Zinssenkungen, China-Stimulus, Bitcoin und Gold: Ist das der Startschuss für den finalen Melt-Up?
06.10.2024 | Marc Friedrich
Die Zentralbanken weltweit sind wieder aktiv und der Geldhahn wird aufgedreht. Die amerikanische Notenbank Fed hat jüngst mit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte den Ton gesetzt, und nur wenige Tage später startet China ein massives Stimulusprogramm, um seine ins Stocken geratene Wirtschaft wiederzubeleben. Diese globalen Entwicklungen werfen die entscheidende Frage auf: Stehen wir vor einem finalen "Melt-Up" an den Finanzmärkten, oder droht uns doch der Crash?
Die Rückkehr des "Moneyprinters" - was China damit bezweckt
China steht aktuell vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen, allen voran im Immobiliensektor. Die Preise in den Großstädten sind auf den tiefsten Stand seit acht Jahren gefallen. Jetzt muss man wissen: Die chinesische Bevölkerung hat rund 60 Prozent ihres Vermögens in Immobilien investiert. Das ist deutlich höher als in anderen Ländern. Daher greift die Regierung jetzt ein, um den Markt zu stützen. Zinssenkungen auf bestehende Kredite, eine reduzierte Mindestanzahlung auf Immobilienkredite und eine Lockerung der Reservenanforderungen für Banken sollen frisches Geld in das System spülen.
Ergebnis: Rund eine Billion Yuan werden freigesetzt - eine gewaltige Summe, die die chinesischen Aktienmärkte bereits spürbar beflügelt hat. Die Alibaba-Aktie zum Beispiel hat seit Anfang September mehr als 40 Prozent zugelegt. Trotz dieser massiven Kursgewinne sind viele chinesische Aktien immer noch weit von ihren ehemaligen Höchstständen entfernt.
Auch andere Zentralbanken, wie die EZB, könnten bald nachziehen und die Zinsen weiter senken. Goldman Sachs rechnet mit einer Beschleunigung der Zinssenkungen in Europa. Und wenn man sich die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland anschaut, dann wird wohl kein Weg an Zinssenkungen vorbeiführen. Frische Daten des ifo Instituts belegen jetzt, wovon ich schon seit Monaten warne: Deutschland ist wieder der kranke Mann Europas. Das grüne Wirtschaftswunder hat seine Wirkung entfaltet.
Der ifo-Geschäftsklimaindex meldete für die deutsche Wirtschaft den vierten Rückgang in Folge. Die Stimmung in der Exportindustrie ist im Sinkflug. So gingen zum Beispiel die Ifo-Exporterwartungen im September auf -6,3 Punkte im Vergleich zu -5,2 Punkte im August zurück. Deutschland galt lange Zeit als der Wirtschaftsmotor in der Eurozone. Nimmt man nun noch die hohe Verschuldung vieler südeuropäischer Staaten dazu, so ist es logisch, dass die Zinsen gar nicht mehr lange auf diesem Niveau bleiben können.
Stagflation und steigende Rohstoffpreise: Die Gefahr für die Märkte
Doch all diese Maßnahmen, die mehr Liquidität ins System spülen, bergen auch erhebliche Risiken. Die globalen Stimulusprogramme könnten zu einem erneuten Anstieg der Rohstoffpreise führen, was wiederum die Inflation anheizt. Das Szenario einer Stagflation - steigende Preise bei stagnierendem Wachstum und zunehmender Arbeitslosigkeit - rückt immer näher.
Beim Wort Stagflation werden natürlich Erinnerungen an die 1970er-Jahre wach. Damals waren es vor allem Öl, Silber und Gold, die in dieser Phase als sichere Häfen fungierten und die eine starke Kursentwicklung gesehen haben. Und wer weiß: Sollte es zu einer Stagflation kommen, so könnte auch der Bitcoin zu den großen Profiteuren zählen.
Die Rückkehr des "Moneyprinters" - was China damit bezweckt
China steht aktuell vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen, allen voran im Immobiliensektor. Die Preise in den Großstädten sind auf den tiefsten Stand seit acht Jahren gefallen. Jetzt muss man wissen: Die chinesische Bevölkerung hat rund 60 Prozent ihres Vermögens in Immobilien investiert. Das ist deutlich höher als in anderen Ländern. Daher greift die Regierung jetzt ein, um den Markt zu stützen. Zinssenkungen auf bestehende Kredite, eine reduzierte Mindestanzahlung auf Immobilienkredite und eine Lockerung der Reservenanforderungen für Banken sollen frisches Geld in das System spülen.
Ergebnis: Rund eine Billion Yuan werden freigesetzt - eine gewaltige Summe, die die chinesischen Aktienmärkte bereits spürbar beflügelt hat. Die Alibaba-Aktie zum Beispiel hat seit Anfang September mehr als 40 Prozent zugelegt. Trotz dieser massiven Kursgewinne sind viele chinesische Aktien immer noch weit von ihren ehemaligen Höchstständen entfernt.
Auch andere Zentralbanken, wie die EZB, könnten bald nachziehen und die Zinsen weiter senken. Goldman Sachs rechnet mit einer Beschleunigung der Zinssenkungen in Europa. Und wenn man sich die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland anschaut, dann wird wohl kein Weg an Zinssenkungen vorbeiführen. Frische Daten des ifo Instituts belegen jetzt, wovon ich schon seit Monaten warne: Deutschland ist wieder der kranke Mann Europas. Das grüne Wirtschaftswunder hat seine Wirkung entfaltet.
Der ifo-Geschäftsklimaindex meldete für die deutsche Wirtschaft den vierten Rückgang in Folge. Die Stimmung in der Exportindustrie ist im Sinkflug. So gingen zum Beispiel die Ifo-Exporterwartungen im September auf -6,3 Punkte im Vergleich zu -5,2 Punkte im August zurück. Deutschland galt lange Zeit als der Wirtschaftsmotor in der Eurozone. Nimmt man nun noch die hohe Verschuldung vieler südeuropäischer Staaten dazu, so ist es logisch, dass die Zinsen gar nicht mehr lange auf diesem Niveau bleiben können.
Stagflation und steigende Rohstoffpreise: Die Gefahr für die Märkte
Doch all diese Maßnahmen, die mehr Liquidität ins System spülen, bergen auch erhebliche Risiken. Die globalen Stimulusprogramme könnten zu einem erneuten Anstieg der Rohstoffpreise führen, was wiederum die Inflation anheizt. Das Szenario einer Stagflation - steigende Preise bei stagnierendem Wachstum und zunehmender Arbeitslosigkeit - rückt immer näher.
Beim Wort Stagflation werden natürlich Erinnerungen an die 1970er-Jahre wach. Damals waren es vor allem Öl, Silber und Gold, die in dieser Phase als sichere Häfen fungierten und die eine starke Kursentwicklung gesehen haben. Und wer weiß: Sollte es zu einer Stagflation kommen, so könnte auch der Bitcoin zu den großen Profiteuren zählen.