Deutschland: Großhandel erwartet Umsatzrückgang wegen Standortschwäche

Der Großhandel erwartet laut Umfrage des BGA einen Umsatzrückgang von circa 2% und macht dafür die Wirtschaftspolitik der Ampel-Koalition mitverantwortlich. Fast drei von vier Unternehmern im Großhandel halten laut BGA die Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit für unzureichend oder in die falsche Richtung gehend.

Der BGA-Klimaindikator habe aktuell einen neuen Tiefstand erreicht. Er liege mit rund 64 Punkten um 3,5 Punkte unter dem Tiefpunkt der Corona-Krise 2020 (Wirtschaftsverbot) und über 18 Punkte unter dem Tiefstand in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009.

Die Ursachen seien klar: Die Wettbewerbsfähigkeit schwinde und politische Impulse blieben aus oder seien zu gering wie etwa beim Bürokratieentlastungsgesetz. Der Großhandel leide unter den erdrückenden Berichtspflichten und den wirtschaftlich schlechten Rahmenbedingungen am Standort Deutschland. Die Unternehmen hätten das Vertrauen in die Regierung verloren.

O-Ton BGA: Man brauche einen überzeugenden Kurswechsel weg von einem reaktiven Kurs hin zu mehr Entscheidungsfreude und Mut, zu beschleunigten Investitionen in die Modernisierung und Infrastruktur, zu Entlastung bei Steuern, Kosten und Bürokratie.

Kommentar: Der Indextiefststand sagt etwas über die Schwere des Problems aus. Es ist nicht ein exogener Schock wie bei Corona oder der Finanzkrise, sondern ein endogener Verfall der Rahmendaten, der durch aktive Regierungspolitik zu verantworten ist. Dieser Qualitätsunterschied bezüglich des Problems ist gravierend! Er muss Berlin fordern!


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Inflationsbild markant rückläufig

Deutschland: Gemäß Erstschätzung verzeichneten die Verbraucherpreise im Monatsvergleich ein unverändertes Ergebnis (Vormonat -0,1%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,6% (Prognose 1,7%) nach zuvor 1,9%. Es war der geringste Anstieg seit Februar 2021!

Deutschland: Die Importpreise sanken per Berichtsmonat August im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose -0,3%, Vormonat -0,4%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 0,2% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,9%.

Italien: Die Verbraucherpreise legten per September gemäß vorläufigen Daten (EU-Norm) im Jahresvergleich um 0,8% (Prognose 1,0%) nach zuvor 1,2% zu.


UK: Wachstum geringer als erwartet - Immobilienpreise legen weiter zu

Das BIP nahm per 2. Quartal 2024 final im Jahresvergleich um 0,7% (Prognose 0,9%, vorläufiger Wert 0,9%) zu. Im Quartalsvergleich kam es zu einem Plus um 0,5% (Prognose und vorläufiger Wert 0,6%). Die Wohnimmobilienpreise legten per September im Jahresvergleich um 3,2% (Prognose 2,7%, Vormonat 2,4%) zu. Was für ein Unterschied zu Deutschland?


Dänemark: Top-Wachstum!

Das BIP nahm per 2. Quartal 2024 im Jahresvergleich um 3,4% nach zuvor 2,5% (Quartalsvergleich 1,1% nach 0,6%).


USA: Stimmungsindikatoren geringfügig besser

Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago verzeichnete per September einen Anstieg von 46,1 auf 46,6 Punkte (Prognose 46,1). Der Dallas Fed Manufacturing Business Index stellte sich per September auf -9,00 nach zuvor -9,70 Zählern.


Japan: Tankan-Indices etwas besser als erwartet

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Laut finaler Berechnung lag der Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes bei 49,7 Punkten (vorläufiger Wert 49,6).

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.0980 - 1,1010 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe



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